Datum: 04.05.2025

Was: Difu-Projekte kurz vorgestellt – das Deutsche Institut für Urbanistik veröffentlicht seinen Jahresrückblick 2024 

Quelle: Deutsches Institut für Urbanistik (difu), Difu-Newsletter 9/25 vom 30.04.2025, Download unter: https://difu.de/sites/default/files/media_files/publikationen/Difu_Jahresrueckblick_2024-k.pdf  

Kurzhinweis: Im Jahresrückblick 2024 steht kommunales Verwaltungshandeln in fünf Feldern im Zentrum: Orientierungswerte für öffentliches Grün, Krisenmanagement & Transformation, schnellere Radverkehrsplanung, Klimaanpassungsmaßnahmen sowie Digitalisierung. Ansonsten verweist das Difu auf seine Webseite für alle weiteren Aktivitäten.

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Datum: 01.05.2025

Was: Digitale Dörfer (und Städte) – Leichtes Abrufen von Daten aus Kommunen in Rheinland-Pfalz und Vergleich untereinander 

Quelle: Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume (dvs), Newsletter „Landaktuell“ 3.25 vom 17.04.2025, Download unter: https://ea-rlp.de/dd3/    

Kurzhinweis: Das Onlinetool Digitale Dörfer Daten der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz ermöglicht Kommunen, ähnliche Gemeinden im Bundesland zu finden. Zur Verfügung stehen Basisdaten zu den Kategorien Demografie, Finanzen, Infrastruktur, Verwaltung, Wirtschaft, Soziales Leben. Basis sind regelmäßig aktualisierte Daten des Statistischen Landesamtes.

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Datum: 30.04.2025

Was: Innenstadtentwicklung: Wider den Leerstand, Kaufhäuser anders nutzen 

Quelle: Hessische Niedersächsische Allgemeine (HNA-Zeitung) vom 30.04.2025, Download unter: https://www.hna.de/kassel/weiteren-experte-ueber-rueckzug-des-handels-aus-der-innenstadt-wer-leerstand-zulaesst-befoerdert-93705719.html    

Kurzhinweis: Anlässlich einer Ausstellung im Kasseler Architekturzentrum zur Nutzung leerstehender Kaufhäuser sprach Architekt Andreas Schulze über deren Perspektiven, um Innenstädte attraktiv zu halten. Im anschließenden Gespräch mit der HNA kam er u. a. zu folgenden Feststellungen: 

Es wird mehr Kultur in der Innenstadt geben und weniger Kaufhaus-Monofunktion, weniger Konsumarchitektur. Funktionen wie Begegnungsorte oder Wohnraum werden sich in der Innenstadt entwickeln.

Belebung ist ein zentraler Aspekt künftiger Stadtentwicklung: Erinnert werden kann hier an das Ruru-Haus der letzten Kasseler documenta. Belebung hilft ungemein, z. B. ein Mix aus Kultur und Handel. 

Die Mietenentwicklung für Gewerbeimmobilien erschwert die Lage bei Umnutzungen. Auch die Eigentumsverhältnisse haben Einfluss, weshalb z. B. die Stadt Hanau ein ehemaliges Galeria-Kaufhaus erworben hat, um dort einen Stadthof mit Gastronomie, Handel und Kultur einzurichten. Das Konzept erinnert an das Kasseler Ruruhaus. Ähnlich auch der Kasseler Kulturbahnhof.

Eigentümer müssen sich ebenfalls neue Konzepte überlegen, und zwar aus und mit Kenntnis ihrer Immobilien, denn in Deutschland werden zu schnell vermeintlich unbrauchbar gewordene Gebäude abgerissen. Für einen Aufbau aus dem Bestand braucht es Ideenwettbewerbe.

Gesetze und Normen wie Auflagen für den Denkmal-, Schall- und Brandschutz oder de energetische Sanierung sind hinsichtlich ihrer Effekte zu bewerten. Ein dauerhafter Leerstand bedeutet bei denkmalgeschützten Immobilien nicht selten deren Verfall und zu hohe Auflagen blockieren Investitionen in den Erhalt und fördern Abriss und Neubau.

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Datum: 28.04.2025

Was: Bauen im Freiraum, dann aber bitte schön! Der LandbauKultur-Preis 2025/2026 wird vergeben, Bewerbung bis 30.09.2025 

Quelle: Landwirtschaftsverlag Münster, Download unter: https://www.landbaukultur-preis.de/index.php

Kurzhinweis: Seine Wurzeln hat der Landbaukultur-Preis in Westfalen-Lippe, wo er 2014 vom Ehrenpräsidenten des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes, Franz-Josef Möllers, initiiert wurde. Der 2012 vom Landwirtschaftsverlag in Münster-Hiltrup gegründeten „Stiftung Landwirtschaftsverlag“ kommt dabei die Aufgabe zu, für den ländlichen Raum Wissenschaft, Bildung, Kunst und Kultur sowie den Denkmalschutz zu fördern.

Landwirtschaft und ländlicher Raum haben sich in den letzten 50 Jahren massiv gewandelt, wobei sich die Bauweise der Hofanlagen primär an der veränderten Bewirtschaftung orientiert. Dabei kamen der Architektur und der Landschaftsarchitektur oft nur eine nachgeordnete Bedeutung zu.

Allerdings gibt es beeindruckende Beispiele der anderen Art, wo ganze Hofstellen, Wohnhäuser, Ställe und Scheunen, Ferienwohnungen und Verkaufsräume, Gärten und Außenanlagen auf Ackerbau-, Milchvieh- und Veredelungsbetrieben, auf Weingütern oder Pferdebetrieben fachgerecht neu gebaut oder renoviert, aber eben auch attraktiv gestaltet und in die sie umgebende Landschaft eingebettet wurden.

Seit 2014 werden von der „Stiftung Landwirtschaftsverlag Münster“ alle zwei bis drei Jahre beispielgebende landwirtschaftliche Gebäude mit dem LANDBAUKULTUR-PREIS in Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland ausgelobt. Der Preis ist mit insgesamt 30.000 Euro dotiert und zählt damit zu den höchstdotierten Architekturpreisen in Deutschland.

Bewerben können sich Bauherrinnen und Bauherren, die in Zusammenarbeit mit einem Architekten und/oder Landschaftsarchitekten landwirtschaftliche Gebäude, Gebäudeteile und/oder Außenanlagen auf landwirtschaftlichen Hofstellen in Deutschland, sowie in Österreich und der Schweiz (gem. Baugesetz/Bauordnung für „Bauen im Außenbereich“) innerhalb der letzten fünf Jahre neu errichtet oder umgebaut haben.

Hinweise zu den Bewerbungsunterlagen finden sich unter dem Link:  https://www.landbaukultur-preis.de/teilnahme.php

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Datum: 23.04.2025

Was: Ländliche Räume – ein Hort des Antifeminismus? 

Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung, Information über neue Angebote vom 16.04.2025, Download unter: https://www.bpb.de/htmlnewsletter/561200/bpb-16-04-2025

Kurzhinweis: Antifeministische Einstellungen bedeuten sowohl eine Gefahr für die Rechte von Frauen und queeren Personen als auch für demokratische Aushandlungsprozesse. Ländliche, strukturschwache Regionen können dafür unter Umständen einen spezifischen Nährboden bieten. Warum das so ist, welche Herausforderungen sich daraus ergeben und was dagegen getan werden kann, beleuchtet der Artikel, der unter der Überschrift „Abgehängte Männer, bevorteilte Frauen? Über Antifeminismus im ländlichen Raum“ unter dem o.g. Link (vierter Artikel) gelesen werden kann. Unter dem Stichwort „Quellen/Literatur“ am Ende des Artikels lässt sich ein breitgefächertes Angebot mit weiterführenden Literaturangaben aufklappen. 

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Datum: 19.04.2025

Was: Dorfläden sichern – offener Brief an Politiker

Quelle: Bundesverband der Regionalbewegung e.V., Regiopost 51 von April 2025, Download unter: https://dorfladen-netzwerk.de/wp-content/uploads/2025/02/Offener-Brief-an-die-Politik-Rettet-unsere-Dorflaeden-1.pdf

Kurzhinweis: Die Regionalbewegungs-Mitgliedsorganisation Die DORFbegegnungsLÄDEN in Deutschland e.V. hat einen offenen Brief an die politischen Entscheidungsträger*innen verfasst, in dem sie auf die akute Bedrohung vieler Dorfläden aufmerksam macht. 
Dorfläden sind weit mehr als nur Einkaufsmöglichkeiten – sie sind soziale Treffpunkte, übernehmen häufig die Nahversorgung in Dörfern und ländlichen Räumen, und bieten darüber hinaus für regionale Produkte und Produzent*innen einen wichtige Absatzmöglichkeit. Gefordert werden geeignete und zukunftsweisende Maßnahmen, um Dorfläden im ganzen Bundesgebiet langfristig zu sichern. Die steigenden Kosten, bürokratischen Hürden und ungünstigen Rahmenbedingungen gefährden das Bestehen vieler dieser wichtigen Einrichtungen. Es braucht daher geeignete und zukunftsweisende Maßnahmen, die Dorfläden nicht mit großen Handelsketten gleichsetzen, um sie im ganzen Bundesgebiet langfristig zu sichern.

Den Link zum Brief: siehe oben

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Datum: 15.04.2025

Was: Sicheres Radfahren auf dem Land – ein neues Projekt startet

Quelle: Deutsches Institut für Urbanistik (Difu), Difu-News 7/25 vom 03.04.2025, Download unter: https://difu.de/projekte/sichere-radinfrastruktur-auf-dem-land-neue-wege-fuer-bessere-anbindungen

Kurzhinweis: Ein neues Projekt ist Ende 2024 beim Difu gestartet: „SIRAL“ = Erhöhung von Sicherheit und Akzeptanz von Radverkehrsführungen in ländlichen Räumen und in Stadt-Umland-Beziehungen, so der komplette Titel des bis Frühjahr 2027 laufenden Projektes.

Hintergrund sind die – sieht man von Feldwegen ab – oft unattraktiven und vor allem entlang von Landstraßen unsicheren Verbindungen für Radfahrer. Ziel ist es, herauszufinden, wie sichere und akzeptierte Radverkehrsführungen auf Landstraßen schnell und kostengünstig realisiert werden können unter Beachtung der vielfältigen gesetzlichen Vorgaben und technischen Richtlinien (StVO, VwV-StVO, Erlasse der Länder, Straßen- und Wegegesetze)? was kann gelernt werden von Nachbarn im In- und besonders im Ausland? Geplant ist später ein Expertenworkshop, bei dem die Forschungserkenntnisse diskutiert und dann in praxisorientierte Empfehlungen für eine verkehrssichere Radverkehrsführung eingearbeitet werden. 

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Datum: 14.04.2025

Was: Und noch ein Termin: Kommunen im Austausch – Energiewende mit Unterstützung von Frauen aktiv gestalten, Online-Termin am 19.05.2025 13.00-15.00 Uhr, Anmeldung ab 17.04.25 

Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Bundesprogramm ländliche Entwicklung und regionale Wertschöpfung, BULE Newsletter 10 vom 10.04.2025, Download unter: https://buleplus-energiewende.de/bule/kommunen-im-austausch-energiewende-aktiv-gestalten/ 

Kurzhinweis: Wie am 26.03.25 hier berichtet, wird die Veranstaltungsreihe „Kommunen im Austausch“ fortgesetzt, organisiert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Der nächste Online-Termin ist am 19.05.2025.

Der Erfolg der Energiewende entscheidet sich in den ländlichen Regionen und Kommunen. Kommunen beschließen eigene Klimaschutzziele, erstellen Klimaschutzkonzepte und verpflichten sich zur Reduktion ihrer Treibhausgasemissionen. Damit geben sie wichtige Impulse und zeigen den Bürgerinnen und Bürgern die Notwendigkeit und Machbarkeit der Energiewende vor Ort auf. Frauen zeigen dabei oft ein starkes Interesse an den Zielen der Energiewende, sind jedoch bei der konkreten Umsetzung, beispielsweise in Bürgerenergiegenossenschaften, deutlich unterrepräsentiert. Die digitale Veranstaltung „Inklusive Energiewende – Teilhabe von Frauen an der lokalen Transformation“ am 19. Mai 2025 (13-15 Uhr) zeigt, wie Kommunalverwaltungen die Beteiligung von Frauen an der Energiewende und deren Engagement fördern können. 

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Datum: 12.04.2025

Was: 3. Bundeskongress „Tag der Regionen“ am 16. und 17. Juni in Bremerhaven – live oder online, jetzt anmelden 

Quelle: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), Download unter: https://www.bmwsb.bund.de/SharedDocs/kurzmeldungen/Webs/BMWSB/DE/2025/TdR/tdr-2025.html

Kurzhinweis: Mitte Juni findet der „Tag der Regionen“ in Bremerhaven statt. Auf diesem zweitägigen Bundeskongress am 16. und 17. Juni bietet das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen ein abwechslungsreiches Programm mit Vorträgen und Diskussionsrunden im Hauptprogramm sowie in verschiedenen Fachveranstaltungen an. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Formate zum Austausch und zur Vernetzung. Darunter etwa ein Markt der Regionen mit Projekten und Initiativen sowie spannende Exkursionen in Bremerhaven. Für die Eröffnung in Bremerhaven hat sich als Keynote-Speaker Prof. Andreas Kipar angekündigt. Er ist Landschaftsarchitekt und Stadtplaner, unterrichtet an der Polytechnischen Universität Mailand und wurde für seine Arbeit mit renommierten internationalen Preisen ausgezeichnet. Seine Keynote Die Stadt der Zukunft ist die Region ist Teil der Eröffnungsveranstaltung.

Das prallgefüllte zweitägige Tagungsprogramm kann unter dem o.g. Link eingesehen werden. Für ländliche Regionen ist thematisch einiges dabei: In den parallel geführten Fachprogrammen geht es u.a. um Regiopole und Regiopolregionen, die Reaktivierung von Eisenbahnstrecken und ihren Impact auf die Regionalentwicklung, um regionalpolitische Stärkung einer nachhaltigen Ernährungswirtschaft.

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Datum: 09.04.2025

Was: Nahversorgung in Ost und West, Stadt und Land – eine aktuelle Information des BBSR 

Quelle: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), Download unter: https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/veroeffentlichungen/analysen-kompakt/2025/ak-01-2025.html;jsessionid=BFB41BA90AFE9BBBCB67E02D6867549D.live11293

Kurzhinweis: Auf knapp 20 Seiten werden die Ergebnisse in der Broschüre anhand von Kartenmaterial und Graphiken vorgestellt. Bundesweit wohnen jeweils rund drei Viertel der Bevölkerung in fußläufiger Entfernung zum nächsten Supermarkt oder Discounter, der nächsten Hausarztpraxis und der nächsten Grundschule. Mit abnehmender Einwohnerdichte gehen in der Regel auch entsprechend geringere Erreichbarkeitsquoten einher. Die Erreichbarkeit der betrachteten Versorgungsarten weist somit ein deutliches Stadt-Land-Gefälle auf. Auf Seite 16 der Broschüre, die kostenfrei unter dem o.g. Link heruntergeladen werden kann, wird dies graphisch dargestellt. Mit abnehmender Größe der Gemeinden wachsen die Distanzen. Allerdings gibt es auch in einzelnen städtischen Lagen Versorgungslücken. In Landgemeinden erreichen durchschnittlich rund 18 % der Bevölkerung alle fünf untersuchten Versorgungsarten fußläufig (Supermärkte, Hausarztpraxen, Apotheken, Grundschulen und Haltestellen des ÖPNV). Unter den Kleinstädten steigt dieser Wert je nach Größe bereits auf über ein Drittel bzw. knapp die Hälfte der Bewohner. Allerdings bestehen in den Landgemeinden die deutlichsten Unterschiede zwischen Ost und West: So haben Menschen in ostdeutschen Landgemeinden mit durchschnittlich knapp 3 km eine um einen Kilometer längere Entfernung zum nächsten Supermarkt oder Discounter. Auf Ebene der Bundesländer lassen sich darüber hinaus einige Unterschiede feststellen, die nicht aus den Aspekten Zentralität – Peripherie erklärbar sind. Hier besitzen anscheinend topographische Verhältnisse oder die unterschiedliche Anwendung von Steuerungsinstrumenten Einfluss auf die untersuchten Nahversorgungsfunktionen.

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Datum: 05.04.2025

Was: „Girls‘ Day“, aber zu wenige interessieren sich für MINT-Berufe 

Quelle: Institut der Deutschen Wirtschaft, Köln, IW-Nachrichten vom 01.04.2025, Download unter: https://www.iwkoeln.de/presse/iw-nachrichten/christina-anger-frauen-fehlen-weiterhin-in-mint-berufen.html 

Kurzhinweis: Zum Girls‘ Day am 3. April 2025 veröffentlichte das Institut der Deutschen Wirtschaft eine Übersichtskarte (s. o.g. Link), die es deutlich macht: Frauen sind in MINT-Berufen mit 16,4 % eine Minderheit. Die regionalen Unterschieden reichen von 7,2 % in Zweibrücken (Saarland) bis zu 27,1 % im Landkreis Weilheim-Schongau. Auf Landesebene liegt NRW liegt mit 14,4 % ebenfalls unter dem Durchschnitt wie auch Rheinland-Pfalz (14,5 %), Berlin mit über 22 % ist an der Spitze.

Das IW weist darauf hin, dass Fachkräfte im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) für das Innovationspotenzial der deutschen Wirtschaft eine wichtige Rolle spielen, insbesondere weil es heute bereits eine Fachkräftelücke von 157.700 Beschäftigten in diesen Berufen gibt und der Bedarf wird voraussichtlich weiter steigen. Doch trotz Einführung des Girls’ Day nimmt die Beschäftigung von Frauen nur leicht zu – von 875.000 Frauen in MINT-Berufen (2012 =13,8 %) auf 1,17 Millionen 2024 (= 16,4 %). Auch innerhalb der MINT-Berufe gibt es deutliche Unterschiede. So reicht der Frauenanteil von 11,7 Prozent in den Ingenieurberufen der Energie- und Elektrotechnik bis zu 47,7 % im Bereich „Biologie und Chemie“. Die Konsequenz: „Der Fachkräftemangel im MINT-Bereich wird künftig ein großes Problem. Daher sollten Frauen für die Ausbildung in technischen Berufen stärker begeistert und mehr gefördert werden. Und das möglichst früh – also schon in der Grundschule, denn Mädchen unterschätzen ihre eigenen Fähigkeiten in den MINT-Fächern“, sagt IW-Expertin Christina Anger, zumal MINT-Berufe inzwischen viel mit Klimaschutz zu tun haben.  

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Datum: 03.04.2025

Was: „Klimawandel und Energiewende raumverträglich gestalten“ – eine aktuelle Broschüre des BBSR 

Quelle: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), Download unter: https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/veroeffentlichungen/sonderveroeffentlichungen/2025/klima-energie-dl.pdf;jsessionid=2AF1C2B99FD80D6A6C047C0F127A2F0C.live11293?__blob=publicationFile&v=3

Kurzhinweis: Die Broschüre hat einen Umfang von ca. 160 Seiten und befasst sich mit der Umsetzung des raumordnerischen Leitbilds „Klimawandel und Energiewende gestalten“, das im Jahr 2016 veröffentlicht wurde (MKRO 2016). Die Untersuchung basiert auf der erstmaligen Auswertung von 900 Landes- und Regionalplänen aus dem RaumordnungsplanMonitor (ROPLAMO) des BBSR. Nach Dr. Markus Eltges, Leiter des BBSR, „unterstreichen die Ergebnisse die Schlüsselrolle der Raumordnung bei der Bewältigung klimatischer und energiepolitischer Herausforderungen.“

Auf die unterschiedlichen inhaltlichen Aspekte, Beispiele und Empfehlungen kann hier nicht eingegangen werden. Stattdessen kann ein Blick in das Inhaltsverzeichnis die Vielfalt der angesprochenen Themen deutlich machen (s. den o.g. Link).

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Datum: 28.03.2025

Was: Jede Menge Hinweise zum Thema „Kultur im ländlichen Raum“ 

Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Bundesprogramm ländliche Entwicklung und regionale Wertschöpfung (BULEplus), Newsletter vom 11.03.2025, Download unter: https://www.bmel.de/DE/themen/laendliche-regionen/freizeit-und-kultur/forschung-faktor-kultur.html, https://www.bmel.de/DE/themen/laendliche-regionen/freizeit-und-kultur/aller-land-fachforum.htmlhttps://difu.de/publikationen/2024/die-kommunale-kulturarbeit-in-den-landkreisen

Kurzhinweis: Der ländliche Raum ist nicht „kulturlos“! Unter dem ersten der o.g. Links findet man u.a. die Ergebnisse eines Fachforums , auf dem der Beitrag von Kunst und Kultur für die kulturelle, aber auch soziale und ökonomische Teilhabe in ländlichen Räumen sowie die Rolle von (Kultur-)Akteuren diskutiert wurde. Organisiert wurde das Forum von sechs Forschungsprojekten der Fördermaßnahme „Faktor K – Forschung zum Faktor Kultur in ländlichen Räumen“ des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) gemeinsam mit dem Programmbüro der Förderung „Dritte Orte“ (NRW). Das Spektrum der beteiligten Faktor K-Projekte reicht von der Regionalentwicklung und Stadtplanung über Kultur- und Gesellschaftsgeographien bis hin zu den Museumswissenschaften. Die Forschenden nahmen regionale Kunst- und Kulturakteure und deren Netzwerke in den Fokus und präsentierten bisherige Ergebnisse, z. B. wie sich Einkommen und Märkte erschließen lassen und die Rolle in der regionalen Entwicklung aussehen kann. In Diskussionsrunden an Gesprächsinseln der Projekte KLEINaberFEIN der Universität Jena und LAKUTEZU der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg wurde thematisiert, inwieweit Teilhabe durch wiederkehrende Veranstaltungsformate und aktive Netzwerkarbeit gefördert wird. Zahlreiche Faktor K-Projekte haben bereits Fachartikel oder Handreichungen für Politik und Praxis veröffentlicht, Ringvorlesungen und Kulturcafés veranstaltet oder die Sozialen Medien bespielt. Einige Projekte verweisen bereits auf konkrete Ergebnisse auf ihren Webseiten; sie sind unter dem erstgenannten Link abzurufen.

Unter dem zweiten Link wird zum Fachforum „Mach mit Kultur!“ des 18. Zukunftsforums „Ländliche Entwicklung“ in Berlin weitergeleitet, auf dem 20 Regionen des Förderprogramms „Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken.“ ihre vielfältigen Ansätze und Ideen der kulturellen Beteiligung in Dörfern und kleinen Städten vorgestellt haben. Der erste Teil dieses Fachforums widmete sich dem Thema Beteiligungsorte, d.h. offenen, zugänglichen Räumen für kulturelles Engagement. Zentral sei die Dynamik und Motivation, die entstehen kann, wenn Menschen die Freiheit haben, selbst zu gestalten und zu entscheiden. Es wurden dann konkrete Ideen zu Orten der Beteiligung aus den Aller.Land-Regionen vorgestellt und diskutiert. Im zweiten Teil präsentierten die Aller.Land-Regionen Ansätze, wie sie mit kulturellen Mitteln die Beteiligung junger Menschen ermöglichen: Räume schaffen für junge Menschen und sie zum Beispiel durch Jugendparlamente aktiv in die Kommunalpolitik einbinden. Mehr zu „Aller.Land“ gibt es hier: https://www.bmel.de/DE/themen/laendliche-regionen/freizeit-und-kultur/aller-land.html

Der dritte Link verweist auf eine Kommunalumfrage des Difu zum Thema Kulturarbeit, auf deren Ergebnisse hier schon einmal hingewiesen wurde und die hier abgerufen werden können: https://repository.difu.de/items/71c8d5d2-e5b0-481b-b12f-e45f022fee2c

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Datum: 26.03.2025

Was: Energiewende im ländlichen Raum – wie machen das andere Kommunen? 

Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Veranstaltungsreihe „Kommunen im Austausch“, Newsletter vom 11.03.2025, Download unter: https://www.bmel.de/SharedDocs/Termine/DE/2025-05-15-kommunen-im-austausch.html

Kurzhinweis: Der ländliche Raum ist wichtig für den Erfolg der Energiewende. Umso wichtiger ist der Austausch zwischen den Kommunen als Schlüsselakteure, um sich über die Chancen und Herausforderungen der Energiewende auszutauschen und voneinander zu lernen.

Die Veranstaltungsreihe „Kommunen im Austausch“ zum Thema „Energiewende“ startete im Herbst 2024 mit bislang neun dokumentierten Veranstaltungen. Einzelthemen waren u. a.: Regionale Wertschöpfung durch Energiewende, Finanzielle Beteiligung der Bürger, Kommunale Zusammenarbeit bei der Wärmeplanung, Rahmenbedingungen bei Agri-PV. In Fachvorträgen und Diskussionen konnte ein breites Themenspektrum abgedeckt werden. Die Dokumentationen und Präsentationsunterlagen zu den bereits stattgefundenen Veranstaltungen finden Sie unter https://buleplus-energiewende.de/bule/kommunen-im-austausch-energiewende-aktiv-gestalten/

Diese Veranstaltungsreihe soll 2025 mit weiteren 18 Veranstaltungen fortgesetzt werden. Wir berichten!

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Datum: 22.03.2025

Was: Treffen kann es jeden – gut zu wissen, was jetzt zu tun wäre: Flutkatastrophen vorbeugen, Risiken mindern, Vorgehen nach Schadensereignissen 

Quelle: Deutsches Institut für Urbanistik, Difu-News 6/2025 vom 20.03.2025, Download unter: https://repository.difu.de/items/5d42d79b-d068-453c-a128-5e441b35c7a0

Kurzhinweis: Die Fachpublikation „Nach der Flutkatastrophe: Chance für Veränderung. Ein Praxisleitfaden mit Strategien und Beispielen für Kommunen“ beschreibt auf knapp 60 Seiten und anhand von Beispielen aus Referenzkommunen die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Thema und erfolgreiche Strategien, mit denen von Hochwasserereignissen betroffene Kommunen vorgegangen sind.

Der Wiederaufbau wird dabei als die Chance verstanden, resiliente Strukturen zu schaffen, um künftige Hochwasserereignisse besser bewältigen zu können oder sich rechtzeitig vor solchen zu schützen. Der Leitfaden richtet sich daher nicht nur an die von der Flutkatastrophe betroffenen Gemeinden, sondern auch an Kommunen, die präventiv in eine klimaresiliente Siedlungsentwicklung investieren wollen. Im Zentrum stehen drei zentrale Handlungsfelder: Wiederaufbau, Risikobewertung und -verringerung sowie Resilienz von Gesellschaften. 

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Datum: 18.03.2025

Was: Architektur-Eyecatcher in ländlichen Regionen – aber: Es muss ja nicht immer ein Weinland sein

Quelle: Regionalinitiative Faszination Mosel, Newsletter 97, März 2025, Download unter: https://www.faszinationmosel.info/2025/02/25/architekturpreis-wein-geht-in-die-sechste-runde/?utm_source=mailpoet&utm_medium=email&utm_source_platform=mailpoet&utm_campaign=Newsletter%20Faszination%20Mosel%20-%20M%C3%A4rz%202025 

Kurzhinweis: Der „Architekturpreis Wein“ ist die bedeutendste Auszeichnung für das Bauen im Bereich der Weinwirtschaft in Deutschland und geht 2025 bereits in die sechste Runde. Aber: Es muss ja nicht immer in einer Weinbauregion sein, wenn es um innovative Architektur geht, die es versteht, einen Beitrag zum Erhalt einer bestimmten Kulturlandschaft mit prägenden Bauwerken zu leisten.

Doch hier einige Informationen aus Rheinland-Pfalz zum „Architekturpreis Wein“ und unter dem unten genannten Link kann man sich die Preisträger (und vieles mehr) aus den letzten Jahren ansehen:   

Bundesweit sind Architekturbüros und ihre Winzerfamilien aufgerufen, bis zum 19. Mai 2025 Projekte einzureichen Die Preisverleihung findet auf dem Internationalen DWV-Kongress im Dezember 2025 im Mainzer Schloss statt.

Funktionelle Bauten für Kellerwirtschaft, Weinproduktion und Vertrieb können genauso eingereicht werden wie Projekte aus der Weingastronomie und dem Weintourismus, aber auch innenarchitektonische oder landesplanerische Projekte. Der Fokus liegt auf Bauen im Bestand und Aspekten der Nachhaltigkeit.

Die Preisverleihung findet im Dezember 2025 statt. Die ausgezeichneten Häuser und Objekte erhalten eine Plakette und werden Teil der Wanderausstellung, die im Anschluss an die Preisverleihung durch Rheinland-Pfalz und Deutschland tourt.

Die Bewerbungsunterlagen können ab 1. März 2025 auf der Internetseite der Architektenkammer Rheinland-Pfalz heruntergeladen werden. Hier finden sich auch Informationen rund um das Thema „Wein und Architektur“ und die vorangegangenen Preisverfahren: www.diearchitekten.org/wein

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Datum: 16.03.2025

Was: Leerstand gestalten – gemeinsam über den eigenen Tellerrand blicken am 02. und 03. April in Ansbach (oder im Homeoffice)

Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung, Newsletter vom 11.03.2025, Download unter: https://leerstand-aktivieren.de/pdf/Praxistage-Leerstand-aktivieren-April-2025.pdf

Kurzhinweis: Die „Praxistage Leerstand gestalten“ bieten am 02. und 03. April 2025 ein Programm rund um die zukunftsfähige und nachhaltige Siedlungsentwicklung. Vorträge und Diskussionsrunden von 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr stehen am ersten Tag auf der Agenda; an zweiten Tag finden Exkursionen in die nähere Umgebung statt. Die Präsenz-Fachtagung wird auch per Livestream übertragen und wird im Rahmen des BULEplus-Projekts „Lebendige Orte aktiv gestalten – Potenziale für Innenentwicklung und Leerstandsaktivierung in ländlichen Räumen“ von der Agrarsozialen Gesellschaft e.V. in Kooperation mit dem Regionalmanagement, Landratsamt Ansbach in Bayern veranstaltet.

Leerstandsaktivierung und Innenentwicklung sind vor allem in ländlichen Räumen mehr als nur Nachnutzung oder Neubauten. Gestalterische und planerische Aufgaben und gemeinschaftliche Prozesse kommunaler Akteure sind zu bewältigen. Dabei bildet die finanzielle Förderung häufig einen wichtigen Rahmen. Die Fachtagung gewährt einen Einblick in die Förderlandschaft und die Ziele der ländlichen Entwicklung. Praktische Umsetzungs- und Anwendungsbeispiele aus zwei Bundesländern werden vorgestellt.
Zwei Exkursionen führen am zweiten Tag zu kommunalen Praxisbeispielen in den Landkreisen Ansbach und Neustadt an der Aisch.

Übrigens: Bis zum 19.03. sind Zimmerkontingente in Hotels in Ansbach reserviert. Das detaillierte Tagungsprogramm findet man unter dem o.g. Link.

Zur Anmeldung für die Live-Teilnahme bis zum 25.03. geht es hier: https://leerstand-aktivieren.de/anmelde-tool/ Bis zum 31.03.25 kann man sich unter diesem Link auch für den kostenfreien Livestream anmelden. 

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Datum: 12.03.2025

Was: Zusammenleben auf dem Dorf – Wie ländliche Kommunen das Zusammenleben von Alteingesessenen und Neuzugezogenen gestalten können

Quelle: Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, Newsletter 300 vom 11.03.2025, Download unter: https://www.berlin-institut.org/fileadmin/Redaktion/Publikationen/BI_WuestenrotStiftung_Zusammenleben_250128_Online.pdf

Kurzhinweis: Nach rund zwei Jahrzenten, in denen vor allem Städte und Ballungszentren Wanderungsgewinne verzeichneten, deutet sich seit einigen Jahren eine Trendwende an: Es ziehen wieder mehr Menschen aufs Land. Die neue Landlust mildert in strukturschwachen Regionen den Bevölkerungsrückgang und kann dazu beitragen, dass Angebote der Daseinsvorsorge wie Geschäfte, Cafés, der öffentliche Nahverkehr oder Schulen erhalten bleiben. Die neue Situation stellt die Gemeinden aber auch vor Herausforderungen. Wenn in eine Dorfgemeinschaft viele neue Bewohner zuziehen, kann es zu Konflikten kommen. Es treffen verschiedene Vorstellungen von und Bedürfnisse an das Gemeinschaftsleben aufeinander und stellen Kommunen mitunter vor einige Herausforderungen.

Zusammen mit der Wüstenrot Stiftung hat das Berlin-Institut einen Leitfaden erarbeitet, der für viele unterschiedliche Bereiche wie Finanzen, Kommunikation und Begegnungsorte Tipps bereithält. Grundlage des Leitfadens war ein Workshop aus Planung, Verwaltung, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Verbänden, mit denen die Ergebnisse aus der Vorgängerstudie „Neu im Dorf“ vertieft und weiterentwickelt wurden.

Hier der Link zur Vorgängerstudie aus 2023: https://www.berlin-institut.org/fileadmin/Redaktion/Publikationen/Neu_im_Dorf_online.pdf

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Datum: 10.03.2025

Was: Kommunale Wärmeplanung – eine Übersicht zum Konvoi-Verfahren zu Terminen und Vortragsfolien 

Quelle: Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume (dvs), Newsletter landaktuell 2/2025 vom 06.03.2025, Download unter: https://www.saena.de/veranstaltungsdetails.php?id=1519

Kurzhinweis: Laut einer Kleinen Anfrage im Deutschen Bundestag lagen im November 2024 bundesweit 160 abgeschlossene Wärmepläne von Kommunen vor. Die Übersicht (= Anlage 1 am Ende der Beantwortung) inkl. der Antworten auf die Fragen der Bundestagsabgeordneten findet man hier: https://dserver.bundestag.de/btd/20/145/2014581.pdf.
Kleine Kommunen haben die Möglichkeit, die Wärmeplanung gemeinsam (im Konvoi) durchzuführen. Wann ist ein solches Konvoi-Verfahren – also der Zusammenschluss mehrerer Kommunen für die kommunale Wärmeplanung – sinnvoll? Dieser Frage ging ein Online-Seminar der sächsischen Energieagentur saena nach, dessen Vortragsfolien
jetzt online sind (s. Download-Link oben). In Sachsen und in Bayern sind außerdem Förderungen für die Prüfung der Konvoi-Option möglich. 

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Datum: 04.03.2025

Was: Das passt doch: Was kann Kultur zur Regionalentwicklung beitragen? – Save the Date für dieses bundesweite LEADER-Treffen in der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz vom 13.-15. Mai 2025 

Quelle: Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume (dvs), Newsletter landaktuell 1/2025 vom 06.02.2025, Download unter: https://www.dvs-gap-netzwerk.de/service/unsere-veranstaltungen/bevorstehende-veranstaltungen/bundesweites-leader-treffen-2025/      

Kurzhinweis: Was kann Kultur zur Regionalentwicklung beitragen? Dieser Frage möchten wir beim bundesweiten LEADER–Treffen in Chemnitz nachgehen. Denn 38 Städte und Gemeinden aus Mittelsachsen, dem Zwickauer Land und dem Erzgebirge tragen mit Chemnitz 2025 den Titel „Kulturhauptstadt Europas“. Wir wollen erkunden, ob in diesem Rahmen Ansätze und Projekte entwickelt wurden, die sich auch auf andere ländliche Regionen übertragen lassen.

Derzeit geplante Programmpunkte sind u. a.:

  • Regionales Buffet: Kulinarische Vielfalt der ländlichen Räume schmecken
  • LEADER-Umsetzung: Wo stehen wir gerade?
  • LEADER-Kooperationen: Projektpartner finden und Ideen teilen
  • Kulturhauptstadt erkunden: Rundgänge durch Chemnitz
  • LEADER-Exkursionen: Die LEADER-Regionen rund um Chemnitz kennenlernen
  • Miteinander ins Gespräch kommen: Austausch über Bundesland-Grenzen hinweg

Weitere Informationen folgen zu einem späteren Zeitpunkt.

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Datum: 28.02.2025

Was: E-Car-Sharing in ländlichen Regionen leicht gemacht – das Beispiel Bocholt 

Quelle: Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume (dvs), Newsletter landaktuell 1/2025 vom 06.02.2025, Download unter: Aktuell | cAAruso

Kurzhinweis: Mehr als jeder dritte Haushalt im Kreis Borken besitzt einen Zweitwagen, 7% sogar drei oder mehr Autos. Der Zweitwagen wird oft für den Transport der Kinder, Einkaufsfahrten und Arztbesuche im direkten Umfeld genutzt. Da im ländlichen Raum niemand ohne eine gute Alternative seinen Zweit-/Drittwagen aufgeben möchte, hat die LEADER-Region das Projekt „Nachbarschaftliches Carsharing in Wohngebieten“ ins Leben gerufen. Der Name für das Projekt cAAruso war schnell gefunden: es ist eine Kombination von car und uso = gebrauchen. Das vermeintlich störende AA in car soll dabei bewusst den Bezug zur Region Bocholter Aa herstellen.

