Datum: Januar 2025
Was: Bekämpfung der Wiesenschaumzikade auf natürlichem Wege
Quelle: MERUM vom 05.12.2024, Download unter: https://www.merum.info/xylella/
Kurzhinweis: Bereits mehrfach wurde an dieser Stelle auf den Blog „Merum“ hingewiesen, der in unregelmäßigen Abständen über Xylella berichtet. Hier nun ein wichtiger Hinweis aus MERUM vom 05.12.2024 im Original:
„In einer Forschungsarbeit der Fakultät für Pharmazeutische Wissenschaften und Gesundheitsprodukte an der Universität Camerino (Marken) wurde ein Molekül natürlichen Ursprungs identifiziert, das in der Bekämpfung des Xylella-Überträgerinsekts, der Wiesenschaumzikade Philaeunus spumaris, von Nutzen sein könnte.
Das als „Carlina-Oxid“ bezeichnete Molekül wird aus Distelgewächsen (Carlina) gewonnen und erwies sich im Laborversuch als hochwirksames Insektizid, das bei Aufnahme durch das Überträgerinsekt dessen Tod verursachte. Dies ist auf seine nahrungshemmende Wirkung zurückzuführen. Einmal von einer damit behandelten Pflanze aufgenommen, wird der Trieb der Zikade, sich von weiteren Pflanzen derselben Art zu ernähren, unterdrückt. In Versuchen konnte die Präsenz des Insekts damit schnell deutlich reduziert werden.
Carlina-Oxid könnte eine konkrete Hoffnung für die Bekämpfung von Xylella darstellen, das geringere Risiken für die Umwelt mit sich bringt als der Einsatz synthetischer Pestizide.“
Der vollständige Text der Studie, die in der Fachzeitschrift Industrial Crops and Products veröffentlicht wurde, ist frei zugänglich: www.efanews.eu/resources/originals/897f3269e7961e57ac4a94c969651b5d.pdf
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Datum: Januar 2025
Was: Wie der Klimawandel den Olivenanbau in Süditalien bedroht und was getan werden kann
Quelle: ZDF 18.01.2025, 17:35 Uhr, „Klimawandel auf dem Teller“, Download Textpassage unter: https://www.zdf.de/nachrichten/briefing/good-news-klimawandel-landwirtschaft-zdfheute-update-100.html#at_medium=Social%20Media&at_campaign=ZDFheuteApp&at_specific=ZDFheute&at_content=Android
Kurzhinweis: In diesen ZDF-Textbeitrag sind drei Filmsequenzen eingebunden. Der erste behandelt den Einfluss des Klimawandels auf Kartoffeln und Oliven (bei Bedarf vorspulen). Diesen Beitrag gibt es ebenfalls noch separat unter der u. g. Download-Verlinkung auf der Seite von Conrad Bölicke (= arteFakt), der u. a. mit der Familie Librandi in Kalabrien die Möglichkeiten untersucht, wie in Zukunft noch qualitativ hochwertiges Olivenöl in Süditalien produziert werden kann. Die Xylella-Problematik spielt im Beitrag keine Rolle, wohl aber werden deutliche Hinweise auf ökologische Anbauweisen zur Bodenverbesserung gegeben, die im Gegensatz zur konventionellen Landwirtschaft (so das Beispiel aus Apulien) deutlich bessere Ergebnisse zeigen (ähnlich den Erkenntnissen, die hier bereits mehrfach vorgestellt wurden). Der Link: arteFakt Olivenölkampagne – Olivenöl und mehr (dann auf der Seite: „Aktuelles – plan b“).
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Datum: August 2024
Was: Bedroht Xylella nun auch Apuliens Mandelbäume?