Wie ist das Projekt angenommen worden? Fast die Hälfte der Teilnehmer hat den Zweit- oder Drittwagen nicht mehr genutzt bzw. hat keinen mehr. 5 Haushalte haben ihren Zweitwagen verkauft. Den aufschlussreichen Abschlussbericht aus 2024 mit den Erfolgsdarstellungen ab S. 24 gibt es unter dem Link: Abschlussbericht_caaruso_2024.pdf

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Datum: 25.02.2025

Was: Beteiligungsstrategien der Bürger – auch etwas für den ländlichen Raum? 

Quelle: Deutsches Institut für Urbanistik (Difu), Difu-News 4/2025 vom 20.02.2025, Download unter: https://difu.de/publikationen/2024/kommunen-strukturieren-beteiligung-bausteine-erfahrungen-perspektiven  

Kurzhinweis: Bürgerbeteiligung ist mehr als die Beteiligung von Bürgern an einzelnen Projekten. Städte entwickeln zunehmend übergreifende Beteiligungsstrategien, um zu einer kommunalen Beteiligungskultur zu finden. Regeln und Leitlinien sind das eine, die Theorie, eine Stelle, die Vorhaben bündelt, sich kümmert und „am Ball bleibt“ das andere. Hier können Vorhabenlisten geführt, Beteiligungsgremien unterstützt und Beteiligungsplattformen ausgeformt und moderiert werden. Das Difu hat mit 16 Städten ausgelotet, wie eine strukturierte Beteiligung kommunal ausgestaltet werden könnte. Die gemeinsamen Reflexionen und Diskussionen sind ebenso wie die vertiefte Analyse einzelner Bausteine einer strukturierten Beteiligung in einer Veröffentlichung zusammengefasst. Hier der Link: https://backend.repository.difu.de/server/api/core/bitstreams/36b27230-7697-4951-a6a1-c8150e2a1493/content

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Datum: 19.02.2025

Was: Kino auf dem Land – wie geht das?“ 

Quelle: Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume (dvs), Newsletter 1/2025 vom 06.02.2025, Download unter: https://www.dorfkinoeinfach.de/start/%C3%BCber-uns/

Kurzhinweis: 

Ist Mecklenburg-Vorpommern nicht ein wenig auch überall und damit das Problem? Man liebt Kino, aber wohnt im ländlichen Raum und möchte nicht jedes Mal weite Wege zurücklegen, um anspruchsvolle Filme zu sehen. Das Projekt „Dorfkino einfach machbar“ bringt Qualitätskino auf´s Land und bietet  eine Alternative zum kommerziellen Popcornkino. Unter dem o. g. Link findet man nicht nur die Ansprechpartner, um sich für die eigene ländliche Region „schlau zu machen“, sondern auch Spielorte und das Filmprogramm, das aktuell gezeigt wird (inkl. Karte).

Das Projekt „Dorfkino einfach machbar“ gibt es bereits seit vielen Jahren. Es bietet Menschen die Möglichkeit, qualitatives Kino auch auf dem Land zu erleben oder selbst Kino zu machen. Zu Beginn waren es wenige, die mitmachten, aber über die Jahre ist die Nachfrage gestiegen und das Modell an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen. Mit Unterstützung des Fonds Neue Länder der Kulturstiftung des Bundes wurde eine Onlineplattform entwickelt und eingeführt, um die komplexen und umfangreichen Vorgänge automatisiert verwalten zu können – eine Buchungsplattform.

Das System des Projekts „Dorfkino einfach machbar“ besteht im Bilden von Abspielringen. Verschiedene Kulturorte werden in einem sogenannten „Abspielring“ zusammengefasst, wodurch Kosten gemeinsam getragen, Risiken minimiert und Filmprogramme selbst in entlegenen Spielstätten mit geringen Zuschauerzahlen umgesetzt werden können. Voraussetzung für das Entstehen eines Abspielringes ist das Festlegen von drei Spielstätten auf einen Film.

In Mecklenburg-Vorpommern sind bereits 60 Spielstätten aktiv – von einer Greifswalder Museumswerft, die im Sommer Filme auf die Segel ihrer historischen Schiffe projiziert bis hin zu kleinen Dörfern, die wöchentlich Filme in der Bauernstube, im Gemeindehaus oder in einer alten Scheune aufführen.

Sie haben Interesse? Träger hinter dem Projekt ist der Filmklub Güstrow e.V. Er wurde 1990 gegründet und prägt seitdem mit seiner freien Jugendhilfe und aktiven Medienarbeit die Kulturlandschaft Mecklenburg-Vorpommerns.

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Datum: 16.02.2025

Was: Neuer kostenloser Online-Selbstlernkurs: „Die Region im Fokus – Erfolgreiche Presse – und Öffentlichkeitsarbeit“ 

Quelle: Österreichisches „Netzwerk Zukunftsraum Land“, Download unter: https://www.zukunftsraumland.at/die-gap-das-netzwerk/

Kurzhinweis: Die österreichische Vernetzungsstelle Netzwerk Zukunftsraum Land stellt einen neuen Online-Selbstlernkurs zur Verfügung. „Die Region im Fokus – Erfolgreiche Presse- und Öffentlichkeitsarbeit“ zeigt, wie Aktive aus der Regionalentwicklung ihre Region ins Rampenlicht rücken können. Der Kurs ist der sechste Teil einer Reihe von Online-Selbstlernkursen und kann zeitunabhängig absolviert werden. Lediglich eine kostenlose Registrierung ist notwendig.

Eine gelungene Presse- und Öffentlichkeitsarbeit kann über den Erfolg von Projekten entscheiden. Der Kurs zeigt Ihnen, wie man Zielgruppen erreicht, mit Journalist:innen zusammenarbeitet und Social Media strategisch nutzt. Grundlagen der Öffentlichkeitsarbeit, Werkzeuge für erfolgreiche Pressearbeit sowie die Entwicklung und Umsetzung kreativer PR-Ideen sind Kursinhalt.

Zum Kurs und zur Anmeldung geht es hier unter dem nachstehenden Link, der auch die übrigen fünf Module auflistet: https://www.zukunftsraumland.at/online-selbstlernkurse-moocs/online-kurs-6-die-region-im-fokus-erfolgreiche-presse-und-oeffentlichkeitsarbeit/

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Datum: 14.02.2025

Was: 12 Bundestreffen der Regionalbewegung am 04.-06. Juni 2025 in Schneverdingen, die Anmeldung hat begonnen 

Quelle: Bundesverband der Regionalbewegung e.V., Regiopost, Ausgabe Nr. 50 vom Februar 2025, Download unter: https://www.regionalbewegung.de/bundestreffen  

Kurzhinweis: Der Bundesverband der Regionalbewegung e.V. lädt ein zum Netzwerktreffen. Vom 04. bis 06. Juni 2025 in Schneverdingen in der Lüneburger Heide bietet es Regionalinitiativen, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sowie zahlreichen regionalen Akteuren die Möglichkeit für Informationsaustausch, Kontaktaufnahme und Wissenstransfer zu innovativen Regionalentwicklungskonzepten. Die Anmeldung mit den vergünstigten Early Bird Tickets ist freigeschaltet.

Unter dem Leitthema „Der Regionalgedanke ist die Sicherheitsarchitektur der Globalisierung“ werden zentrale Fragestellungen zur Stärkung regionaler Strukturen im Rahmen von Vorträgen, REGIOtalks, Fachforen, Exkursionen und dem Markt der Möglichkeiten diskutiert, werden neben politischen Podiumsdiskussionen die Themen Ernährungswende, Nahversorgungsregionen, regionaler Logistik, Marktmacht und Wertschöpfung, regionaler Ernährungswirtschaft – auch in nationalen Naturlandschaften – sowie die Bedeutung starker Regionen für die Demokratie behandelt. Angesichts globaler Krisen, Klimawandel und politischer Umbrüche wird deutlich: Starke Regionen mit regionalen Wirtschaftskreisläufen sind essenziell für Resilienz, Versorgungssicherheit und eine nachhaltige Zukunft.

Die Anmeldeunterlagen gibt es unter dem nachstehenden Link: https://eveeno.com/322633367 

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Datum: 12.02.2025

Was: In Rheinland-Pfalz jetzt bewerben, ansonsten: Vielleicht auch eine Idee für SIE? Anmelden beim Wettbewerb Dorfbüros bis zum 26. Februar 2025! 

Quelle: Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume (dvs), Newsletter 1/2025 vom 06.02.2025, Download unter: https://dorfbueros-rlp.de/wettbewerb-2025/

Kurzhinweis: Die Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e. V. unterstützt Kommunen bei ihrem Dorf-Büro-Vorhaben mit einer fachlichen Beratung und einer Finanzierung von bis zu 50.000 Euro. Von diesem Geld sind 20.000 Euro für die Einrichtung und den Umbau und jeweils 10.000 Euro für die ersten drei Betriebsjahre vorgesehen. Die Kommunen verpflichten sich, das Dorf-Büro nach den drei finanziell unterstützten Jahren noch mindestens zwei weitere Jahre in Eigenregie zu betreiben. Inzwischen (Stand 2024) sind insgesamt 13 Dorf-Büros entstanden. Wie und Näheres erfahren Sie hier: https://dorfbueros-rlp.de/karte-dorf-bueros/

Bewerben können sich Verbandsgemeinden, verbandsfreie Gemeinden und Ortsgemeinden in Rheinland-Pfalz, wobei die Verbandsgemeinde mit der Ortsgemeinde die Verantwortung für den Betrieb im vierten und fünften Jahr trägt. Wichtig für den laufenden Wettbewerb: Ein neues Dorf-Büro muss mindestens 15 Kilometer von einem bestehenden Coworking Space entfernt sein. Im Rahmen des Wettbewerbs finden drei Workshops im Mai und Juni 2025 statt, die Einrichtung der Co-Working-Spaces ist ab Mai vorgesehen und die offizielle Eröffnung im Dezember.

In den Anmeldeunterlagen unter dem nachstehenden Link findet man u.a. eine Beispiel-Konzeption mit allem, was es bei der Einrichtung zu beachten gibt. Diese kann z. B. als Checkliste für alle dienen, die zwar nicht am Wettbewerb teilnehmen, aber am Projekt interessiert sind: Bewerbungsmappe (ZIP-Download, 1 MB).

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Datum: 10.02.2025

Was: Noch ist es nicht zu spät: Klein, aber oho – das Dorf, die kleine ländliche Kommune (wieder-)beleben. Anmelden beim Wettbewerb der Wüstenrot-Stiftung bis zum 17. März 2025! 

Quelle: Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, Newsletter 299 vom 06.02.2025, Download unter: https://land-und-leute.org/

Kurzhinweis: Es ist der sechste Wettbewerb „Land und Leute“, der durch die Wüstenrot Stiftung für ländlich geprägte Dörfer, Ortsteile und Kleinstädte bis 10.000 Einwohner durchgeführt wird. Preisgelder in Höhe von 50.000 € stehen zur Verfügung. Mit welchen guten Ideen werden in Ihrer Kommune die sogenannten „Dritten Orte“ gestärkt, an denen sich Menschen treffen und der soziale Zusammenhang im Ort gelebt wird? Vielfach verschwinden Dorfladen, das letzte Gasthaus, der Bahnhof, die Kirche, die traditionellen Back- und Gemeinschaftshäuser, Schulen oder Postämter. Der früher belebte Ortskern verödet.

Der Wettbewerb sucht vielversprechende Ansätze und Projekte, mit denen leerstehende oder ungenutzte Gebäude und Orte als zentrale Treffpunkte im Dorf wiederbelebt werden. Gibt es intelligente Organisationsformen, Netzwerke oder Initiativen, die sich ermutigen, Orte gemeinschaftlich zu transformieren.

Der Wettbewerb wird begleitet von Publikationen, einer interaktiven Website und einer Wanderausstellung für Interessierte und Nachahmer.

Die Anmeldung zum Wettbewerb ist ausschließlich über den o. g. Link möglich; dort gibt es auch alle weiteren Informationen zu den Teilnahmebedingungen – bis zum 17.03.2025! 

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Datum: 09.02.2025

Was: Die Kraft des Landes – Vierter Bericht der Bundesregierung zur Entwicklung der ländlichen Räume erschienen

Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, November 2024, Download unter: https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/4-reg-bericht-le.pdf?__blob=publicationFile&v=8

Kurzhinweis: Auf knapp 40 Seiten werden in der Kurzfassung die wesentlichen Punkte aus der Langfassung des Berichtes zusammengefasst: Demographische Entwicklung, Neue Wege der Daseinsvorsorge, Klimaschutz als Chance für ländliche Räume, Maßnahmen zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wesentliche Handlungsfelder werden besonders in den Blick genommen: Der ländliche Raum als Wohn- und Lebensraum, als Wirtschafts- und Innovationsraum, als Land(wirt)schafts- und Erholungsraum und auch das Thema Finanzsituation bleibt nicht ausgespart. 

Die Langfassung inkl. aller Tabellen und Abbildungen gibt es auf knapp 140 Seiten hier: 

https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/_laendliche-Regionen/4-reg-bericht-le-langfassung.pdf?__blob=publicationFile&v=7

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Datum: 08.02.2025

Was: Die Lausitz – Trendwende im ländlichen Raum?

Quelle: Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, Newsletter 299 vom 06.02.2025, Download unter: https://www.berlin-institut.org/presse/grafik-des-monats

Kurzhinweis: Unter dem Stichwort „Grafik des Monats“ veröffentlicht das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung teils verblüffende Zahlen. So auch in diesem aktuellen Newsletter, wo unter der Überschrift „Die Lausitz zwischen industriellem Strukturwandel und demografischer Transformation“ erläutert wird, dass diese Region zu denen in Deutschland mit der ältesten Bevölkerung zählt. 2020 lag der Altersdurchschnitt hier mit 48,7 Jahren vier Jahre über dem Bundesdurchschnitt. Das natürliche Bevölkerungssaldo aus Geburten und Sterbefällen ist seit 1995 negativ. Bis 2014 kam noch ein deutlicher negativer Wanderungssaldo hinzu, ausgelöst durch massive Maßnahmen der Deindustrialisierung. Fehlende berufliche Perspektiven ließen besonders junge Menschen der Lausitz der Rücken kehren und dies mit Langfristfolgen: keine junge Bevölkerung, keine jungen Familien, keine Kinder.

Seit 2015 ist eine Trendwende zu beobachten, wozu angesichts der demographischen Grundstruktur vor allem die Zuwanderung beiträgt. Neben verstärkter Fluchtzuwanderung muss aber die neu entdeckte Landlust genannt werden, wovon besonders der Speckgürtel um Berlin im Landkreis Dahme-Spreewald profitiert.

Der durch den Kohleausstieg vorgezeichnete Strukturwandel, der massiv mit Milliardensummen flankiert werden soll wird z. B. in die Ansiedlung von wissenschaftlichen Instituten und in den Ausbau von digitaler und Verkehrsinfrastruktur führen. Die Kommunen reagieren und investieren in die Attraktivität ihrer Standorte und entwickeln Konzepte für leerstehende Immobilien. Das Fazit des Berlin-Institus: „Diese Situation bietet Chancen für Zuzügler und Rückkehrer:innen, die hier bezahlbares Wohnen im Grünen finden.“

Eine Ergänzung zum Thema findet sich übrigens auch beim BBSR unter dem Download:  https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/startseite/topmeldungen/zeitz-willkommenssalons.html

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Datum: 04.02.2025

Was: Innenstädte – schwieriges Terrain für den Einzelhandel

Quelle: Die WELT vom 03.02.2015, Download unter: https://www.welt.de/wirtschaft/article255304000/Einzelhandel-Die-Kunden-bleiben-weg-Verbraucher-meiden-die-Innenstaedte-zunehmend.html

Kurzhinweis: Nach einer aktuellen Konjunkturumfrage des Handelsverbands Deutschland HDE  haben die Konsumenten im Jahr 2024 gut 575 Milliarden Euro ausgegeben plus gut 88 Milliarden Euro im Onlinehandel. Das macht einen leichten Zuwachs von 0,9 Prozent (preisbereinigt) – ein schwaches Jahr für den Einzelhandel – aber kein dramatisch katastrophal schlechtes, so der Hauptgeschäftsführer des HDE Stefan Genth. Und 2025 dürfte ähnlich verlaufen. Prognostiziert wird ein reales Umsatzplus von 0,5 Prozent.

Die Handelsunternehmen halten sich dennoch zurück mit eigenen Investitionen, denn Deutschlands Einzelhändlern gehen die Kunden aus. Rückläufige Frequenzen melden zwei Drittel der stationären Anbieter für die vergangenen zwei Jahre, 44 Prozent der Betriebe berichten von gesunkenen Besucherzahlen, weitere 19 Prozent sogar von deutlich gesunkenen Frequenzen. 2024 haben laut HDE rund 5.000 Betriebe schließen müssen. Vor allem im Non-Food-Bereich geht die Filialdichte zurück und im ländlichen Raum die Nahversorgung bei Lebensmitteln. Außerdem spielt das Thema E-Commerce für viele Händler nach wie vor keine Rolle. Laut der aktuellen HDE-Mitgliederbefragung verkaufen 60 Prozent der Unternehmen nicht über das Internet. Einen eigenen Webshop hat etwa jeder dritte Anbieter, und knapp jeder fünfte nutzt Plattformen und Online-Marktplätze. 

Was ist zu tun: Neben einer notwendigen Aufhellung der Konsumstimmung ist nach Ansicht des HDE auch die Politik in der Pflicht mit einem passenden Rahmen: Sicherheit, Sauberkeit, Erreichbarkeit mit allen Verkehrsmitteln und ein Branchenmix aus Handel, Gastronomie und Erlebnisangeboten. Ferner fordert der HDE von einer neuen Bundesregierung mehr unternehmerische Freiheit bei zugleich weniger Bürokratie, Berichtspflichten, Steuern und Eingriffe in den Markt. Dazu gehört auch eine strengere Kontrolle von Online-Anbietern aus Drittstaaten, von denen sich nicht alle an Regeln und Gesetze in Deutschland und Europa halten und teils Produkte verkaufen, die nicht verkehrsfähig sind und damit gefährlich für Verbraucher.

Zudem sorgen die anhaltenden Nachrichten zu Werksschließungen und Produktionsverlagerungen in der Bevölkerung für zunehmende Sorgen um den eigenen Job. Dies beeinträchtigt ebenfalls die Konsumstimmung. Dazu kommen steigende Preise für viele Lebensmittel und Dienstleistungen, die Teuerungsrate war im Dezember mit 2,6 Prozent so hoch wie zuletzt vor einem Jahr.

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Datum: 02.02.2025

Was: Ehrenamt in ländlichen Regionen – ein umfassender wissenschaftlicher Sammelband aus vier Jahren Forschung veröffentlicht

Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, BULE Newsletter vom 30.01.2025, Download unter: https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/forschung-ehrenamt.pdf?__blob=publicationFile&v=4

Kurzhinweis: Auf ca. 180 Seiten werden die Ergebnisse der von 2021 bis 2024 elf, im Rahmen des BULEplus geförderten Forschungsprojekte zu verschiedenen Aspekten des ehrenamtlichen Engagements in ländlichen Räumen dargestellt. Deutlich wird schnell: Land ist nicht Stadt! Eine zentrale Rahmenbedingung, die ländliches Engagement grundsätzlich prägt, ist der Mangel an Infrastruktur und Einrichtungen der Daseinsvorsorge wie der unzureichende Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel. Das ist nicht neu, doch die Forschung verdeutlicht hier im Detail die weitreichenden Folgen ländlicher Mobilitätsstrukturen für spezifische Zielgruppen, die auf den ÖPNV oder Hol- und Bringdienste angewiesen sind. Lange Anfahrtswege verschärfen den Zeitmangel und die Vereinbarkeit von Schule, Beruf, Familie; auch kann die Entfernung zum Ort des Engagements zum Argument gegen die Ausübung eines Ehrenamts werden. Infrastrukturelle Defizite erleben Engagierte auch hinsichtlich der digitalen und technischen Ausstattung. Damit sind sowohl fehlende Soft und Hardware als auch die Anbindung und Geschwindigkeit des Internets gemeint. Diese Defizite treten in ländlichen Räumen stärker auf als in der Stadt. Eine weitere zentrale Rahmenbedingung, die mehrere Projekte als engagementhemmend identifizieren, ist das zunehmende Fehlen sozialer Begegnungsorte in Städten und Gemeinden ländlicher Räume. Solche Treffpunkte sind essentiell für den vereinsübergreifenden Austausch, die Zusammenkünfte verschiedener Akteure und auch für das Einüben demokratischen Handelns. Der stetige Rückgang dieser Orte betrifft sowohl kommunale Einrichtungen als auch Gaststätten, die oft unverzichtbare Treffpunkte für Vereine darstellen. Ohne diese sozialen Orte fehlt es an Gelegenheiten für Gemeinschaftsbildung und informellen Austausch, was das Engagement erheblich einschränken kann.

Im vorliegenden wissenschaftlichen Sammelband stellen die beteiligten Forschungseinrichtungen ihre Ergebnisse und zentralen Handlungsempfehlungen anhand eines Übersichtskapitel vor, das in die Thematik einführt und die Erkenntnisse aus der übergreifenden Querschnittsauswertung zusammenfasst, bevor die Ergebnisse detailliert dargestellt werden.

Die elf geförderten Projekte bearbeiteten insgesamt ein breites Themenspektrum im Forschungsfeld „Engagement und Ehrenamt“ und liefern fundierte Ergebnisse zu Fragestellungen mit bisher unzureichender Datenlage und widmen sich dabei den spezifischen Herausforderungen ländlicher Räume. Untersucht werden sowohl traditionelle zivilgesellschaftliche Organisationsformen wie Vereine, die weiterhin den größten Anteil an Engagierten stellen, als auch neue Formen und Entwicklungen des Engagements, wie episodisches oder digitales Engagement. Ebenfalls im Fokus steht politisches Engagement, sei es mit Blick auf ehrenamtliche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister oder auf die Partizipation von Jugendlichen. Darüber hinaus betrachten einige Projekte das räumliche Umfeld des Engagements und analysieren das Dorf als Wirkungsraum des Engagements und Ort vielfältiger Akteurskonstellationen.

Über die breite Themenvielfalt hinweg ist allen Projekten der Fokus auf ländliche Räume gemein – sei es durch raumbezogene (Sekundär )Analysen bestehender Daten (Freiwilligensurveys, Sozio-ökonomisches Panel (SOEP) oder durch die Bearbeitung von Themen, die besondere Relevanz in ländlichen Räumen haben, wie ehrenamtliche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister oder das dörfliche Engagementumfeld.

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Datum: 30.01.2025

Was: Ein Wettbewerb speziell für ländliche Regionen – Arbeitswege gestalten; Termin: Anmeldung bis 1. März 2025

Quelle: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), BBSR-Forschung-Online 1/2025 vom 28.01.2025, Download unter: https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/startseite/topmeldungen/wettbewerb-mobilitaet-2024.html

Kurzhinweis: Das BBSR startet den Wettbewerb „Arbeitswege gestalten. Mobil in ländlichen Räumen“. Er richtet sich an Stadt-, Gemeinde- und Kreisverwaltungen, öffentliche Betriebe auf kommunaler Ebene und private Betriebe in ländlichen Räumen, die ein betriebliches Mobilitätsmanagement etabliert und so zu einer Verbesserung der Beschäftigtenmobilität beigetragen haben, indem sie ein vielfältiges Angebot abseits der Pkw-Nutzung geschaffen haben, z.B. Jobtickets ÖPNV, Diensträder, Fahrradkeller mit Umkleideräumen, E-Ladestationen, E-Mobilitäts-Fuhrpark, Fahrgemeinschaften per App, umweltverträgliche Dienstreisen. Wie werden diese Angebote kommuniziert, wie werden sie angenommen? Dies sind nicht nur entscheidende Faktoren für den Erfolg, sondern fließen hier auch als Kriterien in den Wettbewerb ein.

Für die Teilnahme müssen Projekt- bzw. Maßnahmenbeschreibungen eingereicht werden, die erkennen lassen, dass die Mobilität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deutlich verbessert werden konnte. Die Prämie für die Gewinnerinnen und Gewinner: jeweils 5.000 Euro. Außerdem lässt das BBSR für die drei besten Projekte jeweils einen Kurzfilm mit den beispielhaften Lösungen produzieren – sicherlich ein Imagegewinn in Zeiten hohen Fachkräftebedarfs. Ein Tipp: Bevor Sie loslegen – in der Übersicht Gebietskulisse unter dem u. g. Link finden Sie alle Regionen/Kreise, die zum Wettbewerb zugelassen sind und das sind sehr viele!

Alle Informationen zum Wettbewerb gibt es zusätzlich unter: www.bbsr.bund.de/arbeitswege-gestalten.
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Datum: 28.01.2025

Was: On-Demand-Angebote im ÖPNV – Lösungen für ländliche Regionen

Quelle: Deutsches Institut für Urbanistik (difu), difu-Newsletter 2/2025 vom 23.01.2025, Download unter: https://difu.de/projekte/mit-on-demand-angeboten-den-oepnv-ergaenzen

Kurzhinweis: On-Demand-Verkehr ist ein flexibler Bedarfsverkehr, der es ermöglicht, den ÖPNV zu ergänzen und die Daseinsvorsorge z. B. in ländlichen Räumen zu gewährleisten. Als ÖPNV-Aufgabenträgerin schuf die Region Hannover in Ergänzung zu den Linien des Bus- und Bahnverkehrs ein entsprechendes Angebot und initiierte zum 1. Juni 2021 den Pilotbetrieb des On-Demand-Angebots „sprinti“ in drei unterschiedlich strukturierten Gemeinden in der Region. 

Inzwischen wurden durch das Difu die Anforderungen eines in den ÖPNV integrierten On-Demand-Angebots definiert und das entstandene Angebot hinsichtlich seiner Akzeptanz und Überführung in einen Dauerbetrieb untersucht. Ferner wurde der Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH (VRN) als Partnerkommune eingebunden, um die Erfahrungen aus der Region Hannover in einen eigenen On-Demand-Verkehr zu übertragen.

Derzeit werden in dem aktuellen Projektteil „On-Demand-Verkehre nachhaltig in die Fläche bringen“ die bislang gewonnenen Erkenntnisse hinsichtlich ihrer Übertragbarkeit auf andere Regionen untersucht. Folgende Bausteine sind geplant: 

  • Aufbau eines Kompetenznetzwerks zum Erfahrungsaustausch über On-Demand-Verkehr. 
  • Entwicklung von Seminar-Modulen für kommunale Akteure aus ganz Deutschland zu verschiedenen Aspekten der Planung und Umsetzung von On-Demand-Verkehr. 
  • Erstellung einer detaillierten Analyse zu den Finanzierungsmöglichkeiten von On-Demand-Verkehr. 
  • Fortsetzung der Nutzerbefragungen zur Akzeptanz von On-Demand-Angeboten in einem erweiterten Bediengebiet. 

Die Laufzeit dieses Projektteils ist 7/2024 – 6/2026.

Übrigens: Einen Überblick über den ersten Projektteil und eine Reihe von On-Demand-Verkehren in anderen Regionen Deutschlands kann in der 50-seitigen Broschüre aus dem Jahr 2021 „Mit On-Demand-Angeboten ÖPNV-Bedarfsverkehre modernisieren, Werkstattbericht zu Chancen und Herausforderungen“ nachgelesen werden:  https://backend.repository.difu.de/server/api/core/bitstreams/8bb905fb-3a0a-4a2d-95fd-3ec6ac5068ec/content.

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Datum: 25.01.2025

Was: Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal – gemeinsam zur Wiederbelebung der Stadtzentren

Quelle: General-Anzeiger Bonn vom 24.01.2025, S. 14, Download unter: https://epaper.ga.de/webreader-v3/index.html#/1023729/14-15

Kurzhinweis: Die Flutkatastrophe vom Juli 2021 hat u.a. die Innenstädte im Ahrtal wie Bad Neuenahr oder Ahrweiler massiv betroffen. Derzeit sind ca. 350 Einzelhandelsgeschäfte, meist inhabergeführt, gemeldet, 70 Ladenlokale stehen leer. Um anstelle der starken Zunahme von Nagelstudios und Barber-Shops erneut hochwertigen Fachhandel in die Innenstädte zu bringen, sollen mit Pop-up-Konzepten und ähnlichen kreativen Gründungsinitiativen für Gastronomie oder Handel (z. B. mit regionalen Produkten) kombinierte Nutzungskonzepte inkl. Kultur und Dienstleistungen gefördert werden. Hierzu werden bei Zustimmung der Eigentümer und bei neuen Mietverhältnissen mit Hilfe der Landesregierung leer stehende Läden zu 70 % der ursprünglichen Kaltmiete durch die Stadt an- und dann so vergünstigt weitervermietet. Auf diese Weise sollen besonders Ladenflächen bis 300 m³ über einen Zeitraum von zunächst zwei Jahren bezuschusst werden in der Hoffnung, dass die Innenstädte erneut zu Marktplätzen für Bevölkerung und Besucher mit hoher Aufenthaltsqualität werden.   

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Datum: 23.01.2025

Was: Fachkräftemangel im Handwerk – ein Lösungsansatz durch ein FHJ

Quelle: WDR 5 Morgenmagazin vom 23.01.2025, Interview (Dauer ca. 8:00 Min.): Azubis: Freiwilliges Handwerksjahr als Entscheidungshilfe? – WDR 5 Morgenecho Interview – WDR 5 – Podcasts und Audios – Mediathek – WDR

Kurzhinweis: Könnte ein Freiwilliges Handwerksjahr helfen, mehr Ausbildungsplätze und Azubis zusammenzubringen? Die Idee, der man nun in der Kreishandwerkerschaft im Bergischen Land nachgeht, ist nicht ganz neu, bereits die Handwerkskammer Lübeck kann über erste Erfahrungen mit 150 Handwerksfirmen und 80 Nachwuchshandwerkern berichten. Es ist eine Idee, die nicht nur in urbanen, sondern auch in ländlichen Räumen funktionieren sollte: Analog zum bereits weit etablierten „Freiwilligen Sozialen Jahr“ probieren interessierte Jugendliche nach ihrem Schulabschluss innerhalb eines Jahres für je drei Monate vier Praktikumsplätze in verschiedenen Handwerksbetrieben aus. Das sei deutlich intensiver als das Hereinschnuppern für ein paar Tage während eines Schülerpraktikums und zudem seien die jungen Erwachsenen nach dem Ende ihrer Schulzeit bereits auf die künftige Beruflichkeit sehr viel stärker fokussiert. Eine Aufwandsentschädigung von ca. 450 € pro Monat ist im Gespräch. 

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Datum: 21.01.2025

Was: Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2025“ – Preisgeld winkt! Termin einhalten!

Quelle: Deutsches Institut für Urbanistik (difu), Difu-News 1/2025: https://difu.de/presse/pressemitteilungen/2025-01-06/startschuss-fuer-den-wettbewerb-klimaaktive-kommune-2025

Kurzhinweis: Das DIFU macht darauf aufmerksam, dass von Januar bis Ende März 2025 sich Städte, Landkreise und Gemeinden mit erfolgreichen und innovativen Projekten zur Vermeidung bzw. Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen am bundesweiten Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ beteiligen können, den das Deutsche Institut für Urbanistik mit Förderung durch die Nationale Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz auslobt. Kooperationspartner sind der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund.

Möglich sind Wettbewerbsbeiträge aus allen Bereichen des kommunalen Klimaschutzes: Beispiele sind ressourcen- und energieeffiziente Neubauten oder Sanierungsprojekte, Lösungen für die Verkehrswende oder die Wärmewende, Vorhaben zum Ausbau erneuerbarer Energien etc.

Bewerbungen sind nach der Größe der Kommunen zu unterscheiden: 1. Großstädte >100.000 E., 2. Mittel- und Kleinstädte 20.000-100.000 E., 3. Landkreise und kleine Gemeinden <20.000 E. Gemeindeverbände können sich in der Kategorie bewerben, die ihrer Gesamteinwohnerzahl entspricht. In jeder Kategorie werden zwei Gewinnerkommunen gesucht und mit jeweils 40.000 Euro Preisgeld für weitere Klimaaktivitäten belohnt.

Die Jury (BM Wirtschaft und Klimaschutz, Umweltbundesamt, Deutscher Städtetag, Deutscher Landkreistag und Deutscher Städte- und Gemeindebund – wählt zwei Gewinner pro Kategorie aus. Diese erhalten 40.000 Euro Preisgeld für Klimaaktivitäten und ihre Projekte werden bundesweit präsentiert. Zudem erhalten sie Kurzfilme über ihre Projekte, Factsheets für die Öffentlichkeitsarbeit und Unterstützung bei der Pressearbeit.

Weitere Informationen und Anmeldung unter: https://www.klimaschutz.de/de/wettbewerb2025

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Datum: 17.01.2025

Was: Verödung von Innenstädten – das Beispiel Eutin in Schleswig-Holstein kann dennoch Mut machen

Quelle: NDR  10.01.2025, Download unter: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Immer-weniger-los-in-Innenstaedten-von-Schleswig-Holstein-die-Ausnahme-Eutin,innenstaedte154.html 

Kurzhinweis: In rund 110 Städten in Deutschland an mehr als 300 Standorten hängen Laserscanner, die das gesamte Jahr automatisch Passanten zählen, differenziert nur nach Erwachsenen oder Kindern. Damit erhalten Marketingverantwortliche einen Überblick über die Attraktivität ihrer Innenstädte und können Konsequenzen ziehen. In Schleswig-Holstein (SH) haben viele Orte rückläufige Kundenfrequenzen. Die Gründe sind vielfältig, u.a. eine schlechte Konsumentenstimmung und vielerorts fehlende Einkaufserlebnisse. Sechs Städte haben in SH Laserscanner im Einsatz, davon registrierten fünf schwächere Besucherströme: Lübeck, Kiel, Flensburg, Rendsburg und Schleswig melden insgesamt Verluste von bis zu 3,5 Prozent, einzelne Messstationen ein noch kräftigeres Minus.

In Schleswig will man deshalb u. a. einen Spielgeräte-Parcours für Kinder in der Innenstadt bauen. Ab Ende 2025 soll die gesamte Innenstadt saniert werden. Auch Rendsburg hat zahlreiche Maßnahmen unternommen, um die Innenstadt stärker zu beleben, was sich dauerhaft auswirken soll: über einen Fördertopf des Landes konnten 65 Projekte umgesetzt werden – etwa kulturelle Events, Spielgeräte, Bouleplatz, Wohnmobilstellplatz oder Weihnachtsbeleuchtung in den Nebenanlagen, ein Kinosommer im Park, eine Lange Nacht der Museen oder ein Kneipenkulturfest.

Nur Ostholsteins Kreisstadt Eutin konnte sich nicht über einen Passantenrückgang beschweren: plus sieben Prozent. Laut Tourismuschef Keller ist dafür ein  Projektmanagement verantwortlich, das Instrumente für die Innenstadt entwickelt hat – die Innenstadt als Labor, sozusagen, neue Veranstaltungsformate, wie ein Streetfood-Festival oder ein Weinfest. Dekoration, Begrünung oder auch die Lichterstadt Eutin hätten zusätzlich für mehr Passantenfrequenz gesorgt. Und: Bürgerinnen und Bürger sowie der Einzelhandel konnten in einem Mitmachprojekt laut Keller Ideen einreichen, die dann nach einer Online-Abstimmung in der Innenstadt umgesetzt wurden. Ende des Jahres 2025 will Eutin nun alle Maßnahmen in ein „Handbuch für die Innenstadt“ aufnehmen, um Projekte für die Zukunft daraus abzuleiten. Dinge, die gut funktionieren, sollen die Innenstadt weiter nach vorn bringen.

Profitiert hat die Eutiner Innenstadt nach Angaben Kellers aber auch von einer neuen „Hardware“. Sämtliche Straßenbelege, die Wege seien in den vergangenen Jahren flottgemacht worden. Nun gehe es um die „Software“. So hat sich das Stadtmarketing von dem angestaubten Marketing-Attribut „Rosenstadt Eutin“ verabschiedet. Inzwischen werde die Stadt als „historisch lebendig“ vermarktet, auch in Kooperation mit den Orten an der Ostseeküste, um mehr Menschen ins Binnenland zu locken. Dieser Mix aus vielen Maßnahmen habe dafür gesorgt, dass Eutins Innenstadt wieder lebendiger werde, freut sich der Tourismuschef.

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Datum: 16.01.2025

Was: Alternative Energiequellen – vielleicht bald schon eine Lösung für Mittelstädte? Eine Ergänzung zum Post vom 06.01.25

Quelle: Die ZEIT Nr. 2 vom 09.01.2025, S. 26 „Schön warm da unten“ von Jonas Niesmann, Download unter: Energiewende: Schön warm da unten | ZEIT ONLINE

Kurzhinweis: Geothermie lautet das Stichwort, aber: nicht unter jeder Region sind nutzbringende Thermalwasser vorhanden. Neben der oberflächennahen Geothermie, die wenige hundert Meter in die Tiefe reicht und dann von Wärmepumpen genutzt werden kann, werden in Deutschland nur 0,2 % des Wärmebedarfs über Tiefengeothermie gedeckt, deren Systeme drei Kilometer und mehr in die Tiefe reichen. Wenn aber kein heißes Thermalwasser in der Tiefe unter den potentiellen Verbrauchern vorhanden ist (was bei 95 % der Fläche der Fall ist), dann klappte bislang hydrothermale Geothermie nur mit einer Art „Fracking“, die als petrothermale Geothermie bezeichnet wird. Dabei wird normales Wasser in Gesteinsrisse in der Tiefe gepumpt und mit entsprechender Temperatur an die Oberfläche zurückgeholt. Vorbehalte sind real, da der Druck Erdbeben auslösen könnte, allerdings gehen die Meinungen der Forscher hier auseinander. 

Eine vollkommen neue Technologie bietet sich durch kürzlich entwickelte Bohrtechniken an, die derzeit in einem weltweit einzigartigen Pilotprojekt in Geretsried erprobt wird. Die Idee: geschlossene Kreisläufe in großer Tiefe schaffen. Zwei Schächte werden dicht nebeneinander bis in fünf oder sieben Kilometer Tiefe gebohrt, wo sie sich in mehrere Schleifen auffächern und miteinander verbinden. Durch den einen Bohrstrang wird Wasser in die Tiefe geleitet, in den Schleifen erwärmt es sich und fließt durch den zweiten Strang zurück an die Oberfläche. Es gelang durch Magnetfeldmessungen und spezielle Positionierungen der Bohrköpfe in mehreren Kilometern Tiefe die zwei Stränge zentimetergenau so zu drei Schleifen aufzufächern und diese miteinander zu verbinden, an einer vierten wird gearbeitet. Bohrungen, die sieben Kilometer in Granit in die Tiefe gehen, die vor zwanzig Jahren drei Monate dauerten, können mittlerweile in einer Woche erledigt werden, so Daniel Mölk, der Deutschland -Chef von Eavor. Noch seien die Kosten hoch, aber auch das könne sich schnell ändern, man sei mit vielen Großstädten in Deutschland bereits im Gespräch, Hannover will 2026 den ersten Loop bohren. Doch auch in kleineren Städten wie in Erfurt will man im Sommer nachfühlen lassen, ob es heißes Granitgestein unter der Stadt gibt.

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Datum: 10.01.2025

Was: Ihre Kommune hat unter 100.000 Einwohner? Und Sie haben Kultur? Und Sie könnten hierfür eine Förderung brauchen? Aber: Antragsfrist bis 14.02.2025! Hier die näheren Infos:

Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung, Information vom 08.01.2025, Download unter: https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/projekte/transformation_und_zukunft/detail/lokal_programm_fuer_kultur_und_engagement.html

Kurzhinweis: Das antragsoffene Modellprogramm „LOKAL – Programm für Kultur und Engagement“ fördert bundesweit den Aufbau von mindestens 26 langfristig angelegten Netzwerken in Städten und Gemeinden unter 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Pro Projekt stehen bis zu 240.000 Euro für vier Jahre zur Verfügung. Das Gesamtprogramm wird in den Jahren 2024 bis 2031 von der Kulturstiftung des Bundes, der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb sowie der European Cultural Foundation durchgeführt und umfasst Akademien und Beratung, ein europäisches Austausch- und Begleitprogramm sowie ein bundesweites Abschlussfestival. Die Kulturstiftung des Bundes stellt für den antragsoffenen Fonds 7,5 Mio. Euro zur Verfügung.

In Zeiten der Polarisierung bieten Kulturorte gerade in kleineren Städten Anlässe für Gespräch und Auseinandersetzung: Kunst- und Kulturvereine, soziokulturelle Zentren, Theater oder Bibliotheken sind wichtige Begegnungsorte, doch sie stehen immer mehr unter Druck. Mit welchen Partnern kann ein Kulturverein auf dem Land dauerhaft zusammenarbeiten, um den öffentlichen Raum mit Kunstprojekten zu bespielen, an denen sich alle sicher und aktiv beteiligen können? Mit wem können sich Bibliotheken und Theater verbinden, um gemeinschaftsstiftende Projekte zu initiieren?

Engagierte Kulturakteure suchen sich Partner: Sportvereine, Schulen und Kitas, die freiwillige Feuerwehr oder ortsansässige Firmen. In künstlerischen Projekten sollen diese dauerhaft zusammenarbeiten, sodass neue lokale Verantwortungsgemeinschaften entstehen. LOKAL wird begleitet von Beratungsangeboten etwa für Standortanalysen und nachhaltige Finanzierung sowie zu Konfliktmanagement und rechtlichen Möglichkeiten bei Anfeindungen. 

In LOKAL finden zwei bundesweite öffentliche Ausschreibungen statt: Die Antragsfrist der ersten Runde wird der 14.2.2025 sein; die Frist der zweiten Runde endet am 13.2.2026. Gefördert werden können zeitgenössische Kunstproduktion, Personal, Begegnungsformate sowie Vermittlung. Adressiert werden Kulturakteure in Städten und Gemeinden unter 100.000 Einwohnern, die über ein regelmäßiges Kulturangebot verfügen und in den vier Jahren der Förderung ein lokal verankertes Netzwerk aufbauen wollen. Über die Auswahl der geförderten Kultureinrichtungen entscheidet der Vorstand der Kulturstiftung des Bundes auf Grundlage von Empfehlungen einer unabhängigen Fachjury, voraussichtlich im Sommer 2025

Insbesondere für Antragstellende, die noch nie einen Antrag bei der Kulturstiftung des Bundes gestellt haben, werden beratende Antragswerkstätten an ausgewählten Orten im Bundesgebiet angeboten. Parallel wird zur Antragsstellung beraten. Nähere Informationen über Ort und Zeit und die Anmeldung zum Programm selbst gibt es unter dem eingangs genannten Link, die Anmeldung zu den Antragswerkstätten unter: https://lokal.liteproject.de (externer Link, öffnet neues Fenster).

Übrigens: Ab 2025 erhalten die geförderten Projekte zudem die Möglichkeit, sich in europaweiten Veranstaltungen mit Partnern auszutauschen, die beispielsweise in Italien, Frankreich oder Polen ähnliche Erfahrungen machen mit Einschüchterungen und Drohungen durch antidemokratische Kräfte. Ermöglicht wird dies durch die Zusammenarbeit der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb mit der European Cultural Foundation. In einem bundesweiten Abschlussfestival wird das Wissen mit weiteren Orten und Einrichtungen geteilt.

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Datum: 06.01.2025

Was: Wo ein Bach, da ist auch Heizung! Mit Flusswasser und einer Großwärmepumpe die regionale Wärmeversorgung sichern – das Beispiel Bega in Lippe

Quelle: WDR 5 („Der Tag um zwölf“) und Internetrecherche am 06.01.2025, Download unter: wdrmedien-a.akamaihd.net/medp/podcast/weltweit/fsk0/323/3231369/3231369_60654709.mp3 und https://www.energie-experten.org/projekte/gross-waermepumpe-nutzt-flusswasser-der-bega 

Kurzhinweis: In den Kurznachrichten der Sendung des WDR 5 „Der Tag um zwölf“ kam die Information (Sendung ab 5:30 min.), dass Warendorf plane, mit Wasser aus der Ems Haushalte zu beheizen. Ein alternatives Projekt stellt in einer Kombination aus Großwärmepumpe, die temporär Wärme aus dem Wasser der Bega entzieht, und einem Blockheizkraftwerk bereits seit 2021 Wärme für das Lemgoer Wärmenetz bereit.

Auch die Stadtwerke Rosenheim haben 2021/2022 drei Großwärmepumpen in die Fernwärmeerzeugung des Müllheizkraftwerkes (MHKW) in Rosenheim integriert und nutzen dabei die Temperatur des benachbarten Mühlbaches. Jede einzelne Wärmepumpe stellt 1,5 MW Heizleistung bereit. Die Groß-Wärmepumpe ist Teil eines Kraft-Wärme-Koppelungssystems, zu der auch Elektrokessel und Gasmotoren gehören. Das Fernwärmenetz transportiert heißes Wasser zu den Verbrauchsstellen und leitet das nach dem Heizvorgang abgekühlte Wasser zurück zur Fernwärmezentrale. Das zurückgeleitete Wasser werde ca. ein Zehntel Grad kühler wieder eingeleitet, was das örtliche Wasserwirtschaftsamt gut findet, da die Bäche und Flüsse eher unter zu großer Wärme leiden. Eine andere wichtige Komponente, die in Rosenheim zum Einsatz kommt, sind Wärmespeicher. Sie sind günstiger und effektiver in der Anwendung als z. B. Stromspeicher in Form von Batterien, besonders umso größer die Leistung und gespeicherte Energiemenge ist, wie im Fall der drei neuen Großwärmepumpen.

Die technische Kombination erlaubt eine flexible und schnelle Reaktion auf Änderungen des Stromangebotes und des Preises, weil die Wärmepumpen schnell hoch und runtergefahren werden können.

Übrigens: In Dänemark ist die weltweit größte Wärmepumpe in Betrieb gegangen, die Meerwasser nutzt. Der Betreiber will 100.000 Menschen ohne fossile Brennstoffe mit Wärme versorgen: https://www.tagesschau.de/wissen/technologie/waermepumpe-meerwasser-100.html

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Datum: 04.01.2025

Was: Vormerken – 13.-15.05.2025 – Leadertreffen! Was kann Kultur zur Regionalentwicklung beitragen? Eine Tagung im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt 2025 in Chemnitz

Quelle: Deutsche Vernetzungstelle Ländliche Räume (dvs), Landaktuell 08-2024 vom 19.12.2024, S. 6, Download unter: https://www.dvs-gap-netzwerk.de/service/unsere-veranstaltungen/bevorstehende-veranstaltungen/bundesweites-leader-treffen-2025/

Kurzhinweis: Kultur und Regionalentwicklung treffen gerade 2025 in der Region Chemnitz sehr nahe aufeinander. 38 Städte und Gemeinden aus Mittelsachsen, dem Zwickauer Land und dem Erzgebirge tragen mit Chemnitz 2025 den Titel „Kulturhauptstadt Europas“. Können die hier erprobten Ansätze und Projekte auf andere ländliche Regionen übertragen werden?

Geplante Programmpunkte sind u. a.:

  • Regionales Buffet: Kulinarische Vielfalt der ländlichen Räume schmecken
  • LEADER-Umsetzung: Wo stehen wir gerade?
  • LEADER-Kooperationen: Projektpartner finden und Ideen teilen
  • Kulturhauptstadt erkunden: Rundgänge durch Chemnitz
  • LEADER-Exkursionen: Die LEADER-Regionen rund um Chemnitz kennenlernen
  • Miteinander ins Gespräch kommen: Austausch über Bundesland-Grenzen hinweg

Weitere Informationen folgen – so die Veranstalter – zu einem späteren Zeitpunkt.

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Datum: 03.01.2025

Was: Innovative Ansätze in kommunalen Verwaltungen – das Siegel „Bewährt vor Ort“ geht in die zweite Runde, die Bewerbungsfrist endet am 31.01.2025

Quelle: Deutscher Städte und Gemeindebund, Mitteilung, Download unter: https://reform-staat.org/bewaehrt-vor-ort/

Kurzhinweis: Gesucht werden kommunale Lösungen in den vier Bereichen „Gutes Ankommen und gesellschaftliche Teilhabe“, Klima- und Ressourcenschutz und Klimafolgenanpassung“, „Nachhaltiges Bauen“ und „Verwaltung von morgen“. Innovative Ansätze in diesen Bereichen, die an einem Ort schon erfolgreich erprobt wurden, können Strahlkraft entwickeln und an vielen anderen Orten wirken. Mit dem Siegel „Bewährt vor Ort“ soll das ermöglicht werden. Eine Jury aus Verwaltungspraktiker:innen zeichnet mit dem Siegel wegweisende kommunale Innovationen aus. Das „Bewährt vor Ort“-Siegel wurde erstmals im Januar 2024 verliehen. Die 2024 prämierten Vorgehensweisen können unter dem eingangs genannten Link angesehen werden.

ACHTUNG: Die Frist für die zweite Bewerbungsrunde endet am 31. Januar 2025. Das Bewerbungsformular gibt es unter: https://tally.so/r/w7vEK0

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Earth, World, Sylvester, Fireworks

Allen Besuchern dieser Seite wünsche ich ein gutes und gesundes neues Jahr 2025!

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Datum: 30.12.2024

Was: Lebensverhältnisse in Stadt und Land vergleichen – der interaktive Deutschlandatlas wurde ergänzt

Quelle: Deutsche Vernetzungstelle Ländliche Räume (dvs), Landaktuell 08-2024 vom 19.12.2024, S. 4, Download unter: https://www.deutschlandatlas.bund.de/DE/Karten/_node.html

Kurzhinweis: In Deutschland gibt es Unterschiede zwischen den Regionen, urbanen Zentren und ländlichen Räumen. Der Deutschland­atlas, der gemeinsam von vier Bundesministerien herausgegeben wurde, zeigt diese Vielfalt sehr anschaulich. Interaktive Deutschland-Karten bilden die wichtigsten Fakten über das Leben in Deutschland ab und erlauben detaillierte Vergleiche zwischen den Regionen. Das Kartenwerk wurde im Dezember 2024 aktualisiert und um weitere Karten ergänzt. Sie illustrieren wichtige Lebensbereiche der Menschen, von Infrastruktur und Demografie bis hin zu Gesundheitsversorgung und Sicherheit. Mithilfe der Karten können einzelne Indikatoren oder Gebiete genauer betrachtet werden; dies hilft, sich eine Meinung darüber bilden, wie sich die Lebensverhältnisse der Menschen in den Regionen darstellen.

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Datum: 29.12.2024

Was: Neue Chancen für leerstehende Kauf- und Warenhäuser in Innenstädten

Quelle: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), BBSR-Forschung-Online 12/2024 vom 16.12.2024, Download unter: https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/startseite/topmeldungen/kauf-warenhaeuser-im-wandel.html 

Kurzhinweis: Das BBSR hat in einem Projekt von 4-2022 bis 12-2023 einen umfangreichen Überblick (ca. 180 Seiten) erarbeitet, in dem anhand von Fallbeispielen die Geschichte und anhand von Steckbriefen die Umnutzung der Kauf- und Warenhäuser ausführlich in Wort und Bild beschrieben wird.  

Diese Lösungsansätze für einen gezielten Umbau von Kauf- und Warenhäusern können neue Nutzungen in die Innenstädte bringen und tragen zum Erhalt von Baukultur bei. Gerade auch in Kleinstädten sind diese großen Gebäude oft stadtbildprägend; ihr Leerstand wirkt sich negativ auf die Attraktivität der gesamten Stadt aus.

Der erste Teil des Berichts analysiert die architektonische und historische Entwicklung von Kauf- und Warenhäusern in Deutschland. Auf dieser Analyse werden Merkmale identifiziert, die für spätere Umbauten relevant sind. Im zweiten Teil des Berichts werden erfolgreiche Beispiele für Umnutzungen analysiert inkl. der baulichen Eingriffe, der neuen Nutzungskonzepte und der Zusammenarbeit der Akteure.

Die Ergebnisse zeigen, dass Anpassungen an neue Nutzungen mit vergleichsweise geringem Aufwand möglich sind. Dabei schrumpft der Anteil der Flächen, der weiterhin für den Einzelhandel genutzt wird, während Nutzungsmischungen – etwa aus Einzelhandel, Kultur, Bildung, Gastronomie und Wohnen – an Bedeutung gewinnen. 

Der Bericht kann unter dem o.g. Link heruntergeladen werden.

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FROHE  WEIHNACHTEN ! Weihnachtsbaum, Dekoration, Lichter

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Datum: 24.12.2024

Was: Kommunale Kulturarbeit in Landkreisen – Ergebnisse einer Kommunalbefragung

Quelle: Deutsches Institut für Urbanistik (difu), Difu-News 22/2024 vom 19.12.2024, Download unter: https://difu.de/publikationen/2024/die-kommunale-kulturarbeit-in-den-landkreisen  

Kurzhinweis: Kultur ist ein wichtiger Standortfaktor und ein zentraler Bestandteil der Daseinsvorsorge. Kultur trägt maßgeblich zur Lebensqualität bei. Bei der Gestaltung des Kulturangebots spielen die Kommunen eine zentrale Rolle, doch finanzielle und personelle Engpässe begrenzen die Handlungsspielräume. Wie die Landkreisverwaltungen ihre Kulturarbeit gestalten, hat das Forschungsvorhaben „Kommunale Kulturarbeit in den Landkreisen“ (KoKuLa) untersucht.

Erste Ergebnisse einer bundesweiten Befragung im September – November 2023 von Kulturverwaltungen werden in der knapp 40-seitigen Broschüre dargestellt. Die Ergebnisse zeigen, dass das Kulturangebot in ländlichen Regionen überaus vielfältig und weitestgehend gleichmäßig räumlich verteilt ist. Bürgerschaftliche Engagement spielt bei der Realisierung eine wichtige Rolle. Kultur ist nicht nur ein Angebot zur Freizeitgestaltung, sondern schafft Orte der Teilhabe und des sozialen Zusammenhalts. Doch steht das Angebot in ländlichen Regionen durch den demografischen Wandel und eingeschränkte Mobilitätsangebote vor großen Herausforderungen.

Die Kulturverwaltungen gleichen einer bunten Akteurslandschaft, wobei man sich vielfach auf klassische Aufgaben wie Öffentlichkeitsarbeit, Fördermittelberatung oder Vernetzungsaktivitäten beschränkt. Allerdings spielen Kooperationen mit Kultureinrichtungen, Vereinen und lokalen Kulturakteuren eine wichtige Rolle. Eher selten werden strategische Ansätze verfolgt (Kulturentwicklungsplanung, aufsuchende Kulturarbeit). Insgesamt bedarf es einer politischen Aufwertung der Kulturarbeit sowie einer besseren Ressourcenausstattung.

Die Studie kann unter dem o.g. Link heruntergeladen werden. 

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Datum: 23.12.2024

Was: Bezahlbarer Wohnraum als Anreiz zur Gewinnung von Mitarbeitern

Quelle: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, BBSR-Forschung-Online 12/2024 vom 16.12.2024, Download unter: https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/startseite/topmeldungen/wohnen-fuer-mitarbeitende.html   

Kurzhinweis: Gerade in ländlich-peripheren Regionen, in denen es oft nur einen eingeschränkten Mietwohnungsmarkt gibt, kann das Thema „Wohnen“ für die Gewinnung neuer Mitarbeiter von außerhalb eine wichtige Rolle spielen. Nicht jeder ist in der Lage oder willens schon in der Probezeit oder den ersten Jahren an seiner neuen Arbeitsstelle ein Eigenheim für die Familie zu mieten oder zu bauen.

Da es nur sehr wenige Erkenntnisse darüber gab, wie viele Unternehmen sich aktuell mit dem Thema Wohnungsbau für Mitarbeitende beschäftigen, wurde ein 2022 ein entsprechendes Forschungsvorhaben gestartet; die Ergebnisse liegen nun vor (s.u.). Das Institut der Deutschen Wirtschaft hat im Auftrag des BBSR eine Bestandsaufnahme zum Thema „Wohnen für Mitarbeitende“ vorgelegt. Das Ergebnis: 5,2 % der Unternehmen kaufen z. B. Bestandsimmobilien an, bauen neu oder haben Belegrechte für Wohnungen oder Wohnungen im Bestand zur Vermietung. Dies entspricht hochgerechnet rund 675.000 Wohnungen und weitere rund 46.000 Wohnheimplätze für junge Mitarbeitende. Doch es sind meist größere Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitende, die direkte Unterstützung bei der Wohnraumversorgung anbieten. In ländlichen Regionen dominieren eher die KMU; diese unterstützen häufiger mit indirekten Angeboten (z. B. Beauftragung oder Zuschüsse beim Einsatz von Maklern).

Die 90-seitige Studie kommt zwar u. a. zu dem Ergebnis (S. 52), dass ländliche, periphere Regionen häufig einen weniger angespannten Wohnungsmarkt aufweisen. Aufgrund eigener Erfahrungen ist allerdings der Mietwohnungsbestand dennoch vielfach gering in ländlichen Regionen und auch haben viele der KMU Furcht vor einem hohen organisatorischen und finanziellen Aufwand, wenn sie sich auf diesem Gebiet engagieren. Hier könnte der Informations- und Aufklärungsbedarf über die zahlreichen vorhandenen Förderungen helfen.

Die Studie zum Thema kann heruntergeladen werden unter: https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/veroeffentlichungen/bbsr-online/2024/bbsr-online-123-2024.html

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Datum: 22.12.2024

Was: Provinz – ein Klischee im „Tatort“

Quelle: Der Spiegel Nr. 50 vom 07.12.2024, S. 39, Kein Download    

Kurzhinweis: Am 17. November lief ein „Tatort“, ausgestrahlt vom SWR. Ort der Handlung: ein Ortsteil von Münsingen auf der Schwäbischen Alb, dargestellt als „Kaff aus der Vergangenheit“ und „Bewohner wie beschränkte Provinzler“ – so zumindest die Sicht eines Teils der Einwohner: „Jäger, die grinsend in die Luft schießen. Die Gasthoffamilie, die in der dunklen Stube betet (…) Der Mann, der im ‚Hirsch‘ mit seiner Pistole prahlt.“ Klischee über Klischee und „ein Affront gegen die Menschen im ländlichen Raum.“ Dabei sei Stuttgart nur eine Autostunde entfernt, der Ort eine Kleinstadt mit 15.000 Einwohnern und wachsender Bevölkerung. Lieber wäre es wohl vielen Einwohnern gewesen, wenn man „modernes Landleben“ gezeigt hätte, denn von hier ziehe keiner schnell fort, einen Stammtisch gebe es auch nicht mehr und anstelle der Geländewagen parkten E-Autos vor den Türen (so Der Spiegel). Dabei gebe es sehr wohl „echte Probleme“, die man hätte beleuchten können: Die schlechte Anbindung an den ÖPNV und manchmal das Gefühl vergessen zu werden von der großen Politik. Alles in allem eine Inszenierung von Heimat, die wohl einigen Einwohnern ’sauer‘ aufgestoßen ist. Aber auch viel über Städter aussagt, die auf ländliche Bevölkerungen schauen, die auf ihre ländlichen Regionen blicken.

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Datum: 19.12.2024

Was: Digitale Daseinsvorsorge – auch für Smart Regions

Quelle: Deutsches Institut für Urbanistik, Difu-News 22/2024 vom 19.12.2024, Download unter: https://difu.de/nachrichten/digitale-daseinsvorsorge-ist-eine-gemeinschaftsaufgabe   

Kurzhinweis: Die Digitalisierung auf allen föderalen Ebenen soll vorangetrieben werden. Die aufgelegten Förderprogramme entfalten meist kurz- und mittelfristige Wirkungen, aber keine Flächendeckung. Die Debatte über eine „digitale Daseinsvorsorge“ stellt auch die Frage, inwieweit der Staat eine Gewährleistungspflicht in Bezug auf eine digitale Grundversorgung hat.

Neben den Interessen einzelner Bevölkerungsgruppen müssen auch die Kommunen für sich definieren, was sie als digitale Daseinsvorsorge ansehen. Kommunale Datenplattformen werden künftig die Basisinfrastruktur der digitalen Stadt sein. Dabei geht es um die Integration von Daten aus u.a. Fachverfahren, GIS, Sensorik etc. bzw. die Anbindung an bereits vorhandene Datenplattformen, die Einbindung verschiedener Kommunen in einen interkommunalen Datenaustausch. Organisatorisch lassen sich diese Infrastrukturen analog zu anderen Bereichen über die Stadtverwaltung, städtische Gesellschaften, Kooperationen mit privaten Partnern oder interkommunale Kooperationen betreiben.

Auf der Seite, die über den o.g. Link zu erreichen ist, wird auch auf das Buch „Digitale Daseinsvorsorge“ hingewiesen mit Inhalten wie 

  • Gestaltung der digitalen Daseinsvorsorge aus Sicht öffentlicher/kommunaler Unternehmen 
  • Stadtwerke als Treiber der digitalen Transformation
  • Plattformen als zentrales Element für digitale Daseinsvorsorge, Smart Cities, Smart Regions und Smart Government
  • Best-Practice-Ansätze der digitalen Daseinsvorsorge 

Mehr zu diesem Buch unter: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-44138-8

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Datum: 17.12.2024

Was: Soziale Dorfentwicklung – 14 Modellprojekte am Start

Quelle: Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung vom Oktober 2024, Download unter: https://www.bmel.de/DE/themen/laendliche-regionen/foerderung-des-laendlichen-raumes/bundesprogramm-laendliche-entwicklung/soziale-dorfentwicklung-buleplus.html  

Kurzhinweis: Die erste Fördermaßnahme zum Thema „Soziale Dorfentwicklung“ ab 2015 hat gezeigt, wie die Stärkung von Gemeinschaften, die Unterstützung von engagierten Akteuren und die Mobilisierung von vorhandenem Potenzial und Ideen im ländlichen Raum aussehen können. Neue Ideen sind gefragter denn je, da u. a. durch die Folgen des demografischen Wandels, sich verändernde Familien- und Arbeitsstrukturen und die Ausdünnung von Infrastrukturen und Versorgungsangeboten gerade Dorfgemeinschaften in ländliche Regionen verstärkt unter Druck geraten. Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern sollen Strukturen des Miteinanders geschaffen und das Zugehörigkeitsgefühl zur Gemeinschaft gestärkt werden.

Gefördert werden modellhafte und innovative Projekte im Bereich der Sozialen Dorfentwicklung, die sich einem oder mehreren der folgenden thematischen Schwerpunkte widmen:

  • Schaffung oder Nutzbarmachung sozialer Begegnungsorte / Treffpunkte
  • Unterstützungs- und Begleitstrukturen für ältere Menschen
  • Vielfalt, gesellschaftlichen Zusammenhalt und Inklusion leben
  • Mehr Selbstverantwortung für eine aktive soziale Dorfentwicklung

Die ersten 14 Projekte wurden nun bewilligt. Sie erhalten jeweils maximal eine Förderung von 200.000 Euro für einen Projektzeitraum von bis zu 30 Monaten. Mehr zu den bisherigen Projekten und den Ideen zu ihrer Realisierung findet sich unter: https://www.bmel.de/DE/themen/laendliche-regionen/ehrenamt/soziale-dorfentwicklung-gmeinsam-stark.html

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Datum: 15.12.2024

Was: Ländliche Mobilität gestalten – 36 Modellprojekte im Test

Quelle: Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung vom Oktober 2024, Download unter: https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/praxisleitfaden-landmobil.pdf?__blob=publicationFile&v=3  

Kurzhinweis: Verbesserung der Mobilität in Ländlichen Regionen: Dieses Ziel verfolgen die 36 Modellprojekte der Fördermaßnahme „LandMobil“ mit ihren Lösungen. Unterschiedliche Ansätze wurden während der Projektlaufzeit 2020-2023 bundesweit erarbeitet und getestet. Die Bandbreite der Möglichkeiten und Erfahrungen reicht von Sharing- und Mitfahrangeboten über ÖPNV-Verbesserungen bis hin zu Lieferverkehren und Informationsplattformen. Alternativen zu privaten Fahrzeugen oder dem Schülerverkehr bieten sich mit Bedarfsverkehren, E-Bikes, Mobilitätsstationen und einer guten Fuß- und Fahrradwegeinfrastruktur.

Konkret nachzulesen sind die erprobten Wege im vorliegenden Leitfaden, der auf ca. 60 Seiten Praxisempfehlungen und Tipps zur Initiierung, Umsetzung und Verstetigung von Mobilitätsvorhaben auf dem Land bietet und weitere Literaturtipps bereithält. Auf S. 10/11 werden überblicksartig die einzelnen Modellprojekte verortet und stichwortartig beschrieben. 

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Datum: 13.12.2024

Was: 18. Zukunftsforum Ländliche Entwicklung am 22./23. Januar 2025 in Berlin

Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Newsletter vom 11.12.2024, Download unter: https://www.zukunftsforum-laendliche-entwicklung.de/ 

Kurzhinweis: Das Zukunftsforum Ländliche Entwicklung bietet den Akteuren der Ländlichen Entwicklung seit vielen Jahren eine Plattform für Austausch und Wissenstransfer. Dieses Mal findet das Zukunftsforum statt am 22. und 23. Januar 2025 im City Cube in Berlin zum Generalthema „Teilhabe, Demokratie und Zusammenhalt in ländlichen Regionen“. Im Zentrum stehen Fragen, wie bestimmte Formate der Teilhabe, demokratische Strukturen und der gesellschaftliche Zusammenhalt in ländlichen Regionen gestärkt werden können mit Schwerpunkt auf den Themen Frauen und Jugend in ländlichen Räumen.

Leitfragen für die Veranstaltung sind u. a.:

  • Was braucht es, um in den ländlichen Räumen gleichwertige und geschlechtergerechte Lebensverhältnisse für alle zu erreichen?
  • Wie haben sich die sozialen und kulturellen Rahmenbedingungen wie z. B. Rollenbilder, Erwartungen sowie Macht- bzw. Entscheidungsstrukturen in den ländlichen Räumen geändert? 
  • Wie können Frauen, Kinder und Jugendliche in kommunalen Strukturen oder Initiativen gestärkt und in politische Entscheidungen eingebunden werden
  • Wie können Anreize zur Mitgestaltung für alle relevanten Akteursgruppen vor Ort, auch vulnerable und unterrepräsentierte Gruppen, in den örtlichen Kontexten gesetzt und Selbstwirksamkeit unmittelbar erfahrbar gemacht werden?
  • Wie können auch unterrepräsentierte Gruppen für gesellschaftliches Engagement gewonnen werden?
  • Welche Mitwirkungs- und Beteiligungsinstrumente sind erforderlich, um die lokale Bevölkerung in den ländlichen Räumen für eine aktive Beteiligung an der nachhaltigen Erneuerung unseres Landes und dessen Wirtschaft zu gewinnen?
  • Wie werden jüngeren Menschen aus den ländlichen Räumen, die zu Ausbildung, Studium, Arbeit weggezogen sind, Rückkehrperspektiven eröffnet?
  • Was braucht es, um auch älteren, ggf. pflegebedürftigen Menschen bessere Bleibeperspektiven in ihrem gewohnten Umfeld zu bieten? 

Weitere Leitfragen und die jeweils neueste Programmplanung gibt es unter dem Link: https://www.zukunftsforum-laendliche-entwicklung.de/fileadmin/SITE_MASTER/content/Dokumente/Downloads2025/241212_ZFLE_Programm_Entwurf_DF.pdf

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Datum: 10.12.2024

Was: Wohnen auf dem Friedhof? Eine kontroverse Diskussion.

Quelle: General-Anzeiger Bonn vom 07./08.12.2024, S. 21 (Ausgabe Siebengebirge), Download unter: https://epaper.ga.de/webreader-v3/index.html#/1021963/20-21

Kurzhinweis: Der Regionalverband Unteres Mittelrheintal von „Stadtbild Deutschland e.V.“ hat mit dem o.g. Artikel eine Diskussion angestoßen, ob und wie Gebäude auf Friedhöfen zu Wohnzwecken umgenutzt werden sollten bzw. könnten. Mit Hinweis auf Beispiele des Münchener Westfriedhofes oder der Grablege der Herzöge von Anhalt in Dessau wird vorgeschlagen, auch Bauten z. B. auf dem Alten Friedhof von Bad Honnef angesichts des zunehmenden Verfalls der in Aussicht genommenen Gebäude am Rand des Friedhofs in kleine Wohneinheiten umzubauen und auf dem angespannten Wohnungsmarkt anzubieten. Einige Argumente Pro und Contra werden in begleitenden Beiträgen zweier GA-Redakteure genannt: Unnötig, weil es glücklicherweise in einem Sozialstaat Alternativen gibt, Pietätlosigkeit, Störung der Totenruhe auf der einen Seite, Anpassung an die harten Realitäten einer Kommune mit klammem Haushalt, Verfall der sakralen Bauten bei gleichzeitiger Wohnungsnot und immer größer werdende Freiflächen auf Friedhöfen auf der anderen Seite.     

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Datum: 07.12.2024

Was: Wie machen es andere? Architekturideen beim Bauen und Renovieren im ländlichen Raum

Quelle: Faszination Mosel, Ausgabe 94 / Dezember 2024, Download unter:https://www.faszinationmosel.info/2024/11/13/neue-filmclips-zur-moselarchitektur-tradition-und-moderne-im-einklang/?utm_source=mailpoet&utm_medium=email&utm_source_platform=mailpoet&utm_campaign=Newsletter%20Faszination%20Mosel%20-%20Dezember%202024

Kurzhinweis: Die Regionalinitiative „Faszination Mosel“ präsentiert hier unter dem o.g. Link eine neue Serie von sieben kurzen Filmclips, die jeweils 1-2 Minuten dauern. Sie stellen das Bau- und Sanierungshandwerk der Moselregion in den Mittelpunkt und beleuchten herausragende Projekte, die moderne Architektur und historische Bausubstanz miteinander verbinden – ein Zeugnis für die Innovationskraft und das kulturelle Erbe dieser ländlichen Region. Die „Bauen im Moseltal“-Filmclips zeigen eindrucksvoll, wie traditionelles Handwerk, modernes Design und die charakteristische Moselarchitektur in Einklang gebracht werden können – sicherlich finden sich inspirierende Ansatzpunkte auch für ländliche Räume außerhalb einer Weinbauregion. 

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Datum: 05.12.2024

Was: Schnittstelle ÖPNV und Fußverkehr – ein neues Projekt beim difu

Quelle: Deutsches Institut für Urbanistik (difu), difu-News 21/2024 vom 28.11.2024, Download unter: https://difu.de/projekte/schnittstellen-zwischen-oepnv-und-fussverkehr-optimieren

Kurzhinweis: Der ÖPNV soll Mobilität nachhaltig gestalten. Der Fußverkehr ist dabei ein wichtiges Bindeglied zu den Haltestellen. Dabei sind schlechte Zugänglichkeit, Umwege oder fehlende Sicherheit Barrieren, welche die Attraktivität des ÖPNV beeinflussen.

Das Forschungsprojekt setzt hier an und untersucht beispielsweise, wie eine fußgängerfreundliche Gestaltung die Reichweite von Haltestellen und die Nutzung des ÖPNV erhöhen kann. Wie wirken sich Wahrnehmung und Bereitschaft, auch längere Strecken zu Fuß zurückzulegen, durch attraktive und klimatisch angenehme Wege positiv aus? Praxisnahe Handlungsempfehlungen für Kommunen und Verkehrsbetriebe sollen in Planungsansätze einfließen, damit Kommunen die Mobilität und die Lebensqualität der BewohnerInnen nachhaltig verbessern können.

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Datum: 03.12.2024

Was: Ein alternativer Blick auf den Fachkräftemangel – die Rolle der universitären Bildung

Quelle: Die WELT vom 02.12.2024, Download unter: https://www.welt.de/wirtschaft/article254739788/An-Deutschlands-Fachkraeftemangel-tragen-die-Universitaeten-eine-Mitschuld.html

Kurzhinweis: Tragen die Universitäten ein Mitschuld am Fachkräftemangel? Jan Klauth von der WELT weist auf die zunehmende Akademisierung hin und zitiert Sozialminister Heil mit dem Satz „Wir brauchen nicht nur Master, sondern auch Meister“. Dennoch kämen neben den Potenzialgruppen für den Arbeitsmarkt – Ältere und Arbeitslose, Flüchtlinge und Frauen – die Studierenden in der Diskussion nicht vor.

Klauth sieht zwei Baustellen: Erstens den Trend zur Akademisierung, mit dem sich die  „’Bildungsrepublik‘ selbst gefeiert, dabei aber den Blick auf die Volkswirtschaft vernachlässigt“ habe. So sei die Zahl der Studenten seit 2008 von 1,9 auf 2,8 Millionen gestiegen, die der Lehrlinge von 2,0 Millionen auf 1,2 Millionen gefallen. Hinzu kommt, so Klauth, eine wenig auf den Bedarf des Arbeitsmarktes ausgerichtete Studienorientierung; er spricht u.a. von zuletzt knapp 63.000 Germanistik-Studenten, für die es keinen Bedarf auf dem Arbeitsmarkt gebe.