Quelle: Spektrum der Wissenschaft Online, 15.08.2024, Download unter: Feuerbakterium: Massensterben der Olivenbäume – Spektrum der Wissenschaft
Kurzhinweis: Dem genannten Artikel zufolge wurde Xylella mit seinen Untervarianten mittlerweile bei 712 Wirtspflanzen nachgewiesen. Der Artikel beschreibt in aller Kürze das Olivenbaumsterben in Apulien ab 2013 und die Folgen für die Landwirtschaft und die Kulturlandschaft. Unter der Überschrift: „Neue Länder, neue Opfer“ werden die Xylella-Ausbrüche bei Mandeln in der Region Alicante („Golden Death“) erwähnt und ebenso, dass bereits in Apulien an sechs Mandelbäumen ebenfalls Xylella-Befall festgestellt wurde. In der Diskussion neu ist die Herausstellung eines Zusammenhangs von Xylella-Befall und Klimawandel. Insbesondere feuchtwarmes Klima scheint den Hauptvektor, die Wiesenschaumzikade, in ihrer Verbreitung zu begünstigen. Damit geraten nördlich gelegenere Regionen in den Fokus, während sich durch anhaltende Hitze und Trockenheit die Lage für bisherige Befallszonen verbessern könnte. Gegenmaßnahmen, die das Infektionsgeschehen beeinflussen können, sind derzeit Beschneidung der Bäume, Bewässerung und Düngung. Seit 2022 finanziert die EU das Projekt „Beyond Xylella“ (s. Home – BeXyl Project). Neben Xylella-Spürhunden, Xylella-resistenten Olivensorten geht es u.a. um Pilze oder Gemüse-Gänsedisteln, mit deren Sud die Vektoren bekämpft werden sollen.
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Datum: Juli 2024
Was: Xylella fastidiosa pauca in Wissenschaft und Medien
Quelle: Drei Beiträge zum Thema, die aber keine wirklichen Neuigkeiten bringen und mit keinem Wort auf die Erkenntnisse von Frau Prof. Ciervo et. al. eingehen:
Feuerbakterium zerstört Olivenernte | NDR.de – Nachrichten – NDR Info
Mallorca: Bakterium bedroht möglicherweise Olivenbäume – DER SPIEGEL
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Datum: Februar 2024
Was: Xylella fastidiosa pauca in Apulien
Quelle: Texte der Professorin für Wirtschaftsgeographie an der Universität Foggia, Margherita Ciervo
Kurzhinweis: Im Rahmen einer kurzgefassten Übersicht über das Buch von Frau Prof. Margherita Ciervo „Il disseccamento degli ulivi in Puglia – Evidenze, contraddizioni, anomalie, scenari. Un punto di vista geografico“ werden auch die neuesten Texte von ihr zu diesem Thema inkl. der Fundstellen genannt (s. 2024-02-11-Ueberblick-ulivi-book-fuer-Homepage-dt..pdf (geomogk.de)). Das o.g. umfangreiche Buch aus dem Jahr 2020 gibt einen sehr umfassenden Überblick über die Gesamtproblematik, die sich mit dem Vertrocknungsprozess der Olivenbäume in Apulien (CoDiRO) und dem Auftreten von Xylella fatidiosa pauca (Xfp) befasst. Der Text wurde mit Zustimmung der Autorin (unter Zuhilfenahme verschiedener Übersetzungsprogramme inkl. KI) erstmals in deutscher Übersetzung vorgelegt. Er beschreibt aus wissenschaftlich-geographischem Blickwinkel ausführlich die Krankheitssymptome der Olivenbäume in Apulien, ihr Auftreten, ihre regionale Ausbreitung, die Reaktionen der Behörden im Umgang mit dem Feuerbakterium Xfp als einem (voreilig) angenommenen alleinigen Verursacher und den raumwirksamen Folgen für das Salento (Entterritorialisierung) nach einer mehr als zehnjährigen Entwicklung.
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Datum: September 2023
Was: Avocados am Ätna – drohen neue unbekannte Krankheiten?
Quelle: Die ZEIT vom 31.08.2023, Nr. 37, S. 28, kein Download
Kurzhinweis: Auch wenn es nicht direkt zu dem Thema Olivenanbau und Xylella zu passen scheint: Die ZEIT schrieb in einem Artikel vom 31.08.2023 (Nr. 37, S. 28) über neue Anbauarten auf Sizilien „Avocados am Ätna“.