Eine zweite Baustelle sei die Internationalisierung der Hochschulen und einzelner Studiengänge. Die in Deutschland kostenlose Ausbildung in Mangelberufen zum Ingenieur oder Informatiker bringe dem Land wenig, wenn zehn Jahre nach dem Studienbeginn lediglich noch 45 % der internationalen Studenten in Deutschland leben. Klauth schlussfolgert, dass zwar „die deutschen Universitäten bei der Internationalisierung der Bildungslandschaft Bemerkenswertes geleistet (haben) (…) Mit Blick auf den Arbeitsmarkt hingegen leben die Hochschulen im Vorgestern. Ohne den politischen Willen zur Veränderung wird sich daran wenig ändern.“

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Datum: 29.11.2024

Was: 288.000 Zuwanderer braucht das Land – jedes Jahr

Quelle: Tagesschau vom 26.11.2024 über eine Studie der Bertelsmann-Stiftung, Download unter: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/zuwanderung-arbeitsmarkt-100.html

Kurzhinweis: Deutschland braucht Zuwanderung, denn sonst droht dem Arbeitsmarkt ein massiver Einbruch. In den kommenden Jahren seien jährlich rund 288.000 Arbeitskräfte aus aller Welt nötig.

Der Studie zufolge wird die Zahl der Arbeitskräfte ohne zusätzliche Migrantinnen und Migranten bis 2040 von derzeit 46,4 Millionen auf 41,9 Millionen zurückgehen. Bis 2060 würde die Zahl der Arbeitskräfte ohne zusätzliche Einwanderer sogar um ein Viertel auf nur noch 35 Millionen zurückgehen. Selbst wenn vorrangig inländische Arbeitskräfte entwickelt und die Arbeitsmarktbeteiligung erhöht wird, lässt sich der künftige Bedarf bis 2040 damit nicht decken.

Regional unterschiedlich sind die Bundesländer von ausbleibender Zuwanderung bis 2040 betroffen. Besonders stark fällt der Rückgang der Arbeitskräfte in Thüringen, Sachsen-Anhalt und im Saarland mit deutlich über zehn Prozent aus. Der Zuwanderungsbedarf in den Bundesländern hängt auch von der Projektion der benötigten Arbeitskräfte bis 2040 ab. Da sich der Strukturwandel unterschiedlich auswirkt, werden vor allem Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Berlin und Hamburg mehr internationale Arbeitskräfte benötigen. Insgesamt beläuft sich die erforderliche Zuwanderung auf knapp 290.000 Arbeitskräfte pro Jahr.

Grundlage der Studie von Alexander Kubis vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und Lutz Schneider von der Hochschule Coburg waren die Zahlen des IAB und des Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).

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Datum: 27.11.2024

Was: Neues Forschungsprojekt angelaufen: „Neue Standorte für Schlüsselindustrien“

Quelle: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), BBSR-Forschung online 11/2024, Download unter: https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/forschung/programme/moro/jahr/2024/grossansiedlungen/01-start.html#doc4492408bodyText2

Kurzhinweis: Seit September 2024 läuft ein neues Forschungsprojekt mit dem Thema „Neue Standorte für Schlüsselindustrien“. Das BBSR schreibt hierzu (gekürzte Fassung): Nicht selten findet die oft flächenintensive Ansiedlung in ländlichen Regionen statt. Das Projekt soll aus den Erfahrungen bisheriger Großansiedlungen Erkenntnisse und Hilfestellungen für die raumordnerische Zusammenarbeit künftiger Großprojekte liefern. Hintergrund sind die Herausforderungen der vergangenen Jahre und ihren Einfluss auf globale Wertschöpfungsketten. Es zeichnet sich ein Trend ab, in dem regionale Wertschöpfungsketten an Bedeutung gewinnen.

Gerade bei Großansiedlungen von Schlüsselindustrien herrscht in der Regel ein intensiver Wettbewerb, da sie nicht nur erhebliche regionalwirtschaftliche Effekte nach sich ziehen können, sondern auch vielfältige Impulse für die Regionalentwicklung bieten. Gleichwohl erfordert das 30-Hektar-Ziel der Bundesregierung einen nachhaltigen Umgang mit der Ressource Boden und eine sorgsame und abgestimmte Flächenplanung. Herausforderungen bei der Umsetzung dieses Ziels liegen unter anderem in der hohen Nachfrage nach Wohn- und Gewerbeflächen, der notwendigen Infrastrukturplanung sowie der Abwägung wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Aspekte. Dies führt unweigerlich zu Konflikten. Ein effektives Flächenmanagement und eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren sind daher entscheidend. Dieser Abwägungsprozess stellt viele regionale und lokale Akteure vor Herausforderungen. Ein entsprechendes Instrumentarium bzw. eine Übersicht über zu berücksichtigende Wirkungszusammenhänge oder Fallstricke und die Ausgestaltung von ansiedlungsbegleitenden Prozessen ist selten vorhanden.

Das Projekt verfolgt daher die Ziele

  • eine fundierte Informationsgrundlage und praxisorientierte Handlungsansätze für den künftigen Umgang mit Großansiedlungen sowie ihre raumordnerische Steuerung und Einbettung zu liefern,
  • die zugrundeliegenden Mechanismen von großflächigen Industrieansiedlungen und ihre strukturellen Auswirkungen zu analysieren,
  • aktuelle Fragestellungen und Implikationen für die Raumordnung und Raumentwicklung im Umgang mit großflächigen Ansiedlungen zu ergründen,
  • mögliche erforderliche Anpassungen der Raumordnung zum Umgang mit großflächigen Ansiedlungen von Schlüsselindustrien zu erörtern sowie
  • mögliche Ansätze für einen sektorübergreifenden Diskurs auf Bundes- und Landesebene für mittelfristig erforderliche Flächenbedarfe zu erarbeiten.

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Datum: 26.11.2024

Was: Bundeskongress „Tag der Regionen“ vom 16.-17. Juni 2025 in Bremerhaven – VORMERKEN und MITGESTALTEN 

Quelle: Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Mitteilung vom 20.11.2024, Download unter: https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/startseite/kurzmeldungen/tag-der-regionen-beteiligung.html

Kurzhinweis: Der Bundeskongress „Tag der Regionen“ geht in die dritte Runde. Der Kongress findet vom 16.-17. Juni 2025 im ATLANTIC Hotel Sail City in Bremerhaven statt. Das Leitthema lautet: „Starke Regionen, starke Zukunft – Raum- und Infrastrukturen resilient gestalten“. Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) ruft dazu auf, an der Ausgestaltung des Bundeskongresses mitzuwirken.

Gesucht werden Regionen, Initiativen, Verbände, Projekte, Initiativen oder Fachleute, die ihre Expertise und Erfahrungen im Umgang mit krisenfesten Raum- und Infrastrukturen auf dem „Tag der Regionen“ präsentieren möchten. Interessensbekundungen für Veranstaltungsformate wie Diskussionsforen, Workshops und Vortragsreihen, Science Slams und vieles mehr sowie für einzelne Vorträge zu relevanten Projekten oder Studien können bis zum 10. Januar 2025 eingereicht werden. Auch Einreichungen zur Teilnahme an der begleitenden Ausstellung sind willkommen.

Ausführliche Informationen zu den Themen und zur Art der Beiträge (Landwirtschaft, Daseinsvorsorge, Energiewende, Tourismus, grüne und blaue Infrastrukturen, regionale Vernetzungen, demographischer Wandel etc.) findet man unter: BMWSB – Raumordnung, Raumentwicklung und Regionalpolitik – Gestalten Sie den 3. Bundeskongress „Tag der Regionen“ mit!  

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Datum: 25.11.2024

Was: Michael Dower Award für resiliente ländliche Räume – Bewerbung bis 14. Februar 2025 nicht verpassen!

Quelle: Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume vom 14.11.2024, Download unter: https://michaeldoweraward.eu/

Kurzhinweis: Als Mitbegründer der European AgriCultural Convention (EAC), die später zu ARC2020 wurde, stand Michael Dower, der „europäische Engländer“ entschieden für das ländliche Europa, Demokratie, Inklusion und dafür, jetzt zu handeln. Sein Ruhestand markierte den Beginn einer fruchtbaren Karriere als europäischer Convener, Mitbegründer von PREPARE und einer Reihe anderer Netzwerke, die weit über ihrem über die Grenzen ausstrahlen – so der Oeko-Verein Pellworm in einem Nachruf (Zum Tod von Michael Dower).

The Michael Dower Award

The award aims to showcase great examples of how local communities and individuals are tackling economic, environmental, and social challenges to build rural resilience. It also seeks to boost local empowerment across Europe by helping applicants share their experiences, practices, and knowledge with others. The award will help achieve Michael Dower’s vision of a better future for Europe’s rural peoples and places, while strengthening democracy from the bottom-up.

Rural resilience

Rural resilience is about people who care about what’s happening to rural areas and communities. Individuals and communities who take their destiny into their own hands and withstand, adapt to and recover from social, economic and environmental challenges and disruptions affecting them. It is also about those who challenge outdated structures and policies to foster a more sustainable future. In essence: those who take action to improve the quality of life in rural Europe.

Näheres zu den Teilnahmebedingungen findet man unter: https://michaeldoweraward.eu/about-the-award/

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Datum: 24.11.2024

Was: KI in der Regionalentwicklung – ein kostenfreier Onlinekurs aus Österreich

Quelle: Netzwerk Zukunftsraum Land (Österreich), Download unter: https://www.zukunftsraumland.at/online-selbstlernkurse-moocs/

Kurzhinweis: Mit den Online-Selbstlernkursen stehen für die Periode 2023-2027 neue Angebote zur Kompetenzentwicklung bereit. Interessierte können damit Kurse zu ausgewählten Themen absolvieren und das in ihrer eigenen Geschwindigkeit, unabhängig von Zeitpunkt und Ort. Jeder Kurs besteht aus mehreren Modulen, die eine Abwechslung aus Präsentationen, Interviews mit Praktikerinnen und Praktikern, Selbstlernphasen und Aufgabenstellungen bieten. Die Teilnehmenden werden Schritt für Schritt durch die Module geführt. Der Zeitbedarf pro Kurs beträgt rund 3-4 Stunden. Die Teilnahme an den Kursen ist kostenlos.

Die Kurse entstehen in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik in Wien. 

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Datum: 22.11.2024

Was: Wohlfahrtspflege im ländlichen Raum

Quelle: Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume vom 14.11.2024, Download unter: https://www.nomos-shop.de/de/p/wohlfahrtspflege-im-laendlichen-raum-gr-978-3-7560-1170-4

Kurzhinweis: Im „Klappentext“ dieses mit über 80 € nicht ganz preiswerten Buches heißt es: Die Versorgungsinfrastruktur für die ländliche Bevölkerung ist weniger dicht als in großen Städten und oft unzulänglich. Die Daseinsvorsorge und mit ihr die Soziale Arbeit ist in ländlichen Räumen angesichts des demographischen und wirtschaftlichen Wandels und der Erfordernisse der ökologischen Transformation vor besondere Probleme gestellt. Dabei sind die Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen sehr unterschiedlich und es gibt auch neue Möglichkeiten ländlicher Entwicklung. Die Beiträge im Buch diskutieren diese und verschiedene Aspekte sozialer und gesundheitsbezogener Wohlfahrt in struktureller, organisatorischer und fachlicher Hinsicht.

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Datum: 21.11.2024

Was: Bald fehlen 180.000 Arbeitskräfte im Maschinenbau

Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft, Pressemitteilung vom 11.11.2024, Download unter: https://www.iwkoeln.de/studien/andrea-hammermann-jochen-pimpertz-oliver-stettes-beschaeftigung-kurz-vor-und-nach-dem-renteneintritt.html

Kurzhinweis: Das Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln verweist auf eine Studie im Auftrag der Impuls-Stiftung für den Maschinenbau, Anlagenbau und die Informationstechnik. Danach gehen die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer nun in Rente, aber junge Arbeitskräfte rücken kaum nach. Dieser demografische Wandel trifft u. a. besonders hart den Maschinenbau, in dem in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich 296.000 Beschäftigte – und damit rund ein Viertel – in den Ruhestand gehen, aber nur etwa 118.000 nachkommen.

Doch nicht nur diese Fachkräftelücke ist ein Problem, sondern auch die Folgen für das Rentensystem, zumal die Menschen immer älter werden und länger Rente beziehen, während weniger Erwerbstätige Beiträge in die Rentenkasse einzahlen. Eine Möglichkeit, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und auch die Rentenkasse zu entlasten: Arbeitnehmer arbeiten über ihr Renteneintrittsalter hinaus. Über die Hälfte der deutschen Unternehmen beschäftigt bereits Rentner, doch die bürokratischen Hürden sind hoch: So scheitern vier von zehn Unternehmen an arbeits- und sozialrechtlichen Fragen. Insbesondere das Vorbeschäftigungsverbot ist problematisch. Demnach darf ein Arbeitgeber einen Arbeitnehmer nicht erneut befristet beschäftigen, wenn dieser zuvor schon bei demselben Arbeitgeber in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis gestanden hat. Das Bewusstsein über den sich zuspitzenden demografischen Wandel und Erkenntnisse über die individuellen Präferenzen zum Renteneintritt führen zu der Frage, wie Menschen zu einem längeren Verbleib im Erwerbsleben motiviert werden können. Die Befragungsergebnisse signalisieren, dass sich zumindest rund 36 Prozent der Beschäftigten vorstellen können, auch über das gesetzliche Renteneintrittsalter hinaus zu arbeiten. Doch – so das gut 30-seitige Gutachten – sind Akteure der Politik, die Sozialpartner und Betriebe aufgerufen, dem Narrativ entgegenzuwirken, welches den Rentenbezug nach einer bestimmten Anzahl von Beschäftigungsjahren als (unantastbaren) Verdienst der Lebensleistung deklariert und damit jedwede Bemühungen um eine Steigerung der Erwerbsarbeit im Alter konterkariert (S. 35).

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Datum: 20.11.2024

Was: Vergaberecht bei kommunalen Flächen für den Bau von Windenergieanlagen

Quelle: Landaktuell 7/2024, Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume (dvs) vom 14.11.2024, S. 4, Download unter: https://redaktion.hessen-agentur.de/publication/2024/4325_Leitfaden_Kommunen_Vergaberecht-u-Wertfindung_Windenergie_bf.pdf

Kurzhinweis: Neue Herausforderungen für Kommunen ergeben sich u. a. im Umgang mit eigenen Flächen für Energieprojekte. Zu betrachten sind ggf. die Verpachtung der Flächen, finanzielle Beteiligungen oder die Beteiligung an der Projektierung. Die Entscheidung für eine dieser Optionen wirft Fragen hinsichtlich der Vergaberechtsrelevanz auf. Darüber hinaus stellt die Werteinschätzung der zur Verfügung stehenden Flächen eine weitere Hürde dar. Kommunen stehen in der Verantwortung, im Sinne des Steuerzahlers zu handeln und sicherzustellen, dass ihre Flächen nicht unter Wert vermarktet werden. Gleichzeitig müssen sie die Anforderungen des Wettbewerbsrechts und des EU-Beihilferechts beachten, die einen fairen und transparenten Umgang mit kommunalen Flächen im Kontext von Energieprojekten fordern. Der o.g. Link verweist auf einen ausführlichen 50-seitigen Leitfaden der Landesenergieagentur Hessen, der die Kommunen unterstützen soll, rechtliche Fragen rund um die Bereitstellung kommunaler Flächen für Energieprojekte einschätzen zu können. Fallbeispiele bringen Licht in das Dunkel der rechtlichen, wirtschaftlichen und strategischen Überlegungen.

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Datum: 19.11.2024

Was: Einkaufszentren mutieren zu Freizeitparks

Quelle: Tagesschau vom 17.11.2024, Download unter: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/einkaufszentrum-freizeitpark-100.html

Kurzhinweis: Die „Zipline“ist kein Fahrgeschäft im Freizeitpark, sondern schwebt unter dem Dach des Einkaufszentrums Loop 5 im südhessischen Weiterstadt bei Darmstadt. Sie ist Teil eines neuen Konzepts – Einkaufen und Spielen und einem Dach. Ein 15 Meter hoher Kletterturm über mehrere Etagen und viele weitere Attraktionen scheinen ein neues Shoppinggefühl zu erlauben – zumindest sind die Besucherzahlen gestiegen. Kostenfrei ist manches nicht, aber dafür haben die Kinder Spaß und die Erwachsenen Ruhe. In anderen Einkaufszentren hat man es geschafft durch große, attraktive Shops wie zum Beispiel einen Apple-Store Kunden und Mieter für sich zu gewinnen und wiederum an anderer Stelle setzt man auf Multifunktionalität: Neben den Bekleidungsgeschäften und den klassischen Dienstleistern wie Frisör und Nagelstudio findet man dort ein Theater oder die Kfz-Zulassungsstelle. Es ist Bewegung in den Einkaufszentren. Mehr aus Weiterstadt findet man auch unter: https://www.ardmediathek.de/video/mex/letzter-versuch-wie-immer-mehr-einkaufszentren-zu-freizeitparks-werden/hr/NTVmY2VhMzMtYmU1NS00NDhkLWJjZWItMWU3YWMwZmZhMGQ1

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Datum: 18.11.2024

Was: Vierter Bericht der Bundesregierung zur Entwicklung der ländlichen Räume

Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) vom 13.11.2024, Download unter: https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/4-reg-bericht-le.pdf?__blob=publicationFile&v=8

Kurzhinweis: Unter dem Titel „Kraft des Landes“ wurde der vierte Bericht der Bundesregierung zur Entwicklung ländlicher Räume in der Bundesrepublik durch das BMEL veröffentlicht. Er stellt die Situation und Entwicklung ländlicher Raume sowie der bundespolitischen Maßnahmen dar. Er berichtet über die Koordination der für ländliche Raume relevanten Politikbereiche der Bundesregierung.

Ländliche Regionen prägen mit ihren Siedlungen und Kulturlandschaften die Vielfalt Deutschlands auf eindrucksvolle Weise. Hier lebt über die Hälfte der Bevölkerung. Knapp die Hälfte der deutschen Wirtschaftsleistung wird in ländlichen Regionen erbracht. Gleichzeitig bieten ländliche Regionen Raum für Natur und Erholung.

Nicht zuletzt haben die Debatten um eine zunehmende Entfremdung zwischen Stadt und Land, das gefühlte „Abgehängtsein“ einiger Regionen und der in ihnen lebenden Menschen, ländliche Regionen in den Fokus politischer und gesellschaftlicher Diskussion gerückt. Dabei wird deutlich, wie wichtig der differenzierte Blick auf die Lebenssituationen der Menschen in den unterschiedlichen ländlichen Räumen Deutschlands ist. Die ländlichen Räume bieten für unterschiedliche Menschen und Unternehmen Freiräume und Chancen zur Entfaltung. Denn wichtige Zukunftsfragen entscheiden sich auch in ländlichen Räumen: die Energiewende und nach haltige Mobilität, die nachhaltige  Sicherstellung der Ernährung, die Zukunft vieler mittelständischer Handwerks und  Industriebetriebe, der Natur und Hochwaserschutz, die Vitalität der freiheitlichen Demokratie. Sie spielen bei der Entwicklung und Umsetzung von Lösungen heute und in Zukunft eine Schlüsselrolle.
Entscheidend für die weitere Entwicklung ländlicher Räume wird die Handlungsfähigkeit der Kommunen sein. Dazu gehören auch eine aufgabenadäquate Finanzausstattung ländlicher Kommunen durch die Länder mit den notwendigen Handlungsspielräumen und eine bedarfsgerechte Fördermittelzuweisung auch unter räumlichen Aspekten. Zentrale Instrumente bleiben auch in Zukunft die beiden stabil finanziell ausgestatteten Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgaben „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) und „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW).
Die Kurzfassung der Studie beschreibt auf knapp 40 Seiten zunächst in kurzen Kapiteln die Themen Demographie, Klimaschutz, Daseinsvorsorge und gesellschaftlicher Zusammenhalt. In einem zweiten Teil wird genauer auf mögliche Handlungsfelder eingegangen; dabei stehen Wohnen, Wirtschaft, Erholung und Finanzen im Zentrum.

Die Langfassung der Studie breitet vor allem diese Aspekte auf ca. 140 Seiten detailliert aus. Die Langfassung gibt es unter: https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/_laendliche-Regionen/4-reg-bericht-le-langfassung.pdf?__blob=publicationFile&v=6

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Datum: 15.11.2024

Was: Klimaaktive Kommunen ausgezeichnet – auch Kleinstädte und Kommunen im ländlichen Raum dabei

Quelle: Deutsches Institut für Urbanistik (difu), difu-Pressemitteilung vom 12.11.2024, Download unter: https://difu.de/presse/pressemitteilungen/2024-11-12/wettbewerb-klimaaktive-kommune-2024-sechs-kommunen-ausgezeichnet

Kurzhinweis: Mehr und mehr deutsche Kommunen erneuern mit Klimaschutzmaßnahmen ihre Infrastruktur vor Ort, senken den Energieverbrauch öffentlicher Einrichtungen und verbessern ihre Verkehrsangebote. Als Gewinner beim Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2024“ können sich die Städte, Gemeinden und Landkreise über je 40.000 Euro Preisgeld für weitere Klimaschutzaktivitäten freuen. Der Wettbewerb soll vorbildliche Klimaschutzprojekte bekannt machen, verstetigen und weitere Kommunen zur Nachahmung anregen. Neben den beiden Großstädten Oberhausen und Kiel wurden ausgezeichnet in der

Kategorie 2: Mittel- und Kleinstädte (25 Bewerbungen) 

  • Stadt Borken: Vom Fabrikgelände zum klimagerechten Neubaugebiet
  • Hansestadt Lüneburg: Mit Holz, Stroh und Lehm zum nachhaltigen Grundschul-Hort

Kategorie 3: Landkreise und kleine Gemeinden (36 Bewerbungen)

  • Energiestadt Lichtenau: Sanierung der Realschule zum Klima-Campus 
  • Landkreis Bamberg: Mit Mobilstationen auf dem Weg zur Verkehrswende

Sicherlich stehen Ansprechpartner in diesen Kommunen für Nachfragen gerne Rede und Antwort.

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Datum: 14.11.2024

Was: Sicheres Radfahren im Ländlichen Raum

Quelle: Deutsches Institut für Urbanistik (difu), difu-Nachrichten 20/2024 vom 14.11.2024, Download unter: https://difu.de/projekte/sicherer-radverkehr-auch-auf-dem-land

Kurzhinweis: Unter dem Titel „RAVINA: Radverkehr in die Fläche bringen. Einbindung außerörtlicher Fahrradstraßen, Wirtschaftswege etc. in ein lückenloses außerörtliches Radverkehrsnetz. Leitfaden zur Planung, Routenauswahl, Strecken-/Knotenpunktertüchtigung sowie Umsetzungsempfehlung“ läuft beim difu seit Sommer 2024 bis Frühjahr 2027 ein Projekt mit dem Ziel, durch lückenlose Netze bundesweit den Radverkehr schneller in die Fläche zu bringen. Dazu soll ein Leitfaden entwickelt werden, der Kommunen, Kreise und Straßenbauverwaltungen der Länder bei der Ausweisung und Ertüchtigung außerörtlicher Radverkehrsrouten über Strecken und Knotenpunkte hinweg unterstützt und dazu beiträgt, schnell und effizient möglichst dichte, sichere und attraktive Radverkehrsnetze auch im Außerortsbereich anbieten zu können.

Hintergrund sind die großen Lücken durchgängiger, attraktiver und sicherer Radrouten in vielen ländlich geprägten Räumen in Deutschland, welche gemäß den Richtlinien für integrierte Netzgestaltung 2008 (RIN 2008) nicht nur einzelne Ortsteile, sondern auch zentrale Orte verknüpfen sollen. Für diese Verbindungsfunktionen sind außerörtliche Radrouten zwingend notwendig. Bisher wird eine Vielzahl der außerörtlichen Radrouten auf überregionalen Straßen ausgewiesen, an denen keine eigene Radinfrastruktur vorhanden ist und Radfahrende dem Kfz-Verkehr mit hohen zulässigen Geschwindigkeiten im Mischverkehr ausgesetzt sind. Dies wirkt sich negativ auf die subjektive und objektive Sicherheit sowie den Komfort der Radfahrenden aus. Selbst langfristig gesehen wird es nicht möglich sein, an allen Ortsverbindungen straßenbegleitende Radwege zu errichten – hohe Investitionskosten und auch Gründe der Nachhaltigkeit sprechen dagegen. Daher sind alternative Lösungen gefragt. Dabei ist daran gedacht, falls es unter Berücksichtigung aller Wirkungen nicht möglich oder sinnvoll ist, straßenbegleitende Geh- und Radwege an Landstraßen zu errichten, dass z. B. außerörtliche Fahrradstraßen, ausgebaute Wirtschaftswege oder auch gestalterische oder verkehrsrechtliche Maßnahmen auf einzelnen Abschnitten von Landstraßen eine Alternative sein können, die mit bereits bestehenden Radinfrastrukturen sowie mit touristischen Radwegen ein flächendeckendes Radnetz ergeben.

Das Projektteam geht der Frage nach, welche alternativen Möglichkeiten zu straßenbegleitenden Geh- und Radwegen an Landstraßen bestehen und wie diese bestmöglich umgesetzt werden könnten. Untersucht werden soll, welche Routenführungen außerorts für eine Mängelbeseitigung infrage kommen und mit Hilfe welcher Maßnahmen die analysierten außerörtlichen Strecken und Knotenpunkte Bestandteil eines sicheren und hochwertigen Radverkehrsnetzes werden können. Die Empfehlungen werden u. a. von der Analyse von Praxisbeispielen, eigens durchgeführter Erhebungen, Interviews und Workshops mit Fachleuten sowie mittels bereits gesammelter Erfahrungen im Rahmen von Vorreiterprojekten abgeleitet.

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Datum: 05.11.2024

Was: Tagung der Deutschen Gesellschaft für Demographie am 05./06.12.2024 in Berlin zum Thema „Demografische Alterungsprozesse – Chancen und Herausforderungen für die Regionalentwicklung“

Quelle: Mail Dr. Steffen Maretzke (BBR und DGD) vom 29.10.2024, Download des Flyers mit weiteren Informationen unter: https://dgd-online.de/wp-content/uploads/2024/10/flyer_dgd-bbsr-dezembertagung-2024.pdf

Kurzhinweis: Die Alterung der Bevölkerung in Deutschland resultiert im Wesentlichen aus dem flächendeckend niedrigen Geburtenniveau, das den Ersatz der Elterngeneration schon lange nicht mehr sichert. Zusätzlich wirkt die steigende Lebenserwartung der Frauen und Männer. So erhöht sich der Anteil älterer Menschen kontinuierlich. Auch bei den Erwerbsfähigen lassen sich diese Alterungsprozesse beobachten.

Peripher gelegene und / oder strukturschwächere Regionen, die zudem oft starke Abwanderung jüngerer Menschen erfahren, sehen sich mit teilweise rapider demografischer Alterung und absoluten Einwohnerverlusten konfrontiert. Dies wirkt sich u. a. spürbar auf die Absicherung einer leistungsfähigen Daseinsvorsorge aus. Auch die aktuellen Wahlergebnisse der ostdeutschen Bundesländer werden regelmäßig mit dem hohen Niveau der demografischen Alterung in Zusammenhang gebracht.

Vor diesem Hintergrund stehen Städte und Regionen vor der großen Aufgabe, sich auf die vielfältigen, mit Alterung verbundenen Herausforderungen einzustellen. Darüber wollen wir im Rahmen unserer Tagung gerne ins Gespräch kommen. Die Tagesordnung mit Vorträgen zu den verschiedenen Aspekten demographischer Alterung ist dem Flyer (s. Download) zu entnehmen.

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Datum: 02.11.2024

Was: Kampf gegen den Leerstand – Möglichkeiten einer Innenstadtbelebung an Beispielen aus Schleswig-Holstein

Quelle: NDR-Nachrichten vom 30.10.2024, Download unter: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Innenstaedte-in-SH-Der-Kampf-gegen-Leerstand,innenstaedte148.html

Kurzhinweis: Überall in Schleswig-Holstein zeichnen die Innenstädte ein klares Bild des Umbruchs: Kundenströme bleiben aus, Einzelhändler ziehen sich zurück. Für viele Städte ist klar: Die Zukunft liegt in der Multifunktionalität.

So hat z. B. der Onlinehandel nicht nur den Einkauf bei großen Ketten hinfällig gemacht, auch für Anbieter von Nischen-Produkten ist es mittlerweile lukrativer, einen Internet-Shop ins Leben zu rufen, um von der teuren Miete in der Innenstadt wegzukommen. Einigen Städten in Schleswig-Holstein ist es dennoch gelungen, durch schnelles und proaktives Nachvermieten sowie flexible Nutzungskonzepte effektiv Leerstand zu bekämpfen. In Itzehoe – Leerstandsquote 20 % vor zehn Jahren – stehen heute nur noch fünf von 184 Gewerbe-Immobilien leer. Intensives Werben zahlte sich aus. Mit einem Projekt „Störauf“ will die Stadt demnächst das Wasser in den Bereich rund um das Theater zurückholen. Dort sollen sich Cafés und Restaurants ansiedeln.

Doch das gelingt nicht immer. Bis zu 40 % Leerstand in Kiel; mit „Pop-up-Stores“ und kurzen Vertragslaufzeiten will man Mietern die Möglichkeit geben, sich auszuprobieren. Auch in Neumünster bleibt der Leerstand auf konstantem Niveau. Zumindest soll das ehemalige Karstadt-Gebäude saniert werden und als neue Zentrale der Sparkasse dienen. Rendsburg meldet steigende Leerstandsquoten; hier will die Stadt nun selbst leerstehende Gebäude kaufen, um sie neu zu beleben.

Vielfältig sind die Ansätze, um die Innenstädte zu transformieren und zu beleben, doch zentrales Muster ist der Übergang von der konsumorientierten Fußgängerzone hin zum Ort des Erlebens. Mit verkaufsoffenen Sonntagen, Aktivitätsangeboten und Stadtfesten versucht Bad Segeberg Besucher in die Innenstadt zu locken. In Bad Oldesloe sorgt dafür seit 2016 das Kultur- und Bildungszentrum mit Veranstaltungen. Lübeck verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, mit Verkehrsberuhigung und Erreichbarkeit (inkl. Fahrradreinigungsservice „BlingBlingBikes“) und versucht mit regelmäßigen Quartiersgesprächen und dem Messen der Passantenfrequenzen die Lage im Griff zu halten. Geesthacht macht in „grün“: Schon 2015 wurde die Einkaufsstraße barrierefrei saniert. Nun gibt es hier kleine Wohlfühl-Oasen mit Wasserspiel, Bänken und Holzdecks sowie Spielgeräten für Kinder.

In Heide hat man in einer ehemaligen Bankfiliale die multifunktionale „Marktbude“ eröffnet – eine Kombination aus Pop-Up-Store und Coworking Space für Seminare, Vorträge und Ausstellungen. Ein weiterer Versuch ist das „Heider Sommereck“, ein Event mit Marktstrand und einem Programm aus Kulinarik, Kultur, Freizeitaktivitäten und Live-Auftritten. Doch in den anderen Monaten bleibt der Großteil des Marktplatzes bis auf wenige Veranstaltungen noch immer ungenutzt. Was oft fehlt, ist nicht zuletzt hauptamtliches Personal, das sich ausschließlich um Citymanagement kümmert. Denn bei dem vor drei Jahren gestarteten Innenstadtprogramm des Landes Schleswig-Holstein bei dem 38 Kommunen mit 12,5 Mio. Euro gefördert wurden, um Leerstandmanagement, Beteiligungsformate und innovative Aktionen zu ermöglichen, hielten sich die bislang spürbaren Effekte noch in Grenzen.

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Datum: 01.11.2024

Was: Architektur und Lebensqualität in ländlichen Räumen – Beispiel Mosel, ein Vortragsabend am 19. November 2024, 18.00 Uhr in Leiwen/Mosel

Quelle: Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz, Mainz, Newsletter vom 23.10.2024, Download unter: https://www.zentrumbaukultur.de/veranstaltungen/aktuell/impulse-fuer-innenentwicklung-zb-unterwegs-in-leiwen.html

Kurzhinweis: Gerade die lokale Baukultur hat im ländlichen Raum ein hohes Identifikationspotenzial. Lebendige und vitale Innenbereiche von Dörfern und Kleinstädten sind ein wesentlicher Faktor für die Lebensqualität. Wie gelingt es, den Innenbereich zu entwickeln, gleichzeitig den Bestand zu erhalten ohne Verlust typischer Merkmale? Darum geht es beim Vortragsabend „Impulse für Innenentwicklung, Architektur und Lebensqualität im Moseltal“ am Dienstag, 19. November 2024, 18 Uhr im Forum Livia in Leiwen. Geplant sind ein a) ein Begrüßungstalk mit der Staatssekretärin im Ministerium des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz sowie dem Staatssekretär im Ministerium der Finanzen Rheinland-Pfalz, b) Vorträge zum Moselhaus in Trittenheim, zum Ausbau des Kapuzinerklosters Cochem und zum Schieferhaus Trittenheim sowie zu aktuellen Projekten. Die Moderation übernimmt Kristina Oldenburg, Stadtplanerin und Vorstandsmitglied der Architektenkammer Rheinland-Pfalz.

Die Anmeldung zum kostenfreien Vortragsabend erfolgt unter: https://www.diearchitekten.org/main-menue/veranstaltungen/detail/24820-impulse-fuer-innenentwicklung-gespraechsabend/

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Datum: 28.10.2024

Was: Fachkräftemangel im Bereich der IHK Lippe – Folgen und Gegenmaßnahmen

Quelle: Lippe Wissen und Wirtschaft, IHK Magazin 2/2024 vom April 2024, S. 38 f., Download unter: https://www.liwiwi.de/ausgaben.php?neu&id=24-02#flipbook2  

Kurzhinweis: Der Eindruck, der Fachkräftemangel sei in der Nach-Coronazeit weiter gewachsen, drängt sich auf, verfolgt man z. B. die aktuellen IHK-Magazine aus dem Jahr 2024 für Bezirke wie Arnsberg (Hochsauerlandkreis), Bielefeld (Ostwestfalen) oder eben Lippe. Die Schwerpunktthemen nicht weniger Ausgaben kreisen um Personalrekrutierung, Fachkräftebedarf, Chancen Dualer Ausbildung und beklagen vor allem den Fachkräftebedarf in einer ländlichen Region, in der die Wirtschaftsstruktur geprägt ist von Weltmarktführern und „hidden Champions“.

Die IHK Lippe hat im Dezember 2023 eine Umfrage zur Fachkräftesituation in ihrem Bezirk durchgeführt und stellt im o.g. Heft einige Auswertungsergebnisse vor. Auf die Frage nach den Folgen eines anhaltenden Fachkräftemangels antworteten von den befragten Industrieunternehmen (Mehrfachnennungen waren möglich) u. a.: 29 % (Teil-)Verlagerung, 55 % Lohnkostensteigerung zur Gewinnung von Mitarbeitern, 56 % Verlust von Innovationskraft, 87 % Mehrbelastung der Belegschaft und nur 3 % sahen keine Auswirkungen. An Gegenmaßnahmen wurden vor allem bei über 80 % der Betriebe genannt: Sonderzahlungen bzw. übertarifliche Leistungen und Zuschüsse zur Gesundheitsförderung, Dienstwagennutzung, ÖPNV-Ticket oder Fahrrad-Leasing, flexible Arbeitszeitmodelle, Homeoffice und Auszeiten (Sabbaticals, Pflegezeiten) sowie berufsbezogene Weiterbildungsmaßnahmen. Die Akquise neuer Belegschaftsmitglieder erfolgt zu Zweidrittel über Empfehlungen und Kontakte der Beschäftigten und die Homepage der Unternehmen. Stellenanzeigen auf Bewerbungsplattformen und Social Media nannte die Hälfte der Betriebe, an Jobmessen und Werbung in Schulen beteiligen sich rund ein Drittel der befragten Betriebe. Die Nutzung von Job-Videos oder von Bewertungsportalen wie Kununu kommen nur in rund 20 % der Betriebe vor. 

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Datum: 26.10.2024

Was: Was früher ein Tante-Emma-Laden war, heißt jetzt Tante M oder Tante Eso – neues Einkaufserleben auf dem Land

Quelle: Die ZEIT Nr. 45 vom 24.10.2024, S. 26, Download unter: Einkaufen in Deutschland: Tante-Emma-Laden ohne Emma | ZEIT Arbeit

Kurzhinweis: Ganz früher gab es selbst in den kleinen ländlichen Orten einen Bäcker, Metzger und auch einen Laden für den Lebensmitteleinkauf. Das ist lange vorbei und nur der aufmerksame Beobachter wundert sich beim Durchqueren der Orte, dass ein großes Fenster oder danebenliegende Treppenstufen zu einer Türe nicht zum Charakter der heute als Wohnhaus genutzten Gebäude passen.

Angesichts attraktiver alternativer Einkommensmöglichkeiten wollte sich die Nachfolgegeneration nicht den aus heutiger Sicht oft an „Selbstausbeutung“ grenzenden Arbeits- und Verdienstbedingungen unterwerfen. Discounter im nächsten größeren Ort hielten zunehmend ein vielfach größeres (und oft auch preisgünstigeres) Angebot bereit. So starb die lokale Ladeninfrastruktur, was zunächst angesichts einer hohen individuellen räumlichen Mobilität der Bevölkerung und einem oft engen Familienzusammenhalt kaum Probleme bereitete. Mit einer zunehmend älter werdenden Bevölkerung und einem dünner werdenden Netz sozialer Beziehungen kann Einkaufen heute im ländlichen Raum zum Problem werden. Lieferdienste sind dabei, sich zu etablieren, vor allem aber gibt es ein zunehmend dichter werdendes Netz von Dorfläden und – neu – kassiererlosen Supermärkten, die rund um die Uhr an sieben Tagen der Woche geöffnet haben.

Der Artikel in der ZEIT berichtet über einen Markt dieser Art, das Start-up Tante Enso (in Belieferungskooperation mit Rewe). Dieser Supermarkt hält ca. 4.000 Artikel bereit, regionale Zulieferer füllen Brot etc. täglich auf. Der Zugang zum Laden erfolgt über die Kundenkarte oder die Bankkarte, mit denen gezahlt wird. Bislang sind bundesweit ca. 60 Tante-Enso-Märkte realisiert, 200 sollen in den nächsten drei Jahren dazukommen. Neben Enso gibt es auch Tante M. Diese sind meist nur halb so groß bzgl. Fläche und Sortiment, was sich auch im Umsatz niederschlägt: ca. 500.000 € im Enso-Laden, 250.000 € bei Tante M. Laut der Unternehmen, sind beide Konzerne kurz davor, rentabel zu arbeiten, was nicht zuletzt am geringen Personalaufwand liegt. Dieser liegt bei den kassiererlosen Märkten bei nur ca. 5% vom Netto-Umsatz, im Gegensatz zu 13% im üblichen Lebensmitteleinzelhandel. Auch die Diebstahlquote hält sich bei ca. 1-2% des Warenwertes in Grenzen. Neue Entwicklungen wie Kameraüberwachung, Gewichtssensoren in den Regalen oder der Einsatz von KI, mit der die Zuordnung von Einkäufen und Kunden erfolgt, werden bereits getestet.

Prof. Rüschen von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg sagt: „Der Supermarkt ohne Personal bleibt ein Nischenphänomen, aber eins, das sich in ländlichen Regionen immer weiter ausbreiten wird.“ Dazu trägt nicht zuletzt die soziale Komponente bei: Beim Einkaufen am Sonntag trifft man das halbe Dorf – endlich sei mal etwas los im Ort, so berichtet ein Käufer. 

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Datum: 24.10.2024

Was: Regionale Strukturen in der Land- und Ernährungswirtschaft stärken – die „Jungeregionale“ tagt in Fulda am 04. Dezember 2024

Quelle: Bundesverband der Regionalbewegung e.V., Regiopost 48/2024, Download unter: https://86018.seu1.cleverreach.com/m/8385058 

Kurzhinweis: Der Bundesverband der Regionalbewegung e.V. (BRB) lädt zur Vernetzungsveranstaltung #jungeregionale ein, um gemeinsam mehr zu bewegen. Mit dem Thema „Mehrwert und Zukunft starker regionaler Strukturen und Wertschöpfungsketten in der Land- und Ernährungswirtschaft“ sollen Vernetzung, Austausch und Inspiration für junge und junggebliebene Menschen und Unternehmen, die regionale Wertschöpfung mitgestalten wollen, initiiert werden.

Daher spricht der Bundesverband der Regionalbewegung e.V. im neuen Format #jungeregionale junge und junggebliebene Akteur*innen (#jungeregionale) der regionalen Land- und Ernährungswirtschaft gezielt an. Es sind alle willkommen – von Bäuerinnen und Bauern, Landwirt*innen, Handwerker*innen, Produzent*innen, Unternehmer*innen bis hin zu Koordinator*innen von z. B. Regionalmanagements, Öko-Modellregionen, LEADER-Regionen, Bio-Verbänden, Ernährungsräten oder Jugendverbänden. Es gilt, voneinander zu lernen, um den Erhalt regionaler resilienter Strukturen zu gestalten und kleinbäuerliche Betriebe, regionale Verarbeitungsstrukturen und das Handwerk zu erhalten.  
Mehr zur Veranstaltung und zur Anmeldung (bis 20.11.2024!) gibt es unter dem Link: Vernetzungsveranstaltung #jungeregionale – gemeinsam mehr bewegen

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Datum: 21.10.2024

Was: Wer macht mit – Wohnen in Kleinstädten, ein Aufruf der Akademie für Raumentwicklung in der leibniz-Gesellschaft (ARL)?

Quelle: ARL-aktuell vom 26.09.2024, Download unter: https://www.arl-net.de/de/blog/wohnen-kleinst%C3%A4dten-immobilienm%C3%A4rkte-segregationsmuster-und-wohnpraktiken 

Kurzhinweis: Die ARL sucht kompetente Interessentinnen und Interessenten für ihren neuen Arbeitskreis „Wohnen in Kleinstädten: Immobilienmärkte, Segregationsmuster und Wohnpraktiken“.

Zum Hintergrund: Die Wissens- und Forschungslücke bezüglich der Wohnmuster und Immobilienentwicklungen in Kleinstädten werden angesichts von Leerstandsproblematik einer- und angespannter Wohnungsmarktlage in Großstädten immer offensichtlicher.  So sind wohnspezifische Daten unterhalb der Ebene von Kreisen und kreisfreien Städten meist nur sehr selektiv vorhanden. Gleichzeitig ist zu berücksichtigen, dass knapp 30 Prozent der Bevölkerung Deutschlands in Kleinstädten leben. Diese Situation bedeutet für Kommunen, Immobilienentwickler, Wohnungsunternehmen und politische Entscheider mit einer „Black Box“ umzugehen. Daraus entstand der Impuls einen neuen Arbeitskreis zu gründen, der sich befasst mit
kleinstädtischen Wohnungs- und Immobilienmärkten in ihren stadtregionalen Verflechtungen, einschließlich Eigentumsverhältnisse und Wohnungsleerstand

Nutzbarkeit und Weiterentwicklung von (ggf. leerstehenden) Bestandsobjekten

Segregationsmuster und sozialräumlichen Differenzierungen entlang sozial-, bau- und siedlungsstruktureller Merkmale, einschließlich selektiver Zu- und Abwanderung, Wohnarmut und Verdrängungsprozesse

Bedeutung von Miet- bzw. Geschosswohnen

wohnungspolitischen Herausforderungen und Strategien von Kleinstädten im Umgang mit (selektivem) Nachfragedruck

geschlechter- und altersbezogenen Wohnfragen, migrantisches Wohnen

Etablierung bzw. Ausbau von Formen gemeinschaftlichen Wohnens

Die Themenfelder können gegenstandsbezogen entweder flächendeckend oder auf Fallstudienbasis sowie mit quantitativen und/oder qualitativen Methoden bearbeitet werden. Im Ergebnis der dreijährigen Arbeit des Arbeitskreises sollen ein Positionspapier, ein englischsprachiges Special Issue sowie bei Interesse aller Beteiligten eine Buchpublikation veröffentlicht werden.

Der Arbeitskreis hat eine Laufzeit von drei Jahren und trifft sich zwei Mal im Jahr persönlich sowie zwischendurch in kürzeren Online- und Kleingruppen-Meetings. Er soll maximal 12 Mitglieder umfassen. Die konstituierende Sitzung des Arbeitskreises soll im Februar 2025 in Hannover stattfinden.

Dieser Call for Membership richtet sich an Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher disziplinärer Zugänge (z. B. Sozial- und Kulturwissenschaften, Politik-, Planungs- oder Verwaltungswissenschaften, Geographie, Wirtschaftswissenschaften), die sich mit Kleinstädten sowie den Themen Wohnen und Immobilienmärkte in Wissenschaft und Praxis beschäftigen. Bei Interesse soll die schriftliche Bewerbung bis zum 28. November 2024 vorliegen.

Weitere Informationen gibt es unter: https://www.arl-net.de/de/media/613/inline
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Datum: 18.10.2024

Was: Kultur in ländlichen Räumen – Herausforderungen und Lösungsansätze

Quelle: Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume (dvs), Newsletter ‚landaktuell‘ 6/2024 vom 17.10.2024, S. 4, Download unter: https://www.dvs-gap-netzwerk.de/fileadmin/Redaktion/Seiten/Service/Publikationen/Newsletter/2024/landaktuell_6_2024.pdf

Kurzhinweis: In einer Studie widmet sich das Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft aktuellen Strategien der Länder zur Förderung der kulturellen Entwicklung ländlicher Räume. Im Fokus der Publikation „Kulturpolitik für ländliche Räume“ stehen dabei Konzepte zur Förderung von Kulturschaffen und kultureller Teilhabe. Die Studie bietet Handlungsempfehlungen für Kommunen, Länder
und den Bund und kommt u. a. zu dem Ergebnis: „Damit ist in ländlichen Räumen prinzipiell jede Kunst- und Kulturform möglich, die es in Metropolen gibt. Jedoch – so kann man salopp sagen – nicht alles überall: nicht in der gleichen Dichte, selten in der gleichen Größe und oftmals in anderer Ausprägung. Damit öffnet sich das Spektrum der Kulturakteure, die in kulturpolitische Strategien für ländliche Räume einzubeziehen sind. Es entstehen neue Handlungsoptionen, aber auch die Schwierigkeit der Schwerpunktsetzung“ (S. 124). In Kapitel 5 werden auf ca. 50 Seiten Konzepte und Handlungsstrategien einzelner Regionen und Bundesländer zur Kulturförderung ländlicher Räume vorgestellt. Der Link zum kostenfreien Download der Studie lautet:https://www.kupoge.de/wp-content/uploads/2024/10/Wingert_Kulturpolitik-fuer-laendliche-Raeume.pdf

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Datum: 14.10.2024

Was: Öffentliche Ringvorlesung zum Thema „Gerechtes Wohnen in Stadt und Land“, Zeitraum 22.10.2024 – 04.02.205, jeweils dienstags, 16.30 – 18.00 Uhr

Quelle: Techn. Universität Dresden u.a., Download unter: https://tu-dresden.de/bu/umwelt/geo/geographie/urbanfutures/studium/lehrveranstaltungen/ringvorlesung-gerechtes-wohnen-in-stadt-und-land 

Kurzhinweis: Die Wohnungsfrage stellt sich in Stadt, Land und suburbanen Räumen unterschiedlich. Besonders deutlich wird dies an der Knappheit bezahlbaren Wohnraums in prosperierenden Städten einerseits und Leerstand in peripheren ländlichen Regionen andererseits. Die Ringvorlesung „Gerechtes Wohnen in Stadt und Land“ greift im Wintersemester 2024/25 die damit verbundenen Herausforderungen auf und hinterfragt Vorstellungen von räumlicher Gerechtigkeit. Sie nimmt differenzierte regionale und zeitliche Bedarfslagen, gesellschaftliche Veränderungen von Wohnbedürfnissen sowie ökologische Aspekte in den Blick. Alternative Lösungen für mehr Wohngerechtigkeit, die über das Mantra „Bauen, bauen, bauen“ hinausgehen, werden zur Disposition gestellt. Neben konzeptionellen und methodischen Beiträgen zu Wohnungs- und Immobilienmärkten, Wohnentscheidungen und gesellschaftlichen Herausforderungen werden auch empirisch angelegte Fallstudien vorgestellt.

Diese Ringvorlesung wird veranstaltet von
– Uni Trier, FB Raum- und Umweltwissenschaften, AG Wirtschaftsgeographie
– AK Geographische Wohnungsmarktforschung
– IFL – Leibniz-Institut für Länderkunde
– TU Dresden, Institut für Geographie
in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Rheinland-Pfalz und Sachsen.

Das genaue Programm (Termine, Themen, Referenten) und den Link zur Einwahl in das online-Meeting kann über den Flyer abgerufen werden. Hier der Link: https://tu-dresden.de/bu/umwelt/geo/geographie/urbanfutures/ressourcen/dateien/240930_flyerringvorlesungwohnen?lang=de

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Datum: 12.10.2024

Was: Kleinstadtakademie – Überblick über die Pilotphase, Broschüre veröffentlicht

Quelle: BBSR-Forschung-Online 09/2024, Download unter: https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/veroeffentlichungen/sonderveroeffentlichungen/2024/pilotphase-kleinstadtakademie.html 

Kurzhinweis: Zum Abschluss der Pilotphase „Kleinstadtakademie“ (2019-2024) wird auf 64 Seiten in der genannten Broschüre ein Abschlussbericht vorgelegt, bevor die Akademie ihre Arbeit nun in Wittenberge aufnimmt. Die Kleinstadtakademie wird unter dem Motto „Von Kleinstädten, mit Kleinstädten, für Kleinstädte“ vielfältige Formate für den bundeslandübergreifenden Austausch, für Vernetzung, eigenständige Lernprozesse und gemeinsame Vorhaben in der Kleinstadtentwicklung schaffen. Gleichzeitig weist sie auf Herausforderungen und Potenziale der Kleinstädte in der Stadtentwicklung sowie Handlungsbedarfe hin.

Die Broschüre beschreibt die völlig neue Form der Zusammenarbeit während der Pilotphase und gibt einen Überblick über verschiedene Modellvorhaben, u. a. zum Thema „Wohnen im ländlichen Raum“ in den historisch geprägten Modelllkommunen Nieheim, Marienmünster, Schieder-Schwalenberg und Vlotho (NRW), Drebkau (Brandenburg) und Seehausen (Sachsen Anhalt) oder zum Thema „Innenstadt (be)leben“ mit den Kommunen Zwönitz (Sachsen), Demmin (Mecklenburg Vorpommern), Münnerstadt (Bayern) und Bönen (NRW).

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Datum: 10.10.2024

Was: Babyboomer im Arbeitsmarkt halten

Quelle: Böckler Impuls 15/2024, S. 7, Download unter: Die Boomer bei der Stange halten – Hans-Böckler-Stiftung (boeckler.de)

Kurzhinweis: Angesichts des Fachkräftemangels in vielen Branchen und Berufen beschreibt der Beitrag, dass 70 % der Babyboomer vor Erreichen der Regelaltersgrenze in Rente gehen wollen, doch nur 17 % der Betriebe spezielle Maßnahmen für einen längeren Verbleib anbieten. Bei den mitbestimmten Betrieben >20 Beschäftigte haben zumindest fast 93 % wenigstens eine Maßnahme, die auf alternsgerechtes Arbeiten abzielt, sei es durch gezielte Entlastung oder durch den gezielten Aufbau altersgemischter Teams. Nach der Studie von Keck und Brussig (Altersgerechte Arbeitsgestaltung – betriebliche Maßnahmen für ältere Beschäftigte in Betrieben mit Personal- bzw. Betriebsrat (uni-due.de)) sei es auffällig, „dass gerade in Betrieben, in denen ein Fachkräftemangel herrscht, die Wahrscheinlichkeit für eine schlechte Umsetzung der Maßnahmen besonders hoch ist“. 

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Datum: 09.10.2024

Was: Baukulturelles Erbe stärken und erhalten, Aufruf an interessierte Kommunen, Abgabefrist: 24.11.2024

Quellen: BBSR Topmeldung vom 03.09.2024, Download unter: https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/startseite/topmeldungen/praxistest-risikovorsorge-baukulturelles-erbe.html

Kurzhinweis: Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) führt gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) einen Praxistest durch, um integrierte Ansätze des Risikomanagements für das baukulturelle Erbe zu erproben. Kommunen können bis zum 24. November 2024 ihr Interesse bekunden. Der Praxistest findet im Zeitraum von März 2025 bis Mai 2026 statt.

Das baukulturelle Erbe zu erhalten und zu schützen stellt eine zunehmende Herausforderung dar. Gründe dafür liegen in den Folgen des gesellschaftlichen Wandels und des Klimawandels, z. B. Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen oder Hitze. Um das baukulturelle Erbe zukunftsorientiert weiterzuentwickeln, müssen Städte anpassungs- und widerstandsfähiger gemacht werden. Hier kommt einem integrierten Risikomanagement eine zentrale Rolle zu.

Der Aufruf wendet sich an Kommunen, deren städtebaulicher Bestand von baukultureller Bedeutung ist und die nach Lösungen der Risikovorsorge suchen.

Im Rahmen des Praxistests wird eine Arbeitshilfe („Baukulturelles Erbe vor Risiken schützen und resilient gestalten“) mit voraussichtlich drei Kommunen quartiersbezogen angewandt. Dabei werden alle vorgesehenen Arbeitsschritte für ein integriertes Risikomanagement durch die Kommunen durchgeführt. Das Fraunhofer Institut für Intelligente Analysen- und Informationssysteme (IAIS) leitet die Kommunen an und begleitet diese.

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Datum: 07.10.2024

Was: Kreislaufwirtschaft für die ländlichen Regionen (s. auch den Beitrag vom 27.08.24)

Quellen: BBSR Forschung_online 9/2024, Download unter: https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/startseite/topmeldungen/circular-rural-regions-2024.html

Kurzhinweis: Am 26. September 2024 startete die BMWSB-Förderinitiative „Kreislaufwirtschaft in ländlichen Regionen“ mit einer Auftaktkonferenz in Berlin. Fünf Modellregionen stellten im Rahmen der Veranstaltung ihre Ansätze vor, mit denen sie die Kreislaufwirtschaft vor Ort voranbringen werden. Kreislaufwirtschaft heißt, Rohstoffe und Materialien bestmöglich, d. h. so lange wie möglich zu teilen, wiederzuverwenden, zu reparieren, aufzuarbeiteen und zu recyceln. Das schont nicht nur das Klima und die Umwelt, sondern stärkt die lokale Wirtschaft und macht Regionen attraktiv für Fachkräfte. Die Regionen (Landkreis Bergstraße, Modellregionen Goslar und Mittelsachsen, Landkreis Lüchow-Dannenberg, Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land) verfolgen je unterschiedliche Ansätze.
An dem Projekt nehmen auch Projektpartner aus anderen europäischen Ländern teil und gehört zur Initiative „Circular Rural Regions“ zur Umsetzung der Territorialen Agenda 2030.

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Datum: 07.10.2024

Was: Weiterentwicklung der regionalen Strukturpolitik in Deutschland zu einer ökologisch nachhaltigen, vorausschauenden und transformativen Strukturpolitik

Quellen: Umweltbundesamt Texte 128/2024, Download unter: https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/weiterentwicklung-der-regionalen-strukturpolitik-in

Kurzhinweis: Wie soll eine regionale Strukturpolitik mit ihren Auswirkungen auf ökonomische und soziale Veränderungen der Zukunft aussehen, wenn z. B. Klimawandel und andere ökologische Herausforderungen auf Wirtschaftssystem und Infrastrukturnetze einwirken? Das 50-seitige Konzeptpapier als Zwischenbericht geht dieser Frage nach, wobei der Fokus auf dem Gesamtdeutschen Fördersystem (GFS) mit seinen 22 Förderprogrammen liegt. Die Autoren berücksichtigen drei Prinzipien bzw. Anforderungen, mit denen die regionale Strukturpolitik zu stärken sind: 1) die ökologische Nachhaltigkeit, 2) die Vorausschau (Prävention) und 3) der transformative Anspruch. Ihre (bislang begrenzte) Berücksichtigung in der bestehenden Strukturpolitik wird aufgezeigt und es werden erste Überlegungen angestellt, wie diese drei Prinzipien operationalisiert werden können, um sie künftig stärker im GFS zu verankern. 

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Datum: 25.09.2024

Was: Hinweis auf eine Präsenzveranstaltung der Hochschule Geisenheim (Rheingau) am 14.11.2024, 13.30-18.00 Uhr: „Die Zukunft der Kulturlandschaft in Rheingau und Taunus im Kontext der Landnutzung

Quellen: Download unter: Die Zukunft der Kulturlandschaft in Rheingau und Taunus im Kontext der Landnutzung – Hochschule Geisenheim University (hs-geisenheim.de)

Kurzhinweis: Die Sicherung und Entwicklung der Kulturlandschaft von Rheingau und Taunus sind für die Bürgerstiftung Unser Land, das Kompetenzzentrum Kulturlandschaft (KULT) und das Wissenstransferprojekt GeisTreich der Hochschule Geisenheim University eine Kernaufgabe. Mit einer Fachtagung sollen künftig einmal jährlich alle an diesem Thema Interessierten in der Region zusammengeführt werden, um gemeinsam aktuelle Themen zu diskutieren und zur Weiterbildung beizutragen. Ein Flyer gibt Informationen zum Ablauf der Tagung unter:
Anmeldeschluss ist der 11. November 2024.

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Datum: 24.09.2024

Was: Die Lust am Einkaufsbummel nimmt ab, doch vor allem Klein- und Mittelstädte profitieren von ihrer Größe  

Quellen: ZEIT_online vom 18.09.2024, Download unter: Innenstädte: Verbraucher verlieren die Lust am Einkaufsbummel | ZEIT ONLINE

Kurzhinweis: Mehr als jeder Dritte und damit mehr als im Vorjahr würde gern mehr in Innenstädten einkaufen, findet es aber langweilig, weil überall die gleichen Anbieter sind. Bei Besserverdienern ist dieses Gefühl besonders ausgeprägt. 

Viele Verbraucher in Deutschland erledigen ihre Einkäufe überwiegend in Klein- und Mittelstädten. Städte mit weniger als 100.000 Einwohnern können vor allem mit kurzen Fußwegen, einer angenehmen, entspannten Atmosphäre und Übersichtlichkeit punkten und werden nicht selten auch für das vielfältige Angebot an Geschäften und Gastronomie geschätzt. Gerade für die immer älter werdende Gesellschaft wird gute Erreichbarkeit zunehmend wichtig. Der ÖPNV in den Großstädten kann die oft weiten Wege nur zum Teil kompensieren.

„Die gute Versorgung mit Gebrauchsgütern, die schnelle Erreichbarkeit des Stadtzentrums und attraktive Einkaufsangebote machen Klein- und Mittelstädte zu besonders lebenswerten Orten“, sagt denn auch HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die Situation in den Zentren der kleineren Städte sei „oftmals bei weitem nicht so düster wie häufig dargestellt“. Dennoch bleibt das Thema Innenstädte schwierig, die Kauflaune schlecht, wie eine neue Studie des Kölner Handelsforschungsinstituts IFH zeigt. Danach verliert der stationäre Handel an Relevanz und die Konsumenten zunehmend die Lust am Einkaufsbummel: Der Anteil der Verbraucher, die angeben, beim Bummeln häufig etwas zu sehen und dann zu kaufen, ist in diesem Jahr laut einer Umfrage des IFH von 46 auf 42 Prozent gesunken. 

Seit 2020 mussten laut HDE deutschlandweit etwa 46 000 Geschäfte schließen. Sorgen bereitet auch die wachsende Zahl von Leerständen. In knapp 30 Prozent Städte und Gemeinden gibt es nach Angaben des Handelsforschungsinstituts EHI in den Fußgängerzonen eine Leerstandsquote von mehr als 10 Prozent. In 40 Prozent der Fälle dauert es länger als sechs Monate, bis die Flächen neu vermietet sind.

Der Handelsverband prognostiziert für den stationären Handel 2024 inflationsbereinigt lediglich ein Umsatz-Plus von einem Prozent. Die Einzelhändler blicken wenig optimistisch nach vorn. Besonders schlecht ist die Geschäftslage im Bereich Möbel und Einrichtung, Schuhe, Haushalts- und Spielwaren. Dabei liegen die Vorzüge stationärer Geschäfte in der unmittelbaren Mitnahme der gekauften Ware, im Ausprobieren und Anfassen und zunehmend auch in der Sicherheit, hochwertige Produkte zu bekommen und nicht bei Fake Shops einzukaufen. 

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Datum: 23.09.2024

Was: Die Innenstädte sterben  

Quellen: Schwäbische Zeitung vom 16.09.2024, Download unter: „Schwer aufzuhalten“: Wie die Innenstädte langsam sterben (schwaebische.de) 

Kurzhinweis: Vermutlich sind die Zeiten, in denen die Innenstadt wie ein Warenhaus funktioniert, wo es von der Drogerie bis zur Bekleidung alles gibt“, langsam vorbei. Je kleiner die Stadt, desto schwieriger wird es – auch im Süden der Republik.

Das bestätigt eine Analyse der IHK Baden, wonach 25 bis 30 Prozent aller Betriebe in den Innenstädten, also Handel, Dienstleistung, Ärzte oder Gastronomie, auf dem Kipppunkt stehen. Auch das Wirtschaftsministerium in München sieht eine verschärfte Leerstandsituation in bayerischen Kommunen und hat das Förderprogramm „Neue Läden und neue Ideen für Bayerns Innenstädte“ aufgelegt.

Auch das Wirtschaftsministerium in Stuttgart weitet seine Förderung von Innenstadtberatern auf kleinere Kommunen aus, weil kleinere Städte vielfach nicht über eine Innenstadtstrategie verfügen.

Laut Innenstadtberater Josef Röll von der IHK Ulm steht am Anfang eine Analyse des Ist-Zustandes mit Passantenbefragung, Frequenzzählungen und Stadtrundgang, woraus Arbeitsgruppen entstehen aus Stadträten, Händlern und Gastronomen. Frequenzbringer müssen gehalten werden, aber bei 30 % kleinerer inhabergeführter Geschäfte steht in den nächsten fünf Jahren die Nachfolgeplanung an. Manchmal fehlt es aber auch „nur“ an vermeintlich kleinen Dingen mit großer Wirkung – ansprechende Schaufenster, gut platzierte Sitzgelegenheiten oder eine sinnvolle Stadtbeschilderung.

Das Beispiel Biberach zeigt, wie die ersten Leerstände in den 1A-Lagen nicht zuletzt durch hohe Mieten zustande kamen. Aber auch das Thema Erreichbarkeit per PKW spiel eine ambivalente Rolle. Aufenthaltsqualität, Gastronomie und kreative Parklösungen sind keine Selbstläufer. Jede Kommune muss schauen, welche Funktion und welche Bedürfnisse sie abdecken will und entsprechend steuern, damit sich nicht nur Handyläden, Nagelstudios oder Imbissläden ansiedeln. In Schussenried ist so im Stadtkern ein Ärztezentrum mit Schwerpunkt Diabetes entstanden und auch ein Einkaufszentrum mit Supermarkt und Wohnungen. 

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Datum: 12.09.2024

Was: Deutsche Gesellschaft für Demographie (DGD), Arbeitskreis „Städte und Regionen“ – Jahrestagung am 05.-06.12.2024 in Berlin. Ein Ausblick und ein Call for Papers  

Quellen: DGD, Mail vom 10.09.2024, Kein Download 

Kurzhinweis: Unter dem Titel „Demografische Alterungsprozesse – Chancen und Herausforderungen für die Regionalentwicklung“ findet die Veranstaltung in Berlin statt. 
Im „Call for Papers“ heißt es hierzu:

Alle unterbreiteten Themenvorschläge stießen auf ein großes Interesse, 40,4% aller Teilnehmer*innen plädierten für das o.g. Tagungsthema. Die Alterung der Bevölkerung ist in Deutschland die beständigste sowie stärkste Komponente im Wirkungsgefüge des Demografischen Wandels. Weil der Ersatz der Elterngeneration ausbleibt, erhöht sich der Anteil älterer Menschen kontinuierlich. Auf lokaler und regionaler Ebene ist Alterung auf Grund insbesondere altersselektiver Wanderungsgewinne allerdings nicht immer ein zwingendes Phänomen. Peripher gelegene und/oder strukturschwächeren Regionen die zudem oft starke Abwanderung erfahren, sehen sich jedoch mit teilweise rapider demografischer Alterung und absoluten Einwohnerverlusten konfrontiert. Dies wirkt sich u. a. bereits spürbar auf die Fähigkeit aus, die Erfordernisse der Daseinsvorsorge solide abzusichern. Auch die aktuellen Wahlergebnisse der Neuen Länder werden regelmäßig mit dem hohen Niveau der demografischen Alterung in Zusammenhang gebracht. Vor diesem Hintergrund, und auf Grund des Umstands, dass die Alterung der Bevölkerung unvermeidbar sowie kurz- bis mittelfristig kaum umkehrbar ist, stehen Städte und Regionen vor der Aufgabe, sich auf die vielfältigen, mit Alterung verbundenen Herausforderungen einzustellen. Darüber wollen wir im Rahmen unserer Tagung gerne mit ihnen ins Gespräch kommen.
Ziel der Dezembertagung ist es zum einen, aktuelle Trends der demografischen Entwicklung in den Regionen Deutschlands zu diskutieren und die daraus resultierenden Folgen für die kommunale und regionale Entwicklung zu erörtern. Zum anderen sollen konkrete kommunale bzw. regionale Lösungsansätze und Strategien vorgestellt werden.
Referatsangebote können sich u. a. an den folgenden Fragestellungen/Schwerpunkten orientieren:

  • Fertilität und Migration, die wesentlichen Faktoren demografischer Alterung in den Regionen.
  • Perspektiven der regional differenzierten Alterung der Bevölkerung.
  • Konsequenzen der demografischen Alterung für die Absicherung der regionalen Daseinsvorsorge (Kita-, Schul-, Gesundheits- und Pflegeversorgung; ÖPNV …).
  • Immer mehr junge und aktive Alte – ein wachsendes Potenzial für zivilgesellschaftliches Engagement?
  • Hat die demografischen Alterung Auswirkungen auf die Wahlergebnisse?

Angebote zu Referaten mit Kurztitel und einer maximal einseitigen Kurzfassung (als
Word-Datei) können bis zum 30.9.2024 gesendet werden an: dezembertagung@gmx.de
Reisekosten können nicht erstattet werden. Die Auswahl der Referate erfolgt voraussichtlich bis zum 15.10.2024. Die gehaltenen Referate sollen als BBSR-Online-Publikation veröffentlicht werden.
Ansprechpartner beim BBSR ist Dr. Steffen Maretzke, steffen.maretzke@bbr.bund.de
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Datum: 11.09.2024

Was: Leerstand aktivieren in strukturschwachen ländlichen Räumen  

Quellen: Deutsches Institut für Urbanistik (difu), Download unter: Leerstand aktivieren | Deutsches Institut für Urbanistik (difu.de)

Kurzhinweis: Eine Leerstandsquote von zwei Millionen Wohnungen in der Bundesrepublik steht einer gleichzeitigen Wohnungsnot gegenüber. Jedoch ist der Leerstand regional unterschiedlich verteilt und gerade in strukturschwachen ländlichen Räumen erfordert er angepasste Strategien zu seiner Behebung. Hier sind es Demografie, Abwanderung und umfangreiche ausstehende Renovierungen, die sich nicht mit der Situation prosperierender Stadtregionen vergleichen lassen.

Das Difu führt von September 2024 bis Ende 2025 daher ein Projekt zum Aufbau einer Online-Plattform durch, mit dem nicht nur Leerstand und Mindernutzung erfasst, sondern die verschiedenen Akteure vor Ort auch aktiviert werden sollen, Leerstand in nutzbaren Wohngebäude umzuwandeln. Hierfür soll ein Wissensspeicher mit guten Instrumenten und Prozessen der Leerstandsaktivierung aufgebaut werden. Das Difu sagt hierzu: „Notwendig sind Kenntnisse zu Methoden des Leerstandsmanagements und flankierenden Instrumenten sowie Praxisbeispiele, die Handlungsoptionen aufzeigen und die Wirkweise von Instrumenten vermitteln. Erst dann kann Leerstandsmanagement auch Erfolge erzielen.“

Am Ende sollen dann aufbereitete Erfolgsgeschichten, Instrumente und Rahmenbedingungen stehen sowie interaktive Tools einer neuen Online-Plattform. Geplant ist die Flankierung des Projektes durch Online- und Präsenzveranstaltungen. Wir werden berichten.

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Datum: 07.09.2024

Was: ÖPNV – Überhaupt und dann auch noch klimafreundlich auch auf dem Land?  

Quellen: Radio RBB radio3, Ausgabe 06.08.2024, Interview mit Frau Dr. Bensler vom Deutschen Institut für Urbanistik (difu), Download unter: Ist die Welt noch zu retten? Das radio3 Klimagespräch – Wie kann der öffentliche Nahverkehr noch klimafreundlicher werden? | radio3 (radiodrei.de)

Kurzhinweis: Meist geht es ja beim ÖPNV um den städtischen Raum, aber auch der ÖPNV im ländlichen Raum soll nutzer- und klimafreundlich werden. So heißt es in der Vorankündigung: „100 Jahre fährt die S-Bahn schon durch Berlin, ein gutes Beispiel für klimafreundlichen Nahverkehr. Doch läuft vieles nicht rund im öffentlichen Nahverkehr in Berlin und anderen Städten und noch viel weniger auf dem Land. Wie kann der öffentliche Nahverkehr klimafreundlicher werden und wie kann man mehr Menschen zum Umsteigen auf den ÖPNV bewegen?“ Im Gespräch (Dauer ca. 10 Minuten) geht RBB mit Dr. Alexandra Bensler vom difu diesen Fragen nach und ab Minute ca. 6 geht es auch um den ländlichen Raum.

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Datum: 05.09.2024

Was: Fachkräftemangel – überall und gravierend, Gespräche und Interviews jetzt auch im Podcast  

Quellen: Aus Politik und Zeitgeschichte, Ausgabe 22-23/2024, Download unter: Fachkräftemangel | Aus Politik und Zeitgeschichte | bpb.de

Kurzhinweis: Am 31.05.2024 habe ich an dieser Stelle über das Heft 22-23 „Aus Politik und Zeitgeschehen“ berichtet, das sich dem Thema „Fachkräftemangel“ widmete. Nun gibt es Gespräche, Hintergrundinformationen und Interviews als Podcast zum Nachhören. Die Gesamtzeit beträgt gut 30 Minuten, doch kann man nach dem Download in der unteren Leiste (rechts neben der Wiedergabegeschwindigkeit) die Kapitel anwählen, die man hören möchte. 

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Datum: 04.09.2024

Was: Am 6. Oktober ist Tag der Regionen – September und Oktober sind Aktionsmonate  

Quellen: Bundesverband der Regionalbewegung e.V., Regiopost 47 vom August 2024, Download unter: 47. REGIOpost – Neues aus der Regionalbewegung (cleverreach.com)

Kurzhinweis: Der Tag der Regionen 2024 findet rund um den Kerntag 06. Oktober, mit einem Aktionszeitraum von September und Oktober 2024 in ganz Deutschland statt. In diesem Jahr lautet das Motto „Gemeinsam regional denken“. Der Tag der Regionen setzt sich seit 1999 für die Wertschätzung von Akteuren regionaler Wertschöpfungsketten ein. Er stärkt das Bewusstsein von Verbraucher*innen für nachhaltigen, regionalen Konsum und zeigt, welches Potential in Regionen steckt. Die jährlich am und um den Erntedanksonntag zum Tag der Regionen stattfindenden Veranstaltungen, Märkte, Exkursionen, Webinare und Ausflüge werden auf einer Onlineplattform gebündelt.

Nähere Informationen zu den mittelweile fast 950 Aktionen finden sich unter dem Link: Tag der Regionen (tag-der-regionen.de).

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Datum: 31.08.2024

Was: Ausbildung in Teilzeit – eine Chance für Unternehmen wie für Mehrfachbelastete  

Quellen: IG Metall Magazin, Ausgabe 9/10-2024, Download unter: 20240819_metall_Ausgabe_5_2024_web_d5e4196768acae810783dadf4257a69f15beda09.pdf (igmetall.de)

Kurzhinweis: Viel zu wenig bekannt, ist die Möglichkeit, eine Ausbildung auch in Teilzeit zu absolvieren. Der Fachkräftemangel in vielen Berufen und Branchen zwingt Unternehmen, Betriebe und Verwaltungen eigentlich dazu, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um Fachkräfte langfristig zu rekrutieren; und das ist für ländliche Räume besonders wichtig, sind doch hier die Alternativen für Stellenanbieter und Stellensuchende in der Regel geringer als in Metropolregionen.

Klar ist, eine Ausbildung ist „die“ sinnvolle Möglichkeit, sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren gegenseitig kennenzulernen und abzuschätzen, ob es „passt“. Viele jüngere Erwachsene sind jedoch durch Kindererziehung, familiäre Verpflichtungen gegenüber erkrankten Eltern oder auch durch Unterricht, um notwendige Sprachkenntnisse zu erwerben etc. (noch) nicht in der Lage, eine „klassische“ Ausbildung über drei oder dreieinhalb Jahre mit einem Achtstundentag zu absolvieren. Hier kann die Teilzeitausbildung helfen, die aber derzeit nur in weniger als 0,5 % aller neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse genutzt wird (2.200 von 462.000 im Jahr 2022). In dem genannten Artikel werden unterschiedliche Zeitmodelle der Teilzeitausbildung angesprochen. Es könnte eine Chance sein, noch unbesetzte Ausbildungsplätze auf diese Weise nachzubesetzen!