Danach werden Avocados, aber auch Mango und Papaya zunehmend auf Sizilien angebaut. Innerhalb von drei Jahren hat sich die Anbaufläche vor allem von Avocados auf über 1.000 ha verdoppelt. Noch scheint dies ein riskantes Experiment zu sein, denn niemand weiß genau, wie sich der Klimawandel auswirken wird – mildere Winter sind gut, aber evtl. zu heiße und zu trockene Sommer, die mit Hagel und Starkregen verbunden sein können, wirken sich negativ aus. Und natürlich stellt sich auch die Frage, wie sich diese für die Region (noch) untypischen Pflanzensorten auf die jahrhundertealten Kulturpflanzen auswirken. Wo kommen die Setzlinge her? Sind sie frei von Krankheitserregern? Wie wirkt sich ihr Anbau auf Böden und Wasserhaushalt aus? Verdrängen sie aufgrund besserer Einkommensaussichten oder bequemerer Anbaumethoden die traditionellen Anpflanzungen von Oliven, Zitronen und Orangen?
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Datum: Juli 2023
Was: Hunden greifen Xylella an!
Quelle: ZDF vom 7. Juli 2023, Download unter: Rom: Bakterienschnüffler im Olivenhain – ZDFheute
Kurzhinweis: Inzwischen werden auch Hunde eingesetzt, um das Bakterium zu erschnüffeln, um in einem möglichst frühen Stadium den Befall erkennen zu können und geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
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Datum: Mai 2023
Was: Ohne Wasser keine Oliven
Quelle: General-Anzeiger Bonn vom 10.05. 2023 (S. 27), kein Download
Kurzhinweis: Unter der Überschrift „Ohne Wasser keine Oliven“ weist der GA Bonn auf eine Gefahr für Olivenbäume in Spaniens Süden hin. Hier hat es seit Monaten nicht mehr geregnet, eine Jahrhundertdürre verdorrt das Land und die Bauern beten für Niederschlag. Es schreibt RALPH SCHULZE (Auszüge):
„Seit Monaten gab es in der Provinz Jaén keine Niederschläge und es drohen schon im zweiten Jahr in Folge riesige Ernteausfälle. 66 Millionen Olivenbäume stehen im Hügelland Jaéns. Die Region ist das wichtigste Olivenanbaugebiet der Welt. Massive Regenfälle sind bis zum Herbst unwahrscheinlich, verkündet das staatliche Wetteramt Aemet. Die Stauseen sind aktuell nur noch zu 25 Prozent gefüllt. Das reicht zwar, um die Bevölkerung und die Touristen mit Trinkwasser zu versorgen. Aber für die Bauern wurde das Wasser, das sie dringend zur Rettung ihrer Olivenfelder brauchen, rationiert – sie bekommen lediglich ein Viertel der normalen Menge.
Mehrere Hitzewellen hätten darüber hinaus in den vergangenen Wochen mit Spitzenwerten von nahezu 40 Grad die Blüten vieler Olivenbäume buchstäblich verbrannt. Regendefizit und Hitzewellen machten sich bereits 2022 bemerkbar – es war in Spanien das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. In der Erntesaison 2021/22 produzierte Spanien noch nahezu 1,5 Millionen Tonnen Olivenöl. 2022/23 waren es nur noch 680.000 Tonnen. 2023/24 könnte es, wenn sich die düsteren Vorhersagen erfüllen, erneut große Einbußen geben.
Doch nicht nur in Spanien verursacht die Jahrhundertdürre gigantische Ernteschäden in Milliardenhöhe. Bei den Olivenbauern in Portugal und Italien sieht es nicht besser aus. Einige spanische Fabrikanten zeigen sich in der Krise erfinderisch und haben ein neues Produkt kreiert: Sie mischen das kostbare Olivenöl mit sehr viel günstigerem Sonnenblumenöl und verkaufen diese Mischung zum Schnäppchenpreis. Dass es sich bei diesem Produkt, das mit leuchtend grünen Oliven auf dem Etikett wirbt, um einen Verschnitt handelt, wird aber nur klar, wenn man das Kleingedruckte liest.“
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