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Datum: 30.08.2024

Was: Ländliche Räume als Zentren für Regionalisierungsprozesse der Landwirtschaft  

Quellen: Bundesverband der Regionalbewegung e.V., Regiopost 47 vom August 2024, Download unter: Publikationen_Regionalitaetsstrategie NRW.pdf (regionalbewegung.de)

Kurzhinweis: Die Regionalisierung der Agrar- und Ernährungswirtschaft macht Sinn, um weite Transportwege mit allen verbundenen Negativfaktoren zu vermeiden. Als Nebeneffekt können ländliche Räume sich mit einer regional ausgerichteten Kreislaufwirtschaft als langfristig attraktive Wirtschafts- und Lebensräume etablieren. Dabei sollen Wertschöpfungsnetzwerke nachhaltige Produktionsweisen in Landwirtschaft und Lebensmittelhandwerk verbinden. In NRW wurde ein Prozess zur Etablierung „Regionaler Wertschöpfungszentren“ gestartet. Im „Leitbild Regionalprodukt“ wurde eine nachhaltige, handwerkliche und regionale Erzeugung und Verarbeitung von Regionalprodukten als zentrales Ziel formuliert. Herzstück der Strategie sind die Handlungsempfehlungen zum Ausbau der regionalen Vermarktung nachhaltig erzeugter Produkte. Dabei sollen regionale Wertschöpfungsnetzwerke entstehen, in denen landwirtschaftliche Betriebe sich mit Handwerks- und Handelsbetrieben sowie engagierten Verbrauchern vernetzen. Die mindestens zehn geplanten Wertschöpfungszentren, in denen Gewerbe in unternehmerischer Eigenverantwortung angesiedelt werden soll – Lebensmittel-Verteilzentren, Lagerräume oder auch Weiterverarbeitungseinrichtungen, wie Gemüseaufbereitungsbetriebe sind hier beispielhaft zu nennen – wären nach den Überlegungen mit jeweils drei fachlich gut ausgebildeten Wertschöpfungsmanager*innen zu besetzen. Mehr ab S. 14 im Link, der zur o. g. Broschüre führt.

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Datum: 28.08.2024

Was: Wo sollen die Jugendlichen nur hin? Ein Problem auch im ländlichen Raum  

Quellen: WDR 5 Politikum, der Meinungspodcast vom 07.08.2024, Download: Jugendliche in der Stadt & Vereine auf dem Land – WDR 5 Politikum – WDR 5 – Podcasts und Audios – Mediathek – WDR

Kurzhinweis: Wohin sollen Jugendliche in ihrer Freizeit gehen? Wo sind Begegnungsorte, wie steht es um die Einbeziehung in die Gestaltung öffentlicher Räume? Ein Problem nicht nur für die Städte, im Ländlichen gibt es Vereine – aber reicht das?
Im Einzelnen stellt der Podcast in knapp 25 Min. folgende Themen vor (in Klammern die Zeitanzeige zum Start des jeweiligen Teil):

  • Konflikte und Potenziale durch Begegnung (01:09),
  • Mögliche Begegnungsorte für Jugendliche mit ihrer Peer Group (03:27)
  • Konzept feministische Stadtplanung (14:52)
  • Jugendliche im ländlichen Raum (16:16)
  • Mehr Angebote im öffentlichen Raum (22:12).

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Datum: 27.08.2024

Was: Innovative Kreislaufwirtschaft in ländlichen Räumen, fünf Modellprojekte stellen sich am 26.09.2024 vor 

Quellen: BBSR-Forschung-Online 8/2024, Download: BBSR – Startseite – Kreislaufwirtschaft für ländliche Entwicklung (bund.de)

Kurzhinweis: Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen fördert modellhaft Landkreise mit innovativen Ansätzen der Kreislaufwirtschaft. Fünf Modellregionen werden gesucht, sie können bis 2027 rund 220.000 Euro erhalten. Gefragt sind branchenübergreifende Lösungen in den Bereichen Bauen, Industrie, Handwerk und Gewerbe, Wirtschaftsförderung, Aus- und Weiterbildung sowie Einbindung der Zivilgesellschaft.

Durch die Kreislaufwirtschaft sollen Abfall und Verschwendung minimiert werden, indem Materialien und Produkte so lange wie möglich in Gebrauch gehalten und am Ende wieder genutzt werden. Kreislaufwirtschaft schont das Klima, die Umwelt, schafft Arbeitsplätze, stärkt die lokale Wirtschaft und reduziert die Abhängigkeit von externen Lieferungen, sagt der Direktor des BBSR, Dr. Eltges.

Modellregionen sind der Landkreis Bergstraße mit Maßnahmen u. a. im Bausektor unter Nutzung der Kompetenzen von Klein- und mittelständischen Betrieben, die Region Goslar und Mittelsachsen, die auf Ideen von Initiativen, Vereinen, Start-ups und anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren setzen. Der Landkreis Lüchow-Dannenberg richtet eine Koordinierungs- und Vernetzungsstelle zur Kreislaufwirtschaft als Teil der Wirtschaftsförderung ein, der Landkreis Traunstein und das Berchtesgadener Land wollen Aus- und Weiterbildungsangebote in Berufsschulen, Weiterbildungszentren sowie in den Studiengängen am Campus Chiemgau etablieren. 

Neben den deutschen Modellregionen wird es fünf europäische Partnerregionen geben, mit denen ein regelmäßiger Austausch stattfindet, um bei innovativen Ansätzen voneinander zu lernen.

Im Rahmen einer Auftaktkonferenz am 26. September 2024 in Berlin werden die Modellregionen sich und ihre Ziele für die nächsten drei Jahre vorstellen. Die Anmeldung für die Veranstaltung läuft derzeit, die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Zur Anmeldung geht es hier: Anmeldung zur Auftaktkonferenz „Umsetzung der Territorialen Agenda 2023 – Kreislaufwirtschaft in ländlichen Regionen“Circular Rural Regions – Anmeldung (limequery.com)

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Datum: 20.08.2024

Was: Land statt Großstadt – Wohn- und Lebenskonzepte jenseits der Metropolen, ein neues Projekt beim BBSR 

Quellen: BBSR-Forschung-Online 8/2024, Download: BBSR – Startseite – Land statt Großstadt (bund.de)

Kurzhinweis: Was gefällt Menschen am Wohnen auf dem Land oder in den vielen kleineren Städten Deutschlands? Ein neues Forschungsprojekt untersucht Wohn- und Lebenskonzepte in der Peripherie. Durch zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt und das Arbeitskonzept „Homeoffice“ ergeben sich Möglichkeiten, in eine kleine oder mittelgroße Stadt im ländlichen Raum zu ziehen. Viele Kommunen abseits der Großstädte sind dann als Wohnorte attraktiv, wenn sie über günstigen Wohnraum verfügen, gut an den ÖPNV angeschlossen sind und die Haushalte mit schnellem Internet versorgt werden. Hausärzte, Grundschulen, Apotheken und Lebensmittelläden sind vorhanden und vor allem befinden sich viele Grün- und Freiflächen im Wohnumfeld. Noch attraktiver wird es, wenn die nächstgrößere Stadt mit weiteren Bildungs-, Kultur- und medizinischen Einrichtungen nicht weit entfernt ist. Aus mehr als 20 Kennzahlen konnte 2023 ein Index gebildet werden, der die Qualität als Wohnstandort misst (s. hierzu: Wo liegen neue Sehnsuchtsorte =  BBSR – Veröffentlichungen – Post-Corona: Wo liegen neue Sehnsuchtsorte? (bund.de)

Aber welche Rolle spielen individuelle Ansprüche bei der Wahl des neuen Wohnortes? Ist es das Infrastrukturangebot vor Ort, die Naturnähe oder doch die gute Erreichbarkeit der nächsten Großstadt? Werden die Veränderungen des Wohnstandortes auch durch neue Lebens- und Wohnkonzepte beeinflusst? Diese und weitere Fragen werden in dem neuen Projekt differenziert nach unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen untersucht. Dazu werden Gemeinden als Fallstudien ausgewählt, die bei der Auswertung von 2023 besonders gut abschnitten. In diesen Gemeinden werden dann Zugezogene zu ihren Wanderungsmotiven und den ausschlaggebenden Faktoren für die Wohnstandortwahl befragt.

Die Erkenntnisse aus Befragungen, Expertengesprächen und Interviews mit örtlichen Akteuren aus Verwaltung, Marketing, Stadt- und Verkehrsplanung sowie Immobilienwirtschaft bilden dann die Grundlage für eine Bewertung der sogenannten „Pull-Faktoren“, also solcher Faktoren, die das Leben in den Gemeinden attraktiv machen. Die Ergebnisse können die Entwicklung kommunaler und regionaler Wohnungsmarktstrategien unterstützen sowie in Prognosen zu Binnenwanderungen einfließen.

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Datum: 14.08.2024

Was: Zur Zukunft der Städte: Die Lage ist ernst – Interview mit dem Leiter des difu, Dr. Carsten Kühl

Quellen: Deutsches Institut für Urbanistik, difu-News 15/2024, Download: Zur Zukunft der Städte: „Die Lage ist ernst“ | Deutsches Institut für Urbanistik (difu.de)

Kurzhinweis: Im Interview beschreibt Carsten Kühl, der frühere Finanzminister von Rheinland-Pfalz, u.a. vor dem Hintergrund des OB-Barometers und des Kommunal-Panels die finanzielle Situation der Städte. Ging man vor 15 Jahren noch davon aus, dass die Bevölkerung „älter, bunter, weniger“ würde, so zeige sich heute, dass in der Bundesrepublik 4 Mio. Menschen mehr leben als 2011. Dies habe Konsequenzen wie fehlende Wohnungen, fehlende Schulen und Kitas etc. Der kommunale Sanierungstau liege heute bei 166 Mrd. Euro und damit doppelt so hoch wie vor 15 Jahren. Gründe seien Preiseffekte ebenso wie die notwendige Energietransformation mit Auswirkungen z. B. auf den Ausbau des ÖPNV und Gebäudedämmung. Dazu kämen Notwendigkeiten wie Digitalisierung und vor allem der Mangel an Fachkräften, der sich sowohl in den Verwaltungen, in den Planungs- und Genehmigungsbehörden als auch im Handwerk und hier besonders im Bauhauptgewerbe bemerkbar mache. Zusätzlich seien die Genehmigungsverfahren zu langwierig. Je nach Organisation der kommunalen Verwaltung liege die Zuständigkeit für Gebäude, Straßen und Brücken etc. bei den unterschiedlichen Dezernaten, was eine einheitliche Bestandsaufnahme erschwere. Im Gespräch mahnt er eine stärkere finanzielle Beteiligung des Bundes an, wenn dieser Maßnahmen festsetze, die durch die Kommunen auszuführen sind. Auch bräuchten die ärmeren Kommunen „eine Chance zum Resett, sonst werden sie die kommunale Finanzaufsicht niemals los. Und wenn man davon ausgeht, dass deren Lage meist nicht selbstverschuldet, sondern auf Strukturwandel in den Regionen zurückzuführen ist, wäre ein Cut gerechtfertigt“. An dieser Stelle bringt er ein „Sondervermögen Transformation“ ins Spiel.

Das gesamte Interview findet man unter dem o.g. Link. 

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Datum: 03.08.2024

Was: Bevölkerungsprognose NRW – Kreis Höxter verliert 10 Prozent und doch ist der Landrat optimistisch

Quellen: WDR 5 Morgenecho, Download: Bevölkerungsentwicklung: „Ländlicher Raum hat Vorzüge“ – WDR 5 Morgenecho Interview – WDR 5 – Podcasts und Audios – Mediathek – WDR

Kurzhinweis: Im ausführlichen Interview auf WDR 5 lässt Michael Stickeln, der amtierende Landrat des Kreises Höxter und früherer Bürgermeister der Hansestadt Warburg, keinen Zweifel: Sein ländlicher Raum hat viele Vorzüge: Mittelständische Unternehmen, die als Hidden Champions unterwegs sind, geringe Arbeitslosigkeit, Flächen für Unternehmen und Bauwillige, Kultur und Natur, eine gute Infrastruktur, Ausbildungsmöglichkeiten und eine Gesellschaft, die am „Kreisentwicklungsprogramm 2040“ aktiv mitwirkt. Und deshalb geht er davon aus, dass – wie schon bei vielen Prognosen vorher – die Entwicklung in der Realität anders verläuft.

Mehr unter dem o. g. Link – 9 Minuten, die sich lohnen! 

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Datum: 02.08.2024

Was: Vormerken: Wie geht es „After Coal“ weiter? Tagung am 27./28. November 2024 in Mönchengladbach zum Strukturwandel in den Braunkohlerevieren Deutschlands

Quellen: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), Newsletter 7/24, Download: BBSR – Veranstaltungen – Tagung zum Strukturwandel in den Braunkohlerevieren: Transformationsregionen als Ressource (bund.de)

Kurzhinweis: Das BBSR lädt gemeinsam mit Partnern zur zweiten Auflage der transdisziplinären Tagung „Strukturwandel in den Braunkohlerevieren“ nach Mönchengladbach ein, Termin: 27./28. November 2024.

Der Dialog von Wissenschaft und Praxis soll die Chancen der Braunkohlereviere als Modellregionen diskutieren für eine gelingende und vor allem gesellschaftlich umfassende Transformation. Erwartet werden ca. 200 Teilnehmende, die in verschiedenen Fachworkshops nachhaltige Energieversorgung, Konflikte um Ressourcen, Dekarbonisierung als potentieller Booster für neue Wertschöpfungsketten ebenso thematisieren wie Aspekte raumbezogener Strukturpolitik und Partizipationsformate.

Die Anmeldung erfolgt über: events.rheinisches-revier.de/event.php?vnrtoken=JFhsNXYdO3xptL4/Vg+SMBvj/XRT9ugZRCsDBZrmu/gjYH0mEdabrTZEzr7tCutvFdpt0cX2h6Z6NxBE+jetKH7TV3doVH/KeQYiRWnpRxT09M3PvjwQnYfX9Te9F5PWI23/Bgx86cckIgD0uwxa1Vg3o4z74g/HheCvoDOGYJWcyA7cy40Vv5x1w/XlNh2uLGTtGbDKd11uBiiPjtYTkT3YyZkH7d5WL+7T0IcqCZ9xSKVjo5mKezpGURIju0qjzZWh8EojhaIKtYq7F7tf4HFO+XZl+Pwuo12ocz++KtzoQGMN2Ktq/IDqMsUMuUPZkchm2V3cCVvWULXPalldXgz/r17yPoCNgeYhElOQr3y9+BfvIC92wmuTi97fnfw6K6WaQvQ03u1NZ4sKdBxV5V22JBj6rRhZ6DxPPNcEuDYJkWfB7+J/5SrFI45Fb5RvVBrVeh4X226j8nHtrdQeoW8#EventAnmeldung

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Datum: 30.07.2024

Was: Statt wohnen in teurer Stadt – Umzug auf’s Land  

Quellen: Der Spiegel vom 27.07.2024, Berliner Morgenpost_Aktuell vom 29.07.2024, General-Anzeiger Bonn vom 29.07.2024, Download: Wohnungsnot: Bauministerin Klara Geywitz will Menschen zum Umzug aufs Land bewegen – DER SPIEGEL, Hohe Mieten: Aufs Land ziehen? FDP empört über Geywitz-Vorschlag (morgenpost.de)Umzüge gegen die Wohnungsnot (s4p-iapps.com)

Kurzhinweis: Die Bundesbauministerin scheint einen Nerv getroffen zu haben – zumindest die Vielzahl der Presseartikel könnte ein Hinweis sein.

Bundesbauministerin Geywitz will (so der SPIEGEL) angesichts der Wohnungsnot in den Großstädten Menschen zum Umzug in kleinere Orte oder aufs Land bewegen. Dort gebe es Kitas, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und Ärzte. Allerdings brauche es dort aber auch genügend Züge, Busse und digitale Angebote. Ein Leben jenseits der Metropolen sei keine Notfalllösung, denn Homeoffice und Digitalisierung würden inzwischen neue Möglichkeiten für Leben und Arbeiten im ländlichen Raum schaffen. 

Ein Hintergrund scheint der Leerstand in vielen (nicht zuletzt wohl auch ostdeutschen) Klein- und Mittelstädten zu sein; ihn zu beheben, will sie bis Ende November ein ganzes Maßnahmenbündel vorlegen.

Lt. Berliner Morgenpost fehlen in Deutschland rund 910.000 Sozialwohnungen (Bündnis „Soziales Wohnen“). Ende 2022 gab es bundesweit rund 1,09 Millionen Sozialwohnungen, nötig seien zwei Millionen bis 2030. Dieser Mangel ist teuer, denn die Job-Center zahlten 2023 allein 15 Milliarden Euro für Unterkunftskosten und mehr als fünf Milliarden Euro für Wohngeld. Der Städte- und Gemeindebund begrüßt die Ankündigung, stellt aber anders die Ministerin weniger optimistisch fest, dass es gerade in den ländlichen Regionen häufig an Breitband, Nahverkehrsangeboten, Ärzten, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten sowie Sport- und Freizeitangeboten fehle. Es drohten Einschränkungen bei der Versorgung mit Bussen und Bahnen, die Digitalisierung komme nicht voran und es fehlten Finanzmittel, um die Infrastrukturen auch nur zu erhalten. Die Attraktivität ländlicher Räume steige eben nur in dem Maß, in dem die Lebensqualität vergleichbar gut sei.

Zu beachten ist auch, dass ebenfalls in Klein- und Mittelstädten die Mietpreise steigen. Und nicht zu vergessen: viele der leerstehenden Wohnungen eignen sich ohne eine grundlegende Modernisierung oft nicht für Umzugswillige.

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Datum: 26.07.2024

Was: Fachkräftemangel bei den kommunalen Arbeitgebern  

Quelle: General-Anzeiger Bonn vom 26.07.2024, S. 16, Download: Stadt Bad Honnef will mit spezieller Kampagne neue Mitarbeiter finden (ga.de) 

Kurzhinweis: Der Fachkräftemangel hat die Rathäuser erreicht und führt zu eingeschränkten Dienstleistungszeiten oder lange Bearbeitungszeiten. Bereits vor Jahren warnte der Deutsche Städtetag, bis 2030 drohe dem öffentlichen Dienst eine Personallücke von 731.000 Beschäftigten.

Die Stadt Bad Honnef hat jetzt eine Kampagne gestartet, um der Entwicklung etwas entgegenzusetzen. Neben allen üblichen Wegen schaltet sie nun Werbung auf Social Media und Werbeaufstellern, auf Bauzäunen und hostet eine eigene Landingpage auf der Webseite der Stadt. Weitere Aktionen sollen folgen. Auf den Werbeanzeigen sind Beschäftigte aus verschiedenen Bereichen zu sehen, die in kurzen Statements erklären, was sie an ihrem Job schätzen.

Das Durchschnittsalter im Rathaus ist vor allem auf der Ebene der Führungskräfte hoch und wird bis 2030 auf 57 Jahre ansteigen. Da alle Städte und Gemeinden dasselbe Problem haben, werben sich mittlerweile die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teils gegenseitig ab.

Basis der Kampagne sind die Punkte, die Beschäftigte bei einer Befragung im Sommer 2023 als wichtig für einen attraktiven Arbeitsplatz nannten: Sicherheit, Jobticket und das Gesundheitsmanagement, aber ebenso (und nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Konkurrenz zur freien Wirtschaft) gehören dazu Faktoren wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder die räumliche Nähe zum Arbeitsplatz. Gefragt sind „qualifizierte Teamplayer“, um die Zukunft der Stadt zu gestalten.

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Datum: 24.07.2024

Was: Interkommunale Zusammenarbeit in Braunkohlerevieren  

Quelle: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), Pressemitteilung vom 21.06.2024, Download: BBSR – Startseite – Strukturwandel gestalten – durch interkommunale Kooperation (bund.de)

Kurzhinweis: Bundesbauministerin Geywitz eröffnete am 5. Juni 2024 in Halle (Saale) die BBSR-Veranstaltungsreihe Kompetenz:revier. Mit dieser Reihe wird der revierübergreifende Austausch in den Braunkohleregionen gefördert. Im Vordergrund steht der Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis zu innovativen und bewährten Lösungen in der Regionalplanung.

Zu beginn stand die Zusammenarbeit von Kommunen im Strukturwandel im Vordergrund; hierzu wurden aus den Braunkohlerevieren Beispiele für gemeindeübergreifende Kooperationsprojekte präsentiert und das strategische Vorgehen inkl. der Unterstützungsmöglichkeiten seitens der Länder und des Bundes.

Die Neuland Hambach GmbH und die indeland GmbH stellten die Zusammenarbeit von Anrainerkommunen an Tagebauen im Rheinischen Revier vor, um die Zukunftsaufgaben des Strukturwandels erste Projekte für temporäre Nutzungen umzusetzen. 

Im Mitteldeutschen Revier setzen die Städte auf Kooperation über Landkreis- und Ländergrenzen hinweg: gemeinsame Gewerbegebietsentwicklungen, Straßeninfrastrukturvorhaben, überregionale Wasserstoff- und Energienetzwerke stehen im Vordergrund. Ebenso hat im Lausitzer Revier die länderübergreifende Zusammenarbeit eine zentrale Bedeutung, wie beispielhaft die Kooperation von Hoyerswerda, Weißwasser O./L. (beide Sachsen) und Spremberg (Brandenburg) zur gemeinsamen Wärmeplanung zeigt. Die Beispiele zeigen auch, dass aus interkommunalen Verbünden regionale Netzwerke und Aktionsplattformen hervorgehen können, die sogar auf europäischer Ebene Beachtung erfahren (Beispiele Lausitz Runde, Net Zero Valley). 

Das Fazit lautet: Interkommunale Zusammenarbeit bietet eine gute Voraussetzung, um in der Gemeinschaft den Strukturwandel zu gestalten und davon zu profitieren. Sie bietet strukturelle Vorteile beispielsweise u. a. bei der gemeinsamen Flächenentwicklung, beim Umgang mit Flächenkonkurrenzen oder auch der Vermarktung von Projekten. 

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Datum: 23.07.2024

Was: Region ist Solidarität – Interkommunale Zusammenarbeit im Großraum München  

Quelle: Deutsches Institut für Urbanistik (difu) in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt München, Abschlussbericht 2024, Download: Lasten-Nutzen-Ausgleich im Ballungsraum – Landeshauptstadt München (muenchen.de)

Kurzhinweis: Das Projekt „Region ist Solidarität“ ist mit dem Abschlussbericht aus dem Jahr 2024 beendet worden. Unter dem o.g. Link liegen vier Moduldokumentationen vor. Sie geben Auskunft über 1. Projektskizze, Handlungsfelder und Projektinstrumente (ca. 100 S.), 2. Ergebnisse aus Expertengesprächen (ca. 40 S.), Ergebnisse aus Kommunalbefragung (ca. 35 S.) und 4. Abschlussbericht (ca. 25 S.).

Das Difu schreibt hierzu: „Interkommunale und regionale Zusammenarbeit ist in der Region München und nicht nur dort langjährig erprobte Praxis. Trotz der reichhaltig vorhandenen Erfahrungen und der breiten Palette rechtlicher und planerischer Instrumente bleiben der Aufbau und die Verstetigung von Kooperationsbeziehungen über Gemeindegrenzen hinweg jedoch voraussetzungsvoll. Hier setzte das Gemeinschaftsprojekt „Region ist Solidarität“ der Landeshauptstadt München sowie der Landkreise Dachau und Ebersberg an, das von 2020 bis 2023 vom Deutschen Institut für Urbanistik zusammen mit der stattbau München durchgeführt wurde. (…) Ziel war es, den Status quo der regionalen Kooperationskultur in einer qualitativen und einer quantitativen Erhebung zu erfassen und die Umsetzung ausgewählter interkommunaler Ansätze im Themenfeld Mobilität zu begleiten, Methoden des Kosten-Nutzen-Ausgleichs zu erproben und Grundsteine für dauerhafte Formen der Kooperation zu legen.“

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Datum: 22.07.2024

Was: Land.OpenData – Projekt mit Fördersummen von bis zu 50.000 € bis 15. August einreichen      

Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Download: BLE – Modellprojekte – Land.OpenData

Kurzhinweis: Was für die Städte die „Smart City-Ansätze“ bedeuten, soll für den Ländlichen Raum mit „Land.OpenData“ vorangebracht werden, ein Ideenwettbewerb, gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus), bei dem modellhafte und innovative Projektideen gefördert werden, in denen Open Data in ländlichen Kommunen zum Einsatz kommen. Die Projekte können in einem Zeitraum von bis zu 12 Monaten durchgeführt werden. Die Fördersumme beträgt maximal 50.000 Euro. Antragsberechtigt sind ausschließlich Kommunen und Landkreise sowie andere Gemeindeverbände in ländlichen Räumen in der Bundesrepublik Deutschland.

Auf der Homepage heißt es: „Die Bereitstellung offener Daten (Open Data) durch die öffentliche Verwaltung bietet einen hervorragenden Hebel, um die Entwicklung ländlicher Räume voranzutreiben. Offene Daten steigern die Transparenz und Nachvollziehbarkeit staatlichen und kommunalen Handelns und reduzieren bürokratische Prozesse. Sie stimulieren innovative Ideen, ermöglichen zivilgesellschaftliche Beteiligung, treiben wirtschaftliches Wachstum voran und bewirken auf diese Weise gemeinwohlorientiertes Handeln.“

Weitere Informationen unter dem o.g. Link, aber ACHTUNG: Einsendeschluss der Unterlagen ist der 15. August 2024!

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Datum: 21.07.2024

Was: Demographischer Wandel in Teilen der Neuen Bundesländer – alternative Sichtweisen gegen den Trend      

Quelle: Tagesschau vom 20.07.2024, Download: Ländliche Regionen im Osten wehren sich gegen das Schrumpfen | tagesschau.de

Kurzhinweis: Mansfeld-Südharz, Greiz, Spree-Neiße: Es sind Landkreise im Osten, in denen der demographische Wandel erbarmungslos scheint: Schrumpfung, Alterung und dann Konsequenzen für die Daseinsvorsorge. Aber die Landräte machen andere Perspektiven auf: Wunderschöne Wohngegenden, niedrige Immobilienpreise, geringe Lebenshaltungskosten, freie Auswahl der Kitaplätze, sanierte Schulen, Kulturveranstaltungen. Sie stemmen sich gegen die selbsterfüllende Prophezeiung, wenn oft genug von „Problemregion“ oder „ökologischem Ausgleichsgebiet“ gesprochen wird. Mehr unter dem o.g. Link inkl. einer Karte der Bevölkerungsentwicklung bis 2045.

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Datum: 15.07.2024

Was: Gleichwertigkeitsbericht der Bundesregierung – ein umfassendes multiperspektivisches Bild auf Deutschland      

Quelle: Bundesregierung vom 03.07.2024, Download: Für starke und lebenswerte Regionen | Bundesregierung

Kurzhinweis: Der erste umfassende Bericht einer Bundesregierung zu den unterschiedlichsten Aspekten gleichwertiger Lebensbedingungen liegt vor. Auf über 220 Seiten werden anhand von Kartenübersichten auf Kreisebene insgesamt 42 Indikatoren der Bereiche Wirtschaft, Gesellschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge sowie Klima und Umwelt beleuchtet, und zwar sowohl anhand statistischer Werte wie in einem gesonderten Teil anhand der Einschätzungen von Bürgerinnen und Bürgern nach der Methode „Fokusgruppe“. Gegenüberstellungen der objektiven und subjektiven Ergebnisse, regionale Clusterbildungen und in einem weiteren ausführlichen Teil Fördermaßnahmen der Regierung beschließen den Bericht, der die vielfältigen Unterschiede und damit die Herausforderungen innerhalb Deutschlands in Ost und West, aber auch Nord und Süd deutlich werden lässt. 

Der Link zum Bericht:  Gleichwertigkeits­bericht 2024 (bmwk.de) 

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Datum: 14.07.2024

Was: Von China geht es schneller! Wirkungen maroder Infrastruktur am Beispiel Rahmedetalbrücke in Südwestfalen     

Quelle: Die ZEIT Nr. 30 vom 11.07.2024, S. 18, Download: Talbrücke Rahmede: Bröselbrückenland | ZEIT ONLINE

Kurzhinweis: Manche Kunden in Süddeutschland würden schon ihre Witze machen: In China bestellte Ware komme per Flugzeug schneller an als per LKW aus der Region der Hidden Champions und Weltmarktführer in Südwestfalen. Das Beispiel Rahmedetalbrücke (Sauerlandlinie, A 45 bei Lüdenscheid) zeigt eindrücklich, wie sehr marode Infrastruktur auch in ländlichen Räumen für enorme Verwerfungen sorgt. Die gesperrte Brücke sorgt für vielfältige nachgelagerte Probleme. Über einige wird seit Wochen und Monaten berichtet: Da sind die täglichen Staus, der Stress in den Dörfern und Städten durch den umgeleiteten Verkehr, sinkende Immobilienpreise an diesen Strecken. Weniger oft kommen zur Sprache die Schäden, die der umgeleitete Verkehr nun auf Straßen und Brücken anrichtet, die für diese Mengen und Tonnen gar nicht vorgesehen waren. Schon mussten weitere Brücken gesperrt werden, es ist ein Domino-Effekt. Kommen Lieferungen häufiger zu spät beim Kunden an, sucht sich der andere Lieferanten, die pünktlich liefern, da man sich seit Jahren auf „just in time“ verlassen hat. Aber auch LKW-Fahrer müssen im Stau oder auf der Strecke abgelöst werden, damit sie ihre Lenkzeiten auf dem Weg zum Kunden einhalten können. Und sicher nicht zuletzt: Zunehmend reagieren Arbeitnehmer genervt, wenn sie statt bisher 30 Minuten nun 90 Minuten zum Arbeitsplatz unterwegs sind. 10 % hätten bereits gekündigt, sagt ein Firmeninhaber. Dies betrifft eine Region, die sich seit Jahren bemüht, dem bereits starken Fachkräftemangel entgegenzuwirken.   

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Datum: 13.07.2024

Was: Raumordnungsprognose 2045     

Quelle: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), Download: BBSR-Analysen KOMPAKT 04/2024 (bund.de)

Kurzhinweis: Die Ergebnisse der neuesten Raumordnungsprognose des BBSR für das Jahr 2045 lassen sich unter folgenden Punkten zusammenfassen, die auf den 24 Seiten des Papers (s. Link) näher ausgeführt und mit detaillierten Karten belegt werden:
– Deutschlands Bevölkerungszahl wächst, aber mehr als 150 Landkreise weisen langfristig sinkende Bevölkerungszahlen auf.
– Wachstum und Schrumpfung finden nebeneinander statt, und zwar in allen Altersgruppen.
– Die Bevölkerung wird immer älter. Peripher gelegene und/oder schrumpfende Kreise weisen das höchste Durchschnittsalter auf.
– Regionale Disparitäten nehmen zu. Die Bevölkerungszuwächse konzentrieren sich auf zentraler gelegene und/oder strukturstärkere Kreise.
– Alle Kreise verzeichnen Außenwanderungsgewinne.

Über ein Dashboard können detaillierten Informationen online abgerufen werden. Insbesondere der Reiter „Karten“ erlaubt es dabei, eine Vielzahl von Indikatoren für verschiedene Jahre bis 2045 abzurufen. Der Link zum Dashboard: Arbeitsmappe: Raumordnungsprognose 2045 (bsh.de)

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Datum: 12.07.2024

Was: Wie sich Arbeit in einer schrumpfenden Gesellschaft verändert und was das für ländliche Räume bedeutet    

Quelle: Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, Filmbeitrag 3sat (ab Minute 31.00), Download: scobel: Kampf um Arbeit – 3sat-Mediathek

Kurzhinweis: Die Babyboomer-Generation geht in Rente. Und dann – Wie wird sich Arbeit in den nächsten zehn Jahren ändern? Wie können die Lücken bei den Fachkräften geschlossen werden? Wie unterschiedlich wird der demographische Prozess in Metropolregionen und ländlichen Räumen verlaufen? Eine Einschätzung des Berlin-Instituts kann in der Sendung „Kampf um Arbeit“ bei 3sat (s. Link) nachgesehen werden. Wer lediglich Informationen zu dem genannten Aspekt benötigt, springt auf Minute 31, verpasst aber anregende Diskussionsmomente zuvor!

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Datum: 11.07.2024

Was: Wettbewerb „Moselhelden“ – mit innovativen Projekten die Moselregion attraktiv machen (bis 31.07.2024)    

Quelle: Regionalinitiative „Faszination Mosel“, Download: moselhelden – Faszination Mosel

Kurzhinweis: Unter dem Motto „MoselWERTschätzen!“ sucht die Regionalinitiative „Faszination Mosel“ bis 31. Juli 2024 Akteure, die sich mit innovativen Konzepten und Ideen für das gesamte Weinanbaugebiet Mosel einschließlich Saar, Ruwer, Sauer und Lieser einbringen und Leuchtturmprojekte schaffen. Es werden Einzelpersonen, Vereine, Initiativen, Unternehmen, Kommunen oder weitere Institutionen gesucht, die beispielsweise:

  • die Wirtschaftskraft des Mittelstands stärken oder Startups fördern,
  • ehrenamtliches Engagement für die Gemeinschaft und die positive Entwicklung der Moselregion zeigen,
  • innovative Ansätze für eine gastfreundliche Region und Willkommenskultur präsentieren,
  • qualifizierte Fachkräfte in die Region locken und binden,
  • das einzigartige Lebensgefühl der Moselregion betonen und Offenheit für neue Ideen und Kulturen fördern,
  • direkte wirtschaftliche Bezugspunkte haben und zur regionalen Wertschöpfung beitragen, oder
  • die Wertschöpfung im Tourismussektor steigern.

Die Bewerbung erfolgt online bis 31. Juli 2024 über die Homepage (s. Link). Dort sind auch die Ergebnisse der letzten drei Wettbewerbsjahre einzusehen. Übrigens: Das Ministerium stellt ein Preisgeld in Höhe von je 1.000 EUR für die ersten drei Plätze zur Verfügung.

Auch wer nicht teilnimmt, kann hier zumindest Anregungen für die eigene Region mitnehmen!

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Datum: 10.07.2024

Was: Bevölkerungsprognose NRW – weniger Menschen in vielen ländlichen Regionen    

Quelle: WDR vom 19.06.2024, Download: Prognose: Mehr Menschen in strukturstarken Regionen NRWs – Nachrichten – WDR

Kurzhinweis: Die Bevölkerung wird nach Berechnungen des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in den kommenden 20 Jahren bis 2045 auf 85,5 Mio. (= +0,9 %) wachsen, allerdings mit deutlichen Unterschieden in der räumlichen Verteilung. Ohne Zuwanderung von ca. 450.000 Personen pro Jahr würde die Bevölkerung in Deutschland stark schrumpfen.

Die Prognose sieht einerseits auf Bundesebene Bevölkerungsgewinner wie Potsdam, Leipzig oder Freiburg und deutliche Verluste in strukturschwachen Gegenden abseits von Metropolen, so im sächsischen Erzgebirge, im thüringischen Greiz oder im Landkreis Mansfeld-Südharz. Hier wird der Bevölkerungsrückgang mehr als 20 % betragen.

In NRW ist vor allem der Osten von Schrumpfung betroffen (Kreise Arnsberg, Soest, Olpe, Siegen-Wittgenstein und der Hochsauerlandkreis). Zuwächse werden dagegen für die Rheinschiene erwartet (Düsseldorf, Köln, Bonn). Die Auswirkungen heißen: steigende Nachfrage nach Wohnraum und sozialen Dienstleistungen in den wachsenden Regionen, während es immer herausfordernder wird, gleichwertige Lebensverhältnisse in den schrumpfenden Regionen abzusichern. 

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Datum: 09.07.2024

Was: Attraktivität von Innenstädten sinkt – Sicherheit, Sauberkeit, Erreichbarkeit und umsatzbezogene Mieten als Forderung des Handelsverbandes HDE    

Quelle: Die WELT vom 08.07.2024, Download: Einzelhandel: Autos aus Zentren verbannt – „So aber verkommen die Innenstädte zu Museen“ – WELT

Kurzhinweis: Der Handelsverband klagt über einen spürbaren Kundenrückgang in den Geschäften der Innenstädte, bemängelt Sicherheit und Sauberkeit und – die schlechte Erreichbarkeit mit dem Auto.

Rechnet man die Sondereffekte der Fußball-EM heraus, dann verzeichnen zwei Drittel von ca. 800 befragten Händlern sinkende oder deutlich sinkende Frequenzen. Man hofft zwar auf die zweite, oft konsumintensivere Jahreshälfte, doch sei die Stimmung aufgrund der anhaltenden globalen Krisen und der als schlecht wahrgenommenen Rahmenbedingungen in Deutschland gedrückt.

Neben Sicherheit und Sauberkeit sei die mangelhafte Erreichbarkeit ein weiterer Grund. Nach HDE-Präsident Preen müsse bei einer Begrenzung des Individualverkehrs in den Städten der öffentliche Nahverkehr engmaschig sein und funktionieren. Leider sehe die Realität oft anders aus.

Fehlende Einnahmen führen dazu, dass weniger in Digitalisierung, Werbung und Kommunikation, Personal- und Fachkräftegewinnung, aber auch die Weiterentwicklung von Sortimenten und Produkten investiert werde. Zwischen 2018 und 2023 sind ca. 46.000 Läden verschwunden und in diesem Jahr werden weitere 5.000 folgen. Es drohe die Verödung ganze Stadtzentren, so der HDE.

Ein großes Problem seien die hohen Mieten und die geringe Verhandlungsbereitschaft der Vermieter. Der HDE fordert umsatzbezogene Mieten und von der Politik eine andere steuerliche Bewertung von Leerstandsimmobilien. Handel, Politik, Stadtplaner, öffentliche Hand und Immobilienbesitzer und -entwickler müssten verstärkt Hand-in-Hand arbeiten.

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Datum: 08.07.2024

Was: Kommunale Vorsorge bei Starkregen und Hochwasser – ein Online-Workshop des Difu am 12.07.2024 (!)    

Quelle: difu-Veranstaltung, difu-News 13/2024, Download: Hochwasser als Kommune bewältigen | Deutsches Institut für Urbanistik (difu.de)

Kurzhinweis: Der Halbtages-Workshop (online) des Deutschen Instituts für Urbanistik am 12.07.2024, 09.00-13.00 Uhr beschäftigt sich mit Starkregen- und Hochwasserereignissen, die angesichts des Klimawandels vermehrt und mit größerer Intensität auftreten werden. Kommunen kommt bei der Hochwasserbewältigung sowie bei der Entwicklung und Umsetzung von lokalen Vorsorgekonzepten und -maßnahmen eine Schlüsselrolle zu.

Im WebSeminar werden Erfahrungsberichte betroffener Kommunen sowie neueste Erkenntnisse aus der Wissenschaft sowie Lösungsoptionen für und aus der kommunalen Praxis vorgestellt und diskutiert. Näheres s. Link oben..

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Datum: 08.07.2024

Was: Immobilienkrise trifft Frankfurt       

Quelle: Spiegel_online vom 25.06.2024, Download: Frankfurt: Trianon-Turm ist insolvent – DER SPIEGEL

Kurzhinweis: Der Markt für Büroimmobilien wird gerade durchgeschüttelt. Die Nachfrage nach Flächen hat aufgrund von Homeoffice und hohen Zinsen spürbar nachgelassen. Nun trifft es auch Frankfurt. Nach 20 Jahren zieht Ende 2024 die Fondsgesellschaft Deka aus dem stadtbildprägenden Trianonturm aus und die Betreibergesellschaft hat Insolvenz angemeldet. Wie es für die übrigen Mieter weitergeht, ist derzeit offen.

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Datum: 07.07.2024

Was: Die Innenstadt attraktiver machen – Ein Freizeitpark mittendrin      

Quelle: ntv-Mediathek vom 04.06.2024, Download: Chance für den Einzelhandel: Innenstadt-Freizeitpark soll Publikumsmagnet werden – n-tv.de

Kurzhinweis: Mitten in Troisdorf zwischen Bonn und Köln wurde Mitte Mai 2024 in einem ehemaligen Kaufhaus das 20.000 qm große Happy Franky, eine Erlebniswelt mit teils kostenfreien Sport- und Spielevents eröffnet. Sicher lassen sich derartige Möglichkeiten nicht eins zu eins auf andere Städte, andere ehemalige Kaufhäuser übertragen, wie der kurze 90 sec. Filmausschnitt bestätigt. Dennoch eine Idee mehr, um den leerstandsgebeutelten Innenstädten aufzuhelfen (s. auch Happy Franky).   

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AUS  DEM  URLAUB  ZURÜCK

und nun geht es mit News weiter

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Datum: 01.06.2024

Was: Kulturlandschaftsforschung digital – online mitwirken und die Moselregion neu entdecken am 18.6.2024      

Quelle: Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinland-Pfalz, Download: Lebendige-Moselweinberge/Termine/Titel: Kultur.Landschaft.Digital – InfoVeranstaltung – Online (rlp.de)

Kurzhinweis: Das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel lädt zu einer ca. 90-minütigen Online-Informationsveranstaltung über das Projekt „Kultur.Landschaft.Digital“ (KuLaDig) ein.

Ritterburgen, Kirchen, Denkmäler, Fabriken, Kasernen, Fachwerkhäuser, Flurnamen oder römische Villen – Rheinland-Pfalz ist reich an kulturhistorischen Schätzen und Traditionen, die es zu bewahren gilt. Das Projekt KuLaDig setzt sich dafür ein, diese Besonderheiten zu digitalisieren und für zukünftige Generationen zu erhalten.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Weinkulturlandschaft Mosel mit ihrer reichen Kulturgeschichte. Mit KuLaDig können diese kulturellen Schätze digital erlebbar gemacht und für Besucher sowie Einheimische zugänglich gemacht werden.

Christine Brehm vom Kompetenzzentrum KuLaDig in Rheinland-Pfalz stellt am Abend des 18. Juni 2024 ab 18.00 Uhr das Projekt KuLaDig online vor, wird detailliert über die Möglichkeiten und Vorteile der Digitalisierung historisch und kulturell interessanter Objekte informieren und aufzeigen, wie Kommunen, Institutionen, Verbände, Vereine und Einzelpersonen aktiv am Projekt teilnehmen und ihre eigenen kulturellen Schätze einbringen können.

Die Anmeldung bis spätestens 16.06.2024 erfolgt unter Lebendige-Moselweinberge/Termine/Titel: Kultur.Landschaft.Digital – InfoVeranstaltung – Online (rlp.de) Der Zugangslink zur Veranstaltung wird per E-Mail verschickt.

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Datum: 31.05.2024

Was: Fachkräftemangel – eine kontroverse Diskussion      

Quelle: Aus Politik und Zeitgeschichte, Ausgabe 22-23/2024, Download: Fachkräftemangel | bpb.de  

Kurzhinweis: Diese Situation kennt fast jeder: „Handwerker verzweifelt gesucht!“ Doch mittlerweile greift der Fachkräftemangel auf Dienstleistung und Industrie über; egal, ob Kita oder Gastronomie, Produktion oder Verwaltung – es fehlt an Personal. Und diese Situation wird sich verschärfen, obwohl seit Jahren (besser seit über sechs Jahrzehnten) bekannt ist, dass die Babyboomer von einst in Rente gehen werden und nach dem sogenannten „Pillenknick“ der Nachwuchs sich deutlich reduzierte.

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Datum: 31.05.2024

Was: Projekt „Kommunale Radverkehrsplanung“ – Testkommunen gesucht, Bewerbung bis zum 21.06.24      

Quelle: Deutsches Institut für Urbanistik (difu), Download: Kommunale Radverkehrsplanung beschleunigen | Deutsches Institut für Urbanistik (difu.de)  

Kurzhinweis: Das Projekt unterstützt die nachhaltige Mobilitätswende im Zuge des Nationalen Radverkehrsplan 2030. Es geht darum interne Kommunikations-, Entscheidungs- und Umsetzungswege kritisch zu hinterfragen und zu beschleunigen. Konkret: In einem am Design „Thinking“ angelehnten Vorgehen erarbeitet das Projekt zusammen mit Fachleuten aus Kommunalverwaltungen unterschiedlicher Größe und weiteren Experten mögliche Lösungen. Darauf aufbauend wird ein sogenannter Prototyp entwickelt, der in einer einjährigen Testphase konkrete Ergebnisse zur Planungsbeschleunigung liefern soll. 

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Kooperation kommunaler Akteure zwischen den im Projekt angebotenen Modulen. Sie sollen ein Innovationscluster bilden, das auch nach Beendigung der Projektlaufzeit wächst und die Beschleunigungsverfahren weiter verbessert.

Die Bewerbung ist noch bis zum 21.06.2024 möglich unter: Kommunale Radverkehrsplanung beschleunigen | Deutsches Institut für Urbanistik (difu.de)

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Datum: 22.05.2024

Was: ÖPNV – Handlungsempfehlungen und Impulse aus Sicht von Experten     

Quelle: Friedrich-Ebert-Stiftung (FES), FES impuls vom Mai 2024, Download: Zukunft des ÖPNV (fes.de)   

Kurzhinweis: Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung haben die Koalitionspartner der Ampelparteien einen Ausbau- und Modernisierungspakt für den ÖPNV vereinbart. Bislang ist dieser Pakt jedoch noch nicht näher konkretisiert. Um Impulse zu geben
und konkrete Inhalte vorzuschlagen, hat die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) auf Basis von Experten:inneninterviews eine Studie erstellt. In neun zentralen Handlungsfeldern zeigt diese Studie, welche Themen im Rahmen des Ausbau- und Modernisierungspakts diskutiert und eingearbeitet werden sollten.

Die zentrale Erkenntnis ist: Der ÖPNV und seine Finanzierung müssen deutlich breiter diskutiert und verstanden werden, um den ÖPNV zukunftsfähig zu gestalten. Übrigens: Die Handlungsfelder 3 und 4 legen den Fokus auf den ländlichen Raum und die Verknüpfung mit den Stadtregionen.

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Datum: 21.05.2024

Was: Der Fachkräftemangel wird richtig teuer – Ausbildung tut not!    

Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft (IW), zitiert in General-Anzeiger Bonn vom 14.05.2024 S. 6, kein Download möglich  

Kurzhinweis: Fehlende Fachkräfte sind teuer: 49 Milliarden Euro kostete es, weil Stellen mit qualifiziertem Personal nicht besetzt werden konnten und Produktionsausfall die Folge war. Weitere Folgekosten sind nicht eingerechnet, so dass die tatsächlichen Umsatzausfälle weit über die errechneten 49 Milliarden Euro hinausgehen dürften, z. B. wenn fehlende Fachkräfte zu zusätzlichem Stress bei den übrigen Beschäftigten führt und diese krank werden, wenn durch fehlende Fachkräfte Innovationen nicht zeitnah realisiert werden können oder wenn einfach die Produktionskapazitäten nicht voll genutzt werden können, weil eben im vergangenen Jahr 570.000 Stellen nicht besetzt werden konnten.

In den kommenden Jahren wird sich das Problem weiter verschärfen, weil die Babyboomer-Jahrgänge in Rente gehen.

Gibt es Lösungsansätze? Lt. IW könnte eine verstärkte qualifizierte Zuwanderung eine Idee sein. Mehr Kinderbetreuung könnte Frauen den Weg in die Arbeitstätigkeit ermöglichen. Für besonders effektiv halten es die Forscher, wenn es den Unternehmen gelingen würde, ältere Beschäftigte durch passende Angebote länger in ihrem Betrieb zu halten.

Und dazu noch eine kleine eigene Ergänzung: Mehr Ausbildung und ein Abrücken von der Idee, nur Abitur und Studium seinen die erfolgversprechenden Wege!

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Datum: 14.05.2024

Was: Wie kann Kulturarbeit in ländlichen Räumen aktiviert, gestaltet und dauerhaft etabliert werden?    

Quelle: Deutsches Institut für Urbanistik (difu), Pressemitteilung vom 07.05.2024, Download unter: Neue Ideen und Ansätze für die Regionale Kulturarbeit | Deutsches Institut für Urbanistik (difu.de)

Kurzhinweis: Die Publikation widmet sich als Teil 2 einer projektbegleitenden Studie der Frage, was regionale Kulturarbeit in ländlichen Räumen bewirken kann und warum es sich lohnt in partizipative Kulturprojekte zu investieren?
Das Engagement derer, die in bestimmten ländlichen Regionen haupt- und ehrenamtlich kulturell aktiv sind, haben in den letzten Jahren Orte für Austausch und Zusammenarbeit geschaffen, die Geschichte ihrer Dörfer neu erzählt, Netzwerke geknüpft und neue Perspektiven auf die Gegenwart und Zukunft ihrer Regionen eröffnet. Ihre Erfahrungen stehen im Zentrum der Publikation „Neue Ideen und Ansätze für die Regionale Kulturarbeit“. Zur Umsetzung in der eigenen Region werden folgende Themen vorgestellt: Ansätze zur Netzwerkbildung, Widerlegung der Defiziterzählung, die Arbeit von Gremien bei komplexen Vorhaben mit vielen Beteiligten, die zentrale Funktion von Kulturbüros, das Format regionaler Kulturkonferenzen zur langfristigen Vernetzung. In einem 
zweiten Teil werden künstlerische Prozessen vorgestellt, um die Menschen vor Ort einzubinden. Wie eine Kultur der Mitgestaltung entstehen kann und wie dadurch Teilhabe, ein stärkerer Zusammenhalt und konkrete Begegnungsorte geschaffen werden, wird anhand von Beispielen aus den sogenannten TRAFO-Regionen dargestellt. Beispiele sind u.a. die Dorfresidenzen des Kulturlandbüros Uecker-Randow, die „Kreis-Kultur“-Route in Rendsburg-Eckernförde, das Projekt „Köthener Schlossgelände“ oder das „Oderbruch Museum Altranft“.

Übrigens: Teil 1 (= „Loslegen“) aus dem Jahr 2022 findet man unter folgendem Download: Neue Ideen und Ansätze für die Regionale Kulturarbeit | Deutsches Institut für Urbanistik (difu.de).

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Datum: 13.05.2024

Was: Leitfaden zur kommunalen Steuerung bei der Errichtung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen    

Quelle: Der Landrat des Oberbergischen Kreises, Download unter: Oberbergischer Kreis: Photovoltaik-Freiflächenanlagen (obk.de)

Kurzhinweis: Aufgrund rechtlicher Novellierungen auf Bundes- und Landesebene zum Ausbau erneuerbarer Energien ergeben sich vermutlich nicht nur im Oberbergischen Kreis vermehrt bauleitplanerischer Anfragen zur Errichtung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen.

Der Oberbergische Kreis hat in diesem Zusammenarbeit einen Handlungsleitfaden entwickelt, an dessen Erarbeitung neben den Kommunen auch Akteure aus den Bereichen Denkmalschutz, Energieversorgung, Forstwirtschaft, Jagd, Klimaschutz, Landwirtschaft, Naturschutz und Tourismus beteiligt waren.

Den kurzgefassten Handlungsleitfaden von 40 Seiten mit Hinweisen auf weiterführende Seiten gibt es unter dem Link: 2024-02-26_handlungsleitfaden_pv-ffa_obk.pdf.

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Datum: 12.05.2024

Was: 2. Bundeskongress „Tag der Regionen 2024“ am 27.-29.05.2024 in Pforzheim (teilw. auch online)      

Quelle: Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB), Download unter: BMWSB – Startseite – Tag der Regionen 2024 (bund.de)

Kurzhinweis: Der Bundeskongress „Tag der Regionen“ stellt das Thema „Fläche unter Druck – Interessenkonflikte planvoll lösen“ in den Vordergrund. In der Zeit vom 27. bis 29. Mai 2024 stehen in Pforzheim die steigenden Nutzungsansprüche und die unterschiedlichen im Wettbewerb untereinander stehenden Entwicklungsvorstellungen einzelner Fachpolitiken wie Energie, Umwelt, Wohnen, Wirtschaft und insbesondere Landwirtschaft, Siedlung oder Mobilität an die vorhandene Fläche im Mittelpunkt.

Das umfangreiche Programm, von dem einzelne Teile auch online vorgestellt werden, findet man unter dem o.g. Link.

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Datum: 04.05.2024

Was: Call for Papers und Ankündigung der Statistischen Woche der Deutschen Gesellschaft für Demographie vom 10.-13.09.2024 in Regensburg      

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Demographie DGD, AK Städte und Regionen, Download unter: 2024_StatistischeWoche_DGD.pdf (statistische-woche.de)

Kurzhinweis: Die Deutsche Gesellschaft für Demographie organisiert im Rahmen der Statistischen Woche 2024 Sessions zu regionalen demographischen Entwicklungen und ihren vielfältigen Auswirkungen auf die regionalen Arbeits- und andere Teilmärkte.
Unternehmen klagen deutschlandweit über den zunehmenden Arbeitskräftemangel, der sich jedoch in den Regionen sehr heterogen bemerkbar macht. Ziel der Sessions ist es, verschiedene Facetten der Auswirkungen des demographischen Wandels auf den Arbeitsmarkt bzw. deren Wechselwirkungen – aus regionaler Perspektive ebenso wie aus der Perspektive ausgewählter Akteure – zu diskutieren. Beispielhafte Themen finden sich unter dem o.g. Link.

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Datum: 03.05.2024

Was: Herausforderung Fachkräftemangel in der Mobilitätsbranche      

Quelle: Broschüre der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES), Download unter: Transformation der Mobilitätsbranche (fes.de)

Kurzhinweis: Die Mobilitätsbranche spielt für die Dekarbonisierung eine entscheidende Rolle. Gleichzeitig steht die Branche selbst aber auch aufgrund sich gegenseitig verstärkender Trends wie der Globalisierung, Urbanisierung und zunehmendem Fachkräftemangel vor großen Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund werden sich die Aufgaben, Tätigkeiten sowie Kompetenzprofile der Beschäftigten wandeln.  

Die vorliegende Studie geht auf knapp 30 Seiten der Frage nach, wie wir mit den Fachkräften von heute, den Fachkräftebedarf von morgen decken können. Mit Hilfe eines Mixed-Methods-Ansatzes sowie einer quantitativen Analyse von ca. 500.000 Stellenanzeigen werden drei wesentliche Felder untersucht. Zum einen werden die wichtigsten Zukunftskompetenzen der Branche herausgearbeitet und zu Kompetenzprofilen verdichtet. Weiterhin werden die bereits vorhandenen Fähigkeiten der Fachkräfte der Branche ermittelt. Abschließend wird aufgezeigt in welchen fachlichen Bereichen noch Weiterbildungsbedarfe erforderlich sind und wo bereits auf eine Kompetenzbasis zurückgegriffen werden kann.

Mit dieser Studie unterstreicht die FES die Bedeutung von Weiterbildungsangeboten für Beschäftigte der Branche. Der weitere Kompetenzerwerb und -ausbau kann nur funktionieren, wenn Unternehmen und Beschäftigten gemeinsam handeln.

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Datum: 30.04.2024

Was: Die Zukunft der Shopping-Malls – Beispiel Berlin, doch auch Klein- und Mittelstädte haben größere Immobilienkomplexe      

Quelle: Deutsches Institut für Urbanistik, difu-News 8/2024, Download unter: rbbmediapmdp-a.akamaihd.net/content/c8/e4/c8e469c2-060f-4e09-9c04-503d9b44017f/39c0d39e-1eb0-4208-a581-a66f239537b9_204da984-037a-4eb3-9687-a80e76315963.mp3

Kurzhinweis: Wenn auch weite Teile Berlins nicht zum ländlichen Raum zählen und Shopping Malls in ländlichen Regionen so gut wie nicht vorkommen – im Beitrag von ca. 15 Minuten (s. Link) geht es zwar um Berliner Einkaufscenter, von denen viele in die Jahre gekommen sind oder leer stehen. Was anfangen mit den meist riesigen Klötzen – umbauen, abreißen? Doch auch in manchen Klein- und Mittelstädten gibt es kleinere Einkaufscenter oder Einzelhandelsgeschäfte über mehrere Etagen. Sich über deren Zukunft rechtzeitig Gedanken zu machen, spart unliebsame Überraschungen.

Ein Fazit lautet: Wer nicht rechtzeitig investiert, der verliert! Modernisierungsmaßnahmen innen beziehen sich auf Decken, Beleuchtung, Böden, Klima, Elektro, IT etc; außen heißt: heller, freundlicher, offener, also Fensteröffnungen. Gleichzeitig bietet die Modernisierung die Möglichkeit, den Nutzungsmix zu überdenken. Stationärer Einzelhandel ist rückläufig, also Konzentration in der oder den unteren Etage(n), darüber ein Funktionsmix, der Laufkundschaft anzieht: Ärzte, Fitness-Studios, Büros, Bibliothek etc. Und wo sich keine Nachfolge findet, heißt die Konsequenz: Abriss und Umnutzung der Fläche, ggf. barrierefreie Wohnungen, Kindergarten, Schule.

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Datum: 30.04.2024

Was: Regionalvermarktung und nachhaltige Gestaltung lokaler Ernährungssysteme      

Quelle: Bundesverband der Regionalbewegung e.V., Regiopost 45 von April 2024, Download unter: Die neue Ausgabe der REGIOpost ist erschienen! | Bundesverband (regionalbewegung.de)

Kurzhinweis: Mit der 45. REGIOpost lässt sich mehr über das Mobilisierungspotenzial einer kommunalen Ernährungswende und über die aktuellen Projekte erfahren, welche die Regionalbewegung dazu umsetzt. Zusätzlich – wie immer – viele spannende Tipps und Termine der Regiobranche.

Ein Blick lohnt sich allemal!

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Datum: 29.04.2024

Was: Umzugsfreudige junge Bevölkerung kann die ländlichen Räume stabilisieren – zumindest in Hessen      

Quelle: Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, Download unter: Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung | Grafik des Monats

Kurzhinweis: Wenn auch der Altersdurchschnitt in den ländlichen Gemeinden weiter ansteigt, so verlangsamt er sich in den hessischen Landgemeinden, wie das Institut herausstellt. In einer Grafik wird gezeigt, dass beinahe 50 % der Zuziehenden unter 30 Jahre alt ist, in der Gesamtbevölkerung ländlicher Gemeinden sind es nur 25 %. Die Wanderungsgewinne bringen Kaufkraft, neue Ideen und tragen dazu bei, den Fachkräftemangel zu mildern und Vereine fortbestehen zu lassen. Auch die Infrastruktur wie Kindergärten und Schulen können vor Ort gehalten werden.

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Datum: 27.04.2024

Was: Innenstädte müsse Lust machen      

Quelle: Münchener Merkur vom 27.04.2024, Download unter: Dorfen: Innenstädte müssen Lust auf einen Besuch machen (merkur.de) 

Kurzhinweis: Am Beispiel von Dorfen, einer Gemeinde halbwegs zwischen München und Altötting, zeigt der Autor, dass Innenstädte Leben brauchen. Doch in Zeiten von Onlinehandel stellen sich die Konsumenten Fragen: Lohnt sich der Fahraufwand? Bekomme ich das online preiswerter? Ist das Angebot nicht zu klein im Gegensatz zu den Online-Angeboten? Stimmt die Beratungsleistung? Brauche ich jemals den Kundenservice?

Bei zu vielen „Neins“ läuft die Bestellung online und das Innenstadtsterben geht weiter. Was ist zu tun? Der Autor tendiert zu einem kunden- und menschenfreundlichen Mix, eine Ausweitung des Dienstleistungsangebots in den Innenstädten: Café- oder Restaurants, Friseurbesuch und Ärzte oder ein schneller Mittagssnack – all das bekommt man nur vor Ort und – so der Autor – gerne mit Parkplatz in der Nähe. Sehenswürdigkeiten, Bistros, Ruhebänke, Dienstleister – der Mix muss stimmen, dann gibt man in der Innenstadt auch gerne sein Geld aus.

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Datum: 15.04.2024

Was: Demographische Entwicklung 2040 – regionale Entwicklung differiert stark; in NRW scheint besonders der Kreis Höxter betroffen      

Quelle: Bertelsmann-Stiftung, Wegweiser Kommunen, Download unter: Bevölkerungsentwicklung in Deutschland verläuft bis 2040 regional sehr unterschiedlich (bertelsmann-stiftung.de)

Kurzhinweis: Deutschland legt bei der Bevölkerungszahl bis 2040 um 0,6% minimal zu. Aber: Diese Entwicklung verteilt sich sehr unterschiedlich: plus 4,6% für Baden-Württemberg bis minus 12,3% in Sachsen-Anhalt. 

Leipzig, Potsdam und Bamberg können mit einem Zuwachs von mehr als 10% rechnen, Schlusslichter sind viele Städte in den östlichen Bundesländern mit Rückgängen von 17% und mehr.

Besonders die Wanderungsbewegungen sind schwierig zu prognostizieren. Anders als aus Syrien sind aus der Ukraine vor allem Frauen im jüngeren und mittleren Alter gekommen, allerdings werde sich diese Entwicklung so nicht fortsetzen.

In der Altersstruktur steigt das Medianalter bis 2040 um 1,2 Jahre auf 47,1. Liegt er 2040 in Hamburg und Berlin bei 43 Jahren, so in den meisten östlichen Bundesländern zwischen 52 und 53 Jahren. Auf Kreisebene sind die Unterschiede noch größer: Ältester Landkreis wird Greiz in Thüringen mit 57,3 Jahren, der jüngste der Stadtkreis Heidelberg mit 38,8 Jahren.

In NRW wird die Bevölkerung um rund eine Viertelmillion Menschen abnehmen, besonders in Südwestfalen und in Teilen des Ruhrgebiets. Rhein- und Münsterland werden zulegen. Auch hier ist die Bandbreite in den 53 Kreisen und kreisfreien Städten groß und reicht von plus 5,1% in Köln bis minus 9,7% im Kreis Höxter. Der dortige Landrat Michael Stickeln zeigt sich dennoch optimistisch: „Die Menschen wissen die guten Lebensbedingungen im ländlichen Raum wieder mehr zu schätzen. Die Digitalisierung wurde vorangetrieben und ermöglicht flexible Arbeitszeitmodelle und eine Entkoppelung von Lebens- und Arbeitsort und damit einhergehend die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ (In: Westfälischer Anzeiger vom 12.04.2024, Bevölkerung in NRW schrumpft – ein Kreis auf der Karte ist tiefrot (wa.de)

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Datum: 14.04.2024

Was: Flyer zum Thema „Bauen im Moseltal“     

Quelle: Regionalinitiative Faszination Mosel, Newsletter 86, Download unter: Faszination Mosel präsentiert den Flyer „Bauen im Moseltal“ – Faszination Mosel

Kurzhinweis: Das Moseltal rückt in den Fokus von Bauinteressierten und Experten. Daher gibt es nun den neuen Informations-Flyers mit dem Titel „Bauen im Moseltal“. 

Der Flyer ist eine Ergänzung zur Webseite Bauen im Moseltal | Moseltypische Architektur (bauen-im-moseltal.de), mit umfassenden Informationen für Bauwillige zu moseltypischer Architektur, historischer Bausubstanz, landschaftlichen Gegebenheiten, Planung, Genehmigung, sowie rechtlichen Aspekten rund um Denkmalschutz und Denkmalpflege. Die Homepage bietet Fördermöglichkeiten, praktische Checklisten und inspirierende Impulse.

Die Initiative „Faszination Mosel“ möchte die Menschen für die einzigartige Moselarchitektur begeistern und soll dazu beitragen, dass das Moseltal mit seiner unvergleichlichen Kulturlandschaft zu einem bevorzugten Ort zum Bauen, Sanieren und Leben wird. Kommunen, Fachbehörden, Kammern, Fördermittelgeber, Banken, Immobilienmakler, Betriebe und Unternehmen sollen die Webseite aktiv unterstützen, indem sie Verlinkungen integrieren und in ihren Veröffentlichungen zum Thema Bauen auf www.bauen-im-moseltal.de hinweisen.

Der „Bauen im Moseltal“-Flyer kann kostenlos hier heruntergeladen werden: Flyer_BIM_2024_02_web.pdf (faszinationmosel.info)

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Datum: 12.04.2024

Was: Veranstaltung zu „Co-Working-Spaces“ im ländlichen Raum am 30.04.2024, 09.00 – 13.00 Uhr     

Quelle: Regionalinitiative Faszination Mosel, Newsletter 86, Download unter: Newsletter Ausgabe 86 (faszinationmosel.info)

Kurzhinweis: Das „Smarte.Land.Regionen“-Team lädt in Kooperation mit der Regionalinitiative „Faszination Mosel“ die Betreiber von Co-Working-Spaces zu einer Veranstaltung unter dem Motto „Coworking-Region Mosel“ im Bürgerhaus Minheim, Moselweinstraße 3, 54518 Minheim ein.
In der moderierten Veranstaltung geht es um:

  1.  Ein Blick über den „regionalen Tellerrand“ hinaus ins Allgäu.
  2.  Vorstellungsrunde der Coworking-Spaces im Netzwerk.
  3.  Erfahrungsaustausch und Ideenfindung.
  4.  Potenziale einer gemeinsamen Social-Media-Kampagne.
  5. Ergebnisse: Konkrete Ansätze für die Umsetzung der Ideen.

Anmeldung zur Veranstaltung unter: Anmeldung zum Netzwerktreffen „Coworking Mosel“ – Formulare – Cloud der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich (kv-bks-wil.de)!
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Datum: 02.04.2024

Was: Kostenfreies Webinar zu „Solarthermie“ am 16.04.2024, 15.00 – 16.30 Uhr     

Quelle: Deutsches Institut für Urbanistik (difu), Download unter: Mit Freiflächen-Solarthermie die kommunale Wärmewende schaffen – Erfahrungen aus dem Projekt „SolnetPlus“ | Deutsches Institut für Urbanistik (difu.de)

Kurzhinweis: Über 50 Solarthermieanlagen versorgen u.a. Solarenergiedörfer oder Quartiere. Die Anlagen werden größer und große Freiflächenanlagen benötigen entsprechende Flächen für eine solare Wärmewende.

Die Berliner Energietage bieten eine Möglichkeit, in einem Webinar von 90 Minuten wichtige Erkenntnisse aus dem SolnetPus-Projekt zu präsentieren und zu diskutieren.

Themen der kostenfreien Online-Veranstaltung werden u. a. Anlagen-Trends der Freiflächen-Solarthermie, Synergien zwischen Solarthermie und Fernwärme und – besonders wichtig für die kommunale Wärmeplanung – die Flächenproblematik anhand von Erfahrungen bei der Flächensuche und Planung von Freiflächen-Solarthermieanlagen. 

Die Anmeldung zur Veranstaltung unter dem genannten Link.

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Datum: 21.03.2024

Was: Leerstand in kleinen Kommunen vermeiden – Zukunft gewinnen durch gemeinwohlorientierte Konzepte, ein Leitfaden     

Quelle: Landesberatungsstelle Gemeinschaftliches Wohnen in Hessen, Download unter: Leitfaden: Zukunft statt Leerstand – Landesberatungsstelle für GEMEINSCHAFTLICHES WOHNEN | Hessen (wohnprojekte-hessen.de)

Kurzhinweis: Der Leitfaden für kleinere Kommunen gibt auf ca. 50 Seiten anhand vieler praxisnaher Beispiele gute Einblicke in die Möglichkeiten, ungenutzte Bestandsgebäude in ländlichen Räumen nicht nach Höchstpreis zu veräußern, sondern mit Fokus auf das beste gemeinwohlorientierte Konzept für den Ort. Einzelne Schritte beim Vorgehen werden detailliert erörtert und graphisch dargestellt.

Die gut gemachte Broschüre richtet sich vor allem an Kommunalvertretungen von kleinen Gemeinden, die eine gemeinwohlorientierte Stadt- und Regionalentwicklung als neuen Standard in ihren Kommunen auf den Weg bringen und einen Kulturwandel innerhalb der Verwaltung anregen wollen. Zur Broschüre geht’s hier: ZUKUNFT STATT LEERSTAND | Gebäude nach Konzept veräußern – Ein Leitfaden für kleinere Kommunen (wohnprojekte-hessen.de)

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Datum: 20.03.2024

Was: Wer hat die beste Bibliothek im Land? Wettbewerb für kleine Kommunen und Regionen – Bewerbungsschluss am 31.03.2024    

Quelle: Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume (dvs), Newsletter 2-2024, Download unter: dbv Bibliothek des Jahres in kleinen Kommunen und Regionen (bibliotheksverband.de)

Kurzhinweis: Im Jahr 2020 haben der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv) und die Deutsche Telekom Stiftung erstmals die Auszeichnung „Bibliothek des Jahres in kleinen Kommunen und Regionen“ verliehen. Der Preis würdigt Bibliotheken aller Sparten in Städten und Gemeinden mit bis zu 50.000 Einwohner*innen. Der Preis ist mit 7.000 Euro dotiert.

Mit dem Preis werden die vorbildliche und innovative Bibliotheksarbeit, Veranstaltungs- und Bildungsangebote, Integrationsmaßnahmen sowie die Vermittlung von Informationskompetenz ausgezeichnet. Er soll einen Beitrag zum Image von Bibliotheken in kleinen Kommunen und Regionen leisten und der Motivation der Bibliotheken im Wettbewerb um Qualität und Innovation dienen.

Bewerbungsunterlagen und ein Einblick in die Arbeit der bisherigen Preisträger findet man unter dem o.g. Link.

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Datum: 19.03.2024

Was: Lebenswerte Städte und Stadtregionen gestalten    

Quelle: Deutsches Institut für Urbanistik (difu) 5/2024, Download unter: Lebenswerte Städte und Regionen | Deutsches Institut für Urbanistik (difu.de)

Kurzhinweis: Kommunen und Regionen sehen sich vor vielfältigen Herausforderungen: Klimaschutz und -anpassung, der Umgang mit Flächen und natürlichen Ressourcen, die zunehmende Urbanisierung sowie Fragen der sozialen Teilhabe. Nach Ansicht der Autoren ist ein integrierter Ansatz bei Stadtentwicklung und Mobilitätsplanung zur Bewältigung dieser Aufgaben hilfreich. Zum Projektabschluss wird u.a. ein Leitfaden vorgelegt, der kompakt Zusammenhänge und Effekte integrierter Planung in 16 Handlungsbausteinen vermittelt. Dieser kommunale Leitfaden ist in Kooperation von acatech und dem Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) entstanden und Ergebnis des acatech-Projekts „Integrierte Stadtentwicklung und Mobilitätsplanung“. Die Studie zeigt Wirkungszusammenhänge auf unterschiedlichen Betrachtungsebenen, vom Straßenraum über das Quartier und die Gesamtstadt bis zur Stadtregion. 

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Datum: 24.02.2024

Was: Werden Sie eine Modellregion für Kreislaufwirtschaft speziell im ländlichen Raum!     

Quelle: BBSR-Mitteilung vom 16.02.2024, Download unter: BBSR – Startseite – Regionale Ansätze der Kreislaufwirtschaft – Modellregionen gesucht! (bund.de)

Kurzhinweis: Im Rahmen der Förderinitiative „Circular Rural Regions“ suchen das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) bis zu vier Modellregionen, die zwischen 2024 und 2027 bei der Entwicklung und Umsetzung von Konzepten zur Kreislaufwirtschaft jeweils mit ca. 220.000 € gefördert und fachlich begleitet werden. Ressourcen besser nutzen, Abfälle reduzieren und Umweltbelastungen verringern – im Fokus stehen nachhaltige Lösungen in den Bereichen Bauen, Landwirtschaft, Industrie und Tourismus.

Die Bewerbungsfrist läuft am 12. April 2024 ab. Bis dahin können sich Akteure der Regionalentwicklung wie Landkreise und Planungsverbände bewerben, die bereits erste Erfahrungen mit dem Thema Kreislaufwirtschaft gesammelt haben.

Eine Karte, welche Regionen sich bewerben können, sowie weitere Informationen findet man auf der Webseite des BBSR unter: BBSR – Aufrufe – Aufruf zur Interessensbekundung für Modellregionen: „Circular Rural Regions“ – Regionale Kreislaufwirtschaft im ländlichen Raum (bund.de)

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Datum: 23.02.2024

Was: Mobil auf dem Land – wie können „On-Demand-Dienste“ vernünftig eingeführt werden?  

Quelle: BBSR-Mitteilung vom 13.02.2024, Download unter: BBSR – Startseite – Nicht immer auf den Fahrplan schauen (bund.de)

Kurzhinweis: Die Praxishilfe des BBSR zeigt, wie Rufbusse oder Anrufsammeltaxis den Linienverkehr in ländlichen Räumen nachfragegerecht ergänzen. Das unter dem Link BBSR – Veröffentlichungen – Handbuch zur Planung flexibler Bedienungsformen im ÖPNV (bund.de) kostenfrei erhältliche „Handbuch zur Planung flexibler Bedienungsformen im ÖPNV“ richtet sich an Planerinnen und Planer, die in Landkreisen, Gemeinden und Verkehrsunternehmen mit der Organisation des öffentlichen Nahverkehrs betraut sind.

Das Handbuch führt Schritt für Schritt durch Planung, Implementierung und Betrieb von On-Demand-Diensten. Welche Angebote gibt es für welche Nutzergruppen? Wie groß ist die potenzielle Nachfrage? Was ist das geeignete Organisations- und Finanzierungsmodell? Welche Fördermöglichkeiten gibt es? Welche Akteure sind bei der Planung, Leistungsbestellung und -erbringung einzubeziehen? Und wie unterstützt eine kundenorientierte Kommunikation Einführung und Betrieb? Diese und weitere Fragen beantworten die einzelnen Module des Handbuchs. Jedes Modul wird um Checklisten ergänzt, mit denen sich die einzelnen Planungsschritte nachvollziehen lassen.

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Datum: 17.02.2024

Was: Und wie ist Ihre Verwaltung aufgestellt?     

Quelle: Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, Mitteilung vom 16.02.2024, Download unter: Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung | Grafik des Monats

Kurzhinweis: Die öffentliche Verwaltung ist wichtig für alle, die in einer Kommune wohnen. Noch gibt es eine ziemlich hohe Diskrepanz zwischen dem Anteil an Menschen mit Migrationsgeschichte, die in der Kommune wohnen und ihrem Anteil in der Verwaltung. Bei durchschnittlich 30 % der Menschen zwischen 15 und 65 Jahren mit Migrationshintergrund beträgt ihr Anteil im öffentlichen Dienst nur etwa 15 % (s. Grafik im o.g. Link). Der demografische Wandel zeigt, dass schon heute im gesamten öffentlichen Sektor tausende Beschäftigte fehlen und – noch wichtiger –  vielfältig zusammengesetzte Teams stärken auch die Verwaltungsorganisation und arbeiten innovativer als homogene Arbeitsgruppen.

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Datum: 16.02.2024

Was: Kleinstadtakademie wird in Wittenberge gegründet     

Quelle: Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Pressemitteilung vom 16.02.2024, Download unter: BMWSB – Startseite – Wittenberge wird Standort der ersten Kleinstadtakademie Deutschlands (bund.de)

Kurzhinweis: Aus mehr als 2.100 Kleinstädten in Deutschland sollte im Mai 2023 der Standort der Kleinstadtakademie gewählt werden. Insgesamt waren 44 Bewerbungen eingegangen und am Ende ist es Wittenberge geworden. Der Jury-Empfehlung hat sich die Bundesbauministerin angeschlossen. Nun stehen für die Errichtung der Geschäftsstelle im Bundeshaushalt 2024 bis zu 2 Mio Euro zur Verfügung. 

Zu den Aufgaben der Akademie und wie sie in Praxis umgesetzt werden sollen, wird der folgende Link empfohlen: Von Kleinstädten, mit Kleinstädten, für Kleinstädte! | Kleinstadtakademie.

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Datum: 15.02.2024

Was: Klimaaktive Kommunen bewerben sich bis zum 12. April 2024     

Quelle: Deutsches Institut für Urbanistik (difu), Pressemitteilung vom 24.01.2024, Download unter: Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2024“ gestartet | Deutsches Institut für Urbanistik (difu.de)

Kurzhinweis: In drei Kategorien nach Art und Größe können sich Kommunen mit erfolgreichen und innovativen Projekten zur Vermeidung bzw. Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen am bundesweiten Wettbewerb bis zum 12. April 2024 beteiligen. Ausgerichtet wird er vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu), gefördert durch die Nationale Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), kommunalen Spitzenverbände sind Kooperationspartner. Thematisch sind die Möglichkeiten breit gestreut: ressourcen- und energieeffiziente Neubauten oder Sanierungsprojekte, Lösungen für die Verkehrswende oder die Wärmewende, Vorhaben zum Ausbau erneuerbarer Energien etc. Die drei Kategorien lauten: Großstädte >100.000 E., Klein- u. Mittelstädte 20.000 – 100.000 E. sowie Landkreise und kleinere Gemeinden unter 20.000 E. Je Kategorie werden zwei Gewinner mit je 40.000 Euro Preisgeld prämiert.

Anmeldungen und weitere Informationen unter dem o.g. Link.

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Datum: 14.02.2024

Was: Was Kirchboitzen und Huglfing gemeinsam haben – Teilnehmer beim Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ und mit GOLD ausgezeichnet    

Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Download unter: Abschlussbroschüre 2023: 27. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ (bmel.de)

Kurzhinweis: Ein erster Eindruck – es macht Spaß, die 70-seitige Broschüre durchzublättern. Die Jury nimmt den Leser mit auf die Reise von Ort zu Ort und beschreibt, unterstützt von vielen Fotos und Statements, die ersten Eindrücke über die Regionen und die lokalen Besonderheiten. Im zweiten Teil werden die Orte und ihre Projekte detailliert vorgestellt, dabei ergeben sich viele Anregungen zum Nachdenken und eventuellen Anpassen und Nachmachen.

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Datum: 14.02.2024

Was: Ihr kommunales Mobilitätskonzept wird gesucht!   

Quelle: Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume dvs 1/2024, Download unter: BBSR – Aufrufe – Wettbewerbsaufruf für erfolgreich umgesetzte Projekte der Wohnortmobilität „Zu Hause unterwegs. Mobil in ländlichen Räumen“ (bund.de)

Kurzhinweis: Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) sucht Mobilitätskonzepte jenseits vom PKW, die in Kommunen bereits praktiziert werden. Gemeinden und Kreise, die ihr Vorhaben im Online-Nachschlagewerk Mobilikon (Startseite | Mobilikon) vorstellen, können sogar 5.000 Euro gewinnen. Einsendeschluss ist der 29.02.2024!!

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Datum: 26.01.2024

Was: Ausbildung, Innenstadtentwicklung und mehr   

Quelle: Wirtschaft 01/02 2024, Magazin der IHK Arnsberg, Download unter: wirtschaft_01_02_2024_Internet (ihk-arnsberg.de)

Kurzhinweis: Ein Heft „bunter Vielfalt“, auch wenn das Titelthema „Traditonsreiche Unternehmen“ lautet. So findet sich unter dem o.g. Link der Hinweis auf ein neues Portal für Auslandsaufenthalte während der Ausbildung. Unter Auslandsberatung-Ausbildung – Beratungsservice für Auslandsaufenthalte in der Ausbildung findet man gebündelt alle Informationen und Fördermöglichkeiten, welche die Nationale Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung zusammengefasst hat. 

In dieser Ausgabe des IHK-Magazins findet man aber noch mehr zum Thema Ausbildung und der Möglichkeit, den eigenen Internetauftritt zu verbessern (S. 24 ff.) und S. 46 ff.: wirtschaft_01_02_2024_Internet (ihk-arnsberg.de) und wirtschaft_01_02_2024_Internet (ihk-arnsberg.de).
Das Thema Fachkräftemangel und die Möglichkeiten, wie über die sogenannte Chancenkarte ähnlich dem kanadischen Punktesystem, ausländische Mitbürger dauerhaft in Deutschland zu integrieren findet man unter (S. 34 ff.) wirtschaft_01_02_2024_Internet (ihk-arnsberg.de)

Last but not least ein lesenswerter Artikel zur Belebung der Innenstadt am Beispiel der Kreisstadt Soest; Näheres ab S. 50 unter: wirtschaft_01_02_2024_Internet (ihk-arnsberg.de)

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Datum: 16.01.2024

Was: Heimspiel Wissenschaft – Quantenphysik im ländlichen Raum   

Quelle: Die ZEIT Nr. 3 vom 11.01.2024, S. 33, Download (eingeschränkt) unter: Wissenschaftskommunikation: Ü-Eier fürs Volk | ZEIT ONLINE  

Kurzhinweis: Ein Abend in Brilon im Winter, Hochsauerlandkreis: Christof Eigner, ein „Sohn der Stadt“, Akademischer Rat und Leiter der Labore am Institut für Photonische Quantensysteme an der Uni Paderborn ist für einen Abend wieder einmal hier. Die Idee ist: Hochkarätige Wissenschaftsvorträge sollen nicht nur in städtisch-urbanen Räumen vor Bildungsbürgertum stattfinden. Der ländliche Raum kommt in dieser Hinsicht beinahe nicht vor. Mit solchen Vorträgen kann nicht nur Wissen transportiert werden, sondern können auch Vorurteile gegenüber „den Wissenschaften“ abgebaut werden. Umso leichter gelingt dies, wenn der Referent aus Schulzeiten oder Vereinsleben noch bekannt ist. Der persönliche Bezug erleichtert dann sogar das Rückfragen und letztlich das „Miteinander ins Gespräch kommen“.

Ich ergänze aus eigener Erfahrung: Und attraktiver würde es den ländlichen Raum auch machen, wenn sich die vielen Fachhochschulen u.ä. Einrichtungen noch stärker in den Alltag ihrer direkten Nachbarschaft integrieren würden.

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Datum: 14.01.2024

Was: Stadt im Wandel – gehen oder bleiben?   

Quelle: Chrismon 1-2024, S. 26-34, kein Download möglich  

Kurzhinweis: Eine Fotodokumentation über die Entwicklungen im Gallusviertel in Frankfurt über 25 Jahre. Im Gallus leben 44.000 Menschen zwischen Bürotürmen, Shoppingmall und Hauptbahnhof. Früher war das Gallus ein Arbeiterbezirk, heute werden bis zu 30.000 € für den Quadratmeter bezahlt. Es ist eine neue bunte Welt, die im Beitrag dargestellt wird – fast alle alten Läden an der Mainzer Landstraße sind fort. Stattdessen gibt es Tandoori, Döner, Klebefolien für Autos und – Wohnhäuser. Die Mieten sind für Arbeiter kaum mehr erschwinglich.  

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Datum: 13.01.2024

Was: Dienstleistungen „rollen“ in Hessen   

Quelle: ‚land aktuell‘, Deutsche Vernetzungsstelle Ländlicher Raum, Newsletter 8-2023 vom 14.12.2023, Download unter:landaktuell_8_2023.pdf (dvs-gap-netzwerk.de)  

Kurzhinweis: Hier kommt der Supermarkt zum Kunden. DB Regio AG und Rewe setzen seit Frühjahr 2023 mit einem Einkaufsbus mehrere Gemeinden in Nordhessen. Mit an Bord sind ca. 700 Produkte, von Obst und Gemüse über
gekühlte Frischwaren und Tiefkühlprodukte bis hin zu Getränken und Kosmetik. Oft sind es regionale Waren mit dem Herkunftszeichen „Geprüfte Qualität Hessen“ und „Bio aus Hessen“. Ebenfalls sind der DB-Medibus und die mobile Bankfiliale DB-FinanceBus unterwegs. 

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Datum: 05.01.2024

Was: Informationen aus dem BBSR – Experimenteller Wohnungs- und Städtebau, die kreativen Ideen junger Menschen  

Quelle: BBSR-Forschung Online 12/2023 vom 22.12.2023, Download unter: BBSR – Experimenteller Wohnungs- und Städtebau – Kreative Ideen junger Menschen für die Innenstädte (bund.de)

Kurzhinweis: Aus der Analyse der sieben erfolgreichen Stadtmachen-Initiativen ließen sich im Ergebnis Merkmale identifizieren, die trotz aller thematischen Unterschiede gemeinsam sind. Empfehlungen, die sich an kommunale Verwaltungen und Politik, an Eigentümerinnen und Eigentümer und alle weiteren Innenstadtakteure richten, lauten u.a. derartige Initiativen in ihrer Autonomie und Selbstbestimmtheit nicht zu stark einzuschränken und zu vereinnahmen, insbesondere den Zugang zu Räumen und Flächen in der Innenstadt zu erleichtern, denn die Innenstädte brauchen gerade angesichts der gegenwärtigen Herausforderungen Experimentierräume. Ein Schritt dazu könnte sein, dass bau- und planungsrechtliche Regelungen stärker auf diese experimentellen Vorhaben Bezug nehmen. Zudem gilt es, private Immobilienbesitzer mit Nachdruck auf die Vermeidung lang andauernder Leerstände aufmerksam zu machen. Und nicht zuletzt können Kommunen prüfen, welche Raumreserven und untergenutzten Flächen der öffentlichen Hand gegebenenfalls temporär und zu geeigneten Konditionen zur Verfügung gestellt werden können.

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Datum: 04.01.2024

Was: Informationen aus dem BBSR – Regiopolen  

Quelle: BBSR-Forschung Online 12/2023 vom 22.12.2023, Download unter: BBSR – Veröffentlichungen – Regiopolen und Regiopolregionen in Deutschland (bund.de)

Kurzhinweis: Die Leitbilddiskussion der Ministerkonferenz für Raumordnung (MKRO) führte zu beginn der 2000er-Jahre den Begriff „Regiopole“ ein, zunächst als Entwicklungsmotoren außerhalb von Metropolregionen, später als Mitversorgungsfunktion für einen größeren Verflechtungsraum. Am 16. März 2016 gründete sich das Deutsche RegioPole-Netzwerk. In diesem Bericht von etwas mehr als 100 Seiten werden u.a. zentrale Begriffe definiert und Handlungsfelder regiopolitaner Kooperationen identifiziert, insbesondere die Versorgungsfunktion, die Innovationsfunktion und die Verwaltungsfunktion.

Anhand von Indextypen kann gezeigt werden, dass 111 der knapp 11.000 Städte und Gemeinden in Deutschland bundesweit als potenzielle Regiopolen gelten können. Die Ergebnisse zeigen die Potenziale des Regiopolen-Konzepts für die Entwicklung und Stabilisierung auch peripherer Räume in Deutschland auf.

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Datum: 03.01.2024

Was: Volksbank Sauerland ehrt „Heimathelden“ 

Quelle: Westfalenpost vom 22.12.2023, Download unter: Volksbank Sauerland ehrt diese „Heimathelden“ – wp.de

Kurzhinweis: Sie arbeiten bei der Volksbank Sauerland, aber sie engagieren sich auch in ihren Vereinen. Dieses besondere Engagement macht sie zu Heimathelden.

Schecks im Gesamtwert von 100.000 Euro an heimische Vereine war die Bilanz der Aktion „Heimathelden“ der Volksbank Sauerland. Das besondere Engagement dieser Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde bei einem großen Event gefeiert und belohnt.

Werde auch du ein Heimatheld“ – so hatte der Vorstand der Volksbank seine Belegschaft im Sommer aufgerufen, eine Bewerbung für deren Verein zu kreieren, was gleichzeitig Werbung für die Vereinsarbeit ist und potenziellen Nachwuchs aufmerksam machen möchte, um das Sauerland zu einem „besseren Ort“ zu machen. Schecks zwischen 500 und 2.000 Euro, je nach Anzahl der Mitglieder des Vereins, konnten für die Vereine übergeben werden. Die Spendengelder kommen aus dem Gewinnsparen.

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Datum: 03.01.2024

Was: Informationen aus dem BBSR – Territoriale Agenda Ländliche Räume 

Quelle: BBSR-Forschung Online 12/2023 vom 22.12.2023, Download unter: BBSR – Startseite – Die Territoriale Agenda in der Praxis – Gemeinsam für den ländlichen Raum (bund.de)

Kurzhinweis: Eine neue Publikation des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) fasst die Ergebnisse der Pilotaktion „A future for lagging regions“ zusammen und gibt Empfehlungen für die Weiterentwicklung der Regionalpolitik. Im Fokus steht die Sicherung der Daseinsvorsorge in strukturschwachen ländlichen Räumen. Mit drei Schwerpunkten („Lokale Verantwortungsgemeinschaften“, „Digitalisierung“ und „Mobilität“) werden Themen im Zentrum der Pilotaktion behandelt, die für viele ländliche Regionen in Deutschland und Europa wesentliche Schwierigkeiten im alltäglichen Leben bedeuten, nicht selten das Bewusstsein der eigenen Bevölkerung als „abgehängt“ beeinflussen und mit dieser Zuschreibung von Eigenschaften auch die Sicht von außen auf die ländlichen Räume zementieren. Sechs Modellregionen in Deutschland, Frankreich, Portugal und Österreich entwickelten zwischen 2020 und 2023 innovative Lösungen, die den Alltag der Menschen in ländlich geprägten Regionen verbessern. Das BBSR koordinierte das Vorhaben unter deutscher Federführung und wertete die Erfahrungen aus. 

Die knapp 50-seitige Veröffentlichung „Gemeinsam für den ländlichen Raum. Impulse für eine kooperative Regionalentwicklung in Deutschland und Europa“ lässt sich abrufen unter: Gemeinsam für den ländlichen Raum. Impulse für eine kooperative Regionalentwicklung in Deutschland und Europa (Territoriale Agenda 2030 in der Praxis) (bund.de)

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Datum: 01.01.2024

EIN  GUTES  UND  GLÜCKLICHES  NEUES  JAHR  2024

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Datum: 12.12.2023

Was: Das Kaufhaus in der Innenstadt – lange für tot erklärt, jetzt könnte es tatsächlich so kommen. Was geht verloren?  

Quelle: Die ZEIT Nr. 52 vom 07.12.2023, S. 54, Download unter: Kaufhäuser-Sterben: Seit Jahrzehnten wird das Warenhaus für tot erklärt – jetzt ist es wirklich so weit | ZEIT ONLINE

Kurzhinweis: Mit der möglichen Insolvenz der Signa-Gruppe droht nun auch einem der letzten großen Warenhauskonzerne, die das Leben in den Innenstädten mitprägten, das endgültige Aus. „Tausendfach unter einem Dach“ – das war einmal. In dem Artikel heißt es treffend: „Die Kaufhäuser (…) verrieten ihre dritte und wertvollste Ursprungsidee: die Vielfalt, die Tiefe und Breite des Sortiments (…) Wenn man von einer Sache wirklich nicht wusste, wo man sie sonst finden könnte, dann ging man ins Warenhaus.“ Heute greift man zu Laptop oder Smartphone und hat – die Qual der Wahl. Definitiv wird mit dem Warenhaus verschwinden einer der wenigen Orte „kontemplativer Warenbetrachtung“ und damit die Idee einer „Oase der Entschleunigung“.  

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Datum: 08.12.2023

Was: Die Balance einer Mehrfunktionalität als Zukunftsvision für Innenstädte – ein Podcast  

Quelle: Deutsches Institut für Urbanistik (Difu), Download unter: Wie sieht die Innenstadt der Zukunft aus? Gast: Ricarda Pätzold – DSW21-Podcast #69 von Urbane Zukunft – Der DSW21-Podcast (soundcloud.com)

Kurzhinweis: Der hörenswerte Podcast von ca. 36 Minuten Dauer geht der Frage nach der Zukunft der Innenstädte nach. Neben der Einkaufsorientierung sollten zur Revitalisierung u.a. Funktionen, die in der Vergangenheit an die Peripherie gezogen sind (z.B. Verwaltungen, Hochschulen), wieder in die Innenstadtbereiche integriert werden, um so Menschen zur Belebung der City zurückzuholen. Nicht leicht, denn viele Flächen und Gebäude gehören den Städten nicht mehr, was ihre Gestaltungsmöglichkeiten deutlich einschränkt. Bei einer Ausweitung der Wohnfunktion in Innenstädten sollte differenziert werden z.B. nach Geschossen (kein Wohnen im Erdgeschoss) und der Art der Straßennutzung (Haupt- u. Nebenstraßen mit entspr. Lärmbelastung), um die gewünschten Wohnqualitäten für die jeweiligen Nutzergruppen zu bestimmen. Vielfach treffen neue Nutzungsanforderungen auf Großstädte zu, da sich in Klein- und Mittelstädten die Funktionen in der Vergangenheit nicht in dem Maß entmischt haben. Zusätzliche Funktionen im Sinne einer Mehrfunktionalität wären Frequenzbringer z. B. Kita, Museen, Schulen, Versammlungsräume etc. wobei sich in allen Fällen die Frage der Mietzahlungsqualität stellt – eine Aufgabe, der sich Akteurskreise wie Wirtschaftsförderung, Stadtentwicklungsämter, Gewerbe- und Marketingvereine verstärkt ebenso stellen müssen wie die Frage der Nachnutzung prägender Großbauten wie Kaufhäuser und Stadtgalerien. 

Die Zukunft und Funktionsfähigkeit von Innenstädten bezieht sich ebenfalls auf Themen in den Bereichen Klima- und Verkehrspolitik. Diese Aspekte (z. B. Begrünung bei Untergrundinfrastruktur) werden im zweiten Teil des Podcasts (ab ca. Minute 25) näher in den Blick genommen.

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Datum: 25.11.2023

Was: Migration gegen den Fachkräftemangel braucht „Leitplanken“

Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 22.11.2023, Download unter: Fachkräftemangel: Woran Zugewanderte auf dem Arbeitsmarkt scheitern – Wirtschaft – SZ.de (sueddeutsche.de)

Kurzhinweis: Die Lücken auf dem Arbeitsmarkt sind groß: 1,73 Mio. offene Stellen gibt es laut dem Nürnberger IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung). Können Zugewanderte helfen, diesen Bedarf zu decken? Die Erfahrungen zeigen, dass gerade bei jungen Zugewanderten die Integration in das deutsche Arbeitssystem scheitert. Forscherinnen und Forscher der Universität Konstanz zeigen, woran das liegt (s. hierzu INTEGRATION AT WORK – Das Projekt).

Neben den formalen und sprachlichen Voraussetzungen wurde in Interviews mit deutschen und migrantischen Auszubildenden, die doppelt so häufig ihre Ausbildung abbrechen, für die Wissenschaftler deutlich, dass individuelle Voraussetzungen, aber auch die mangelnde soziale Unterstützung am Arbeitsplatz eine Rolle spielen. Gute Sprachkenntnisse und eine berufliche Vorbildung reduzieren den Ausbildungsabbruch um die Hälfte. Eine Lehre daraus lautet: Nicht ohne Kompetenzen und Vorkenntnisse Personen in Jobs bringen, denen sie gar nicht gerecht werden können. Das bedeutet aber nicht, die Standards zu senken; vielmehr sollte es Hilfen bei der Vermittlung von Vorqualifikationen geben. Zusätzlich spielt auch das Arbeitsumfeld und die soziale Interaktion am Arbeitsplatz eine wichtige Rolle für die Zufriedenheit der Azubis. Dafür reicht es manchmal schon aus, die eigenen Mitarbeiter zu sensibilisieren, was im direkten Umgang mit Zugewanderten geht: z.B. welche Sprache verwendet wird oder welche Witze erzählt werden.

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Datum: 24.11.2023

Was: Dritte Orte für mehr Miteinander, besonders im Alter

Quelle: Berlin Institut für Bevölkerung und Entwicklung, Download unter: Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung | Detail

Kurzhinweis: Nach dem Renteneintritt fallen nicht selten viele soziale Beziehungen fort, so dass es neben dem Zuhause als „erstem“ und dem Arbeitsplatz als „zweitem Ort“ neue Treffpunkte im öffentlichen Raum als „dritte Orte“ braucht. Vor allem vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung in Deutschland sollten sich die Kommunen dafür einsetzen, solche Begegnungsräume zu schaffen und zu fördern. Doch stehen diese Orte nicht nur Rentnern offen!

Auf 30 Seiten werden in der Proschüre, die über den Link kostenlos zum Download bereit steht, neben Hinweisen zur zunehmenden Bedeutung solcher Orte vor allem Beispiele ausgeführt, manche in knappen Stichworten, manche sehr ausführlich, welche die Vielfalt der bereits gelebten Praxis verdeutlichen vom Café für Junggebliebene, über Schaffens- und Erlebnisräume bis hin zu Computer und Philosophie. Als ein herausragendes Beispiel wird der Umgang mit „dritten Orten“ in Den Haag dargestellt.

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Datum: 20.11.2023

Was: Mehr Menschen ziehen in NRW wieder in die ländlichen Räume – so sagt es die Bertelsmann Stiftung

Quelle: Die WELT, Download unter: https://www.welt.de/regionales/nrw/article248618344/In-NRW-zieht-es-wieder-mehr-Menschen-aufs-Land.html

Kurzhinweis: In der WELT heißt es hierzu, dass in NRW zwischen 2020 und 2021 einige sehr ländliche Kreise nach großen Wanderungsverlusten zwischen 2009 und 2011 nun deutliche Wanderungsgewinne zu verzeichnen hätten, so u.a. Ostwestfalen und Lippe, Teile des Sauerlands, das Münsterland, der Niederrhein und die ländlich geprägten Eifelkreise.

Gründe seien die (teure) Wohnsituation in den Metropolen sowie die zunehmende Digitalisierung und damit die Möglichkeiten zu vermehrtem Homeoffice und ebenso der Wunsch nach mehr Platz und Zugang zum Grünen. Die Gruppe der Rückwanderer spiele bei dieser Entwicklung eine große Rolle.

Ergänzung: Nach eigenen Recherchen (Mogk) in den Kommunalprofilen NRW ergab sich für 12 Gemeinden in den Kreisen HSK (Hallenbergt, Medebach, Olsberg, Brilon, Marsberg), Höxter (Warburg, Borgentreich, Beverungen, Höxter) und Lippe (Lügde, Blomberg, Barntrup) ein eher uneinheitliches Bild, betrachtet man die Bevölkerungsentwicklung insgesamt und nicht nur die Wanderungsbewegungen.

In allen 12 Kommunen hat die Bevölkerung zwischen 2020 und 2022 in Summe zwar um 2.246 Personen zugenommen (= +1,26%), in Borgentreich sogar um 3%, in Blomberg um 2 %. Dieser Zuwachs ist jedoch ganz überwiegend auf ausländische Personen und hier auf aktuell Zugewanderte zurückzuführen. Ihr Anteil stieg von 2020 bis 2021 um 4.228 Personen bzw. um 37% an. Im gleichen Zeitraum sank die Zahl der ausgewiesenen deutschen Bevölkerung um 1.986 Personen (= -1,2%).

Ein ebenfalls differenziertes Bild ergibt sich, betrachtet man die Zunahme in einzelnen Altersgruppen. Bei den <6-Jährigen weisen lediglich Beverungen, Blomberg, Medebach und Olsberg ein über Landesdurchschnitt (+0,9%) liegendes Wachstum in den deutschen Bevölkerungsanteilen auf. Noch deutlicher fällt das Ergebnis bei den 6- <18-Jährigen aus: Hier ist es lediglich Blomberg, das mit +1,46% über dem NRW-Landesdurchschnitt von -0,37% liegt.

Die typische Gruppe der Rückkehrer findet sich in der Altersklasse der 30- <40-Jährigen nach der ersten Berufsfindungsphase und mit Eintritt in die Familiengründung. In NRW wächst diese Altersgruppe zwischen 2020 und 2022 beim deutschen Bevölkerungsanteil um +0,84%. Von den 12 Gemeinden liegen lediglich Warburg und Blomberg sowie drei Gemeinden des HSK (Marsberg, Medebach, Olsberg) über diesem Wert. Insbesondere im HSK könnte dies auf die vor einigen Jahren gestartete Kampagne "Heimvorteil" zurückzuführen sein, die sich nun auszahlt (Home – Heimvorteil HSK (heimvorteil-hsk.de).

Insgesamt wird ersichtlich, dass es ohne Zuwanderung in NRW und genauso in den 12 genannten Gemeinden (mit Ausnahme Blomberg) zu keinem Bevölkerungswachstum gekommen ist. Bei einer Abnahme im deutschen Teil der Bevölkerung um knapp 1% in diesen zwei Jahren wird die Bedeutung der neu hinzugezogenen ausländischen Mitbewohner und ihre Integration in Gesellschaft und Beruf deutlich.

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Datum: 13.11.2023

Was: Soziale Dorfentwicklung stärken – Ergebnisse und Empfehlungen aus den BULE-Modellprojekten (= Bundesprogramm Ländliche Entwicklung)

Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Download unter: Soziale Dorfentwicklung stärken – Ergebnisse und Empfehlungen aus den BULE-Modellprojekten (bmel.de)

Kurzhinweis: In der Broschüre von ca. 75 Seiten wird über deutschlandweit 36 Modellvorhaben berichtet (Übersicht auf S. 25 der Broschüre), die zwischen 2016 und 2018 starteten und spätestens 2021 nach max. 36 Monaten Laufzeit endeten. Die Zuwendungssummen beliefen sich auf 36.000 – 120.000 €.

Hintergrund für die Modellvorhaben war die Erkenntnis, dass ein Grundcharakteristikum ländlicher Räume darin besteht, dass sich die Angebote
der Daseinsvorsorge und der Nahversorgung auf einer größeren Fläche verteilen als in nicht ländlichen Räumen und die Anzahl der Versorgungsangebote mit der Einwohnerdichte sinkt. Demzufolge sind die Wege für die Versorgung und soziale Teilhabe hier teilweise deutlich weiter als in urban geprägten Räumen. Auch wirtschaftlicher und demografischer Strukturwandel sind in ländlichen Räumen anders ausgeprägt als in nicht ländlichen Siedlungsstrukturen. So sind ländliche Räume Alterung und Schrumpfung der Bevölkerung stärker betroffen, ein vergleichsweise hoher Beschäftigungsanteil entfällt auf das produzierende Gewerbe, dagegen fehlen wissens- und forschungsintensiven Tätigkeiten häufig. Andererseits finden sich gerade in den ländlichen Räumen vielfach sogenannte Hidden Champions, die die lokale Wirtschaftsstruktur prägen.

Lange Zeit bestand die Chance ländlicher Räume in der Kompensation von strukturellen Nachteilen durch ein starkes soziales Miteinander. Doch fehlende Einrichtungen der öffentlichen Hand, der Daseinsvorsorge sowie konkrete Treffpunkte und Begegnungsorte, welche die Nachteile durch ein stärkeres soziales Miteinander, ausgeprägtere Netzwerke und Unterstützungsstrukturen kompensierten, gerät unter Druck.

Zum einen sind die Lebensstile in ländlichen wie in nicht ländlichen Regionen vielfältiger geworden. Zum anderen wird die Verantwortungsgemeinschaft der Dörfer durch den demografischen und gesellschaftlichen Wandel vielerorts geschwächt: Alterung der Gesellschaft, Fortzug jüngerer Bevölkerung und größere räumliche Distanzen zwischen Familienmitgliedern seien als Stichworte genannt.

Hieraus leitet sich die Notwendigkeit ab, Dorfentwicklung stärker an sozialen Prozessen zu orientieren. Die Leistungen eines auf Gegenseitigkeit beruhenden sozialen Netzwerkes greifen immer weniger. Vor diesem Hintergrund sind die 36 Modellprojekte, die hier (ab S. 35) beschrieben und evaluiert werden, zu sehen. 

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Datum: 13.11.2023

Was: Ländliche Regionen im Fokus, Broschüre mit Fakten und Hintergründen

Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Download unter: Ländliche Regionen im Fokus – Fakten und Hintergründe (bmel.de)

Kurzhinweis: Wer einen guten Überblick über das Leben in ländlichen  Regionen mit seinen Vorzügen, aber auch seinen Schwierigkeiten und Herausforderungen sucht, ist mit dieser bereits zu Beginn des Jahres 2023 erschienenen Broschüre des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft gut bedient.

Zu folgenden Themenbereichen informiert die Broschüre auf ca. 40 Seiten: „Bedeutung der ländlichen Regionen“, „Was und wo sind überhaupt ländliche Regionen in Deutschland“, „Was bieten ländliche Regionen und was sind die Herausforderungen“, „Was sind aktuelle Trends in der ländlichen Entwicklung“ und „Welche Fördermöglichkeiten gibt es für unterschiedliche Funktionen in ländlichen Räumen“.

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Datum: 12.11.2023

Was: Aufruf zum 28. bundesweiten Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“

Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Download unter: BMEL – Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Aufruf zum 28. bundesweiten Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“

Kurzhinweis: Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ruft die Dörfer gemeinsam mit den Ländern und Verbänden zur Teilnahme auf. An diesem bundesweiten Wettbewerb können alle Dorfgemeinschaften teilnehmen, die sich für die sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen, ökologischen und baulichen Belange ihres Ortes engagieren, ihr Umfeld attraktiv gestalten und ihr Dorf fit für die Zukunft machen.

Teilnehmen können Dörfer sowie Gemeinschaften von benachbarten Dörfern mit bis zu 3.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, die überwiegend dörflichen Charakter haben.

Was gibt es zu gewinnen? Preisgelder: → Gold 15.000 Euro → Silber 10.000 Euro → Bronze 5.000 Euro. Mögliche Sonderpreise von je 3.000 Euro werden für besondere Einzelprojekte vergeben.

Bewertet werden verschiedene Aspekte: Soziale Einrichtungen, Kulturangebote, ein lebendiges Vereinsleben, eine verantwortungsvolle Bau und Grüngestaltung sowie wirtschaftliche Aspekte. Wirtschaft, Infrastruktur und Entwicklungskonzepte. Weiterhin sind gefragt u. a. gute Entwicklungskonzepte und die Verbesserung der Infrastruktur, um eine Gründerkultur oder den ländlichen Tourismus zu unterstützen. Interessant sind zum Beispiel die Nahversorgung, lokale Basisdienstleistungen, Aktivitäten zur nachhaltigen Mobilitätssicherung, zur Energieversorgung auf erneuerbarer Basis oder zum Breitbandausbau und der Digitalisierung. Zusammenhalt, soziales Miteinander und Kultur Im Fokus stehen Gemeinschaftsaktionen, interkulturelle und generationenübergreifende Aktivitäten sowie Initiativen, die den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft unterstützen. Auch ortsübergreifende Kooperation beispielsweise bei Bildungs-, Betreuungs-, Kultur- und Tourismusangeboten tragen dazu bei, dass Menschen gerne auf dem Land leben.

Weitere Informationen zum Wettbewerb finden Sie unter: BMEL – Fragen und Antworten (FAQ) – Fragen und Antworten zum Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“

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Datum: 02.11.2023

Was: Dezembertagung der Deutschen Gesellschaft für Demographie – 14./15. Dezember 2023 in Berlin

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Demographie, Download unter: flyer_dgd-bbsr-dezembertagung-2023-1.pdf (dgd-online.de) 

Kurzhinweis: Die diesjährige DGD/BBSR-Dezembertagung widmet sich erneut ausgewählten Fragestellungen zur demografischen Entwicklung der Regionen in Deutschland. Die einzelnen Programmpunkte können über den im Download genannten Flyer eingesehen werden. Einen inhaltlichen Schwerpunkt bilden u. a. die langfristigen Herausforderungen des demografischen Wandels für die Regionen in Deutschland. Dies wird am Beispiel der Bevölkerung im Allgemeinen und des Pflegebereichs sowie des Wohnungs- und Arbeitsmarktes im Besonderen diskutiert.

Die Anmeldung erfolgt bis zum 08.12.2023 unter der im Flyer genannten Webadresse: „dezembertagung@bbr.bund.de“ 

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Datum: 21.10.2023

Was: Mobil im ländlichen Raum – Fördergelder für eine gute Idee!

Quelle: Bundesverband der Regionalinitiativen, regiopost, Ausgabe 42 vom Oktober 2023, kein Download 

Kurzhinweis: Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert im Rahmen des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) mit „LandStation – Verknüpfte Mobilität in ländlichen Räumen“ modellhafte Projekte in ländlichen Räumen, die Mobilitätsstationen und Mehrfunktionshäuser innovativ kombinieren. In der Konzeptionsphase können Kommunen bis zu 12 Monate lang mit bis zu 75.000 Euro gefördert werden. Interessierte können bis zum 30.11.2023 Projektskizzen beim Kompetenzzentrum Ländliche Entwicklung (KomLE) in der BLE einreichen.

Für alle Interessierten bietet das Kompetenzzentrum Ländliche Entwicklung in der BLE in der Skizzenphase noch eine digitale Informationsveranstaltungen zur Fördermaßnahme und zum Bewerbungsprozess am 26. Oktober 2023, 09.00-10.00 an. 

Ausführliche Informationen findet man unter dem Link: BLE – Modellprojekte – LandStation – Verknüpfte Mobilität in ländlichen Räumen

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Datum: 21.10.2023

Was: Veranstaltungshinweis auf eine Zoom-Tagung am 27. Oktober 10.00 – 14.00 Uhr zum Thema „Völkische Siedler in ländlichen Regionen

Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung, News vom 18.10.2023, Download unter: Völkische Siedler in ländlichen Regionen: Eine oft unbemerkte Gefahr für Kommunen | bpb.de

Kurzhinweis: Wie können Sicherheitsbehörden erkennen und reagieren, wenn rechtsextreme Siedlungsbewegungen Grundbesitz in ländlichen Regionen erwerben wollen? Welche Auswirkungen hat dies auf die Sicherheit der
Kommunen und Regionen? Diese und weitere Fragen sollen auf der vierstündigen Fachtagung in Vorträgen und bei einer Podiumsdiskussion behandelt werden.
An der kostenfreien Veranstaltung kann man sich nach Anmeldung über Zoom teilnehmen. Die Anmeldung erfolgt über den Link (hier auf Seite 2):
bpb_Fachtag_Voelkische_Siedler_Programmflyer.pdf

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Datum: 20.10.2023

Was: Teilhabe aller in ländlichen Räumen, aber wie?

Quelle: Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, Newsletter 285 vom 18.10.2023, Download unter: Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung | Detail   

Kurzhinweis: Menschen in Großstädten haben es leicht – sie erreichen Schulen und Apotheken, Supermärkte oder Jugendtreffs in kurzer Zeit. Im ländlichen Raum braucht man dafür ein Auto. Und die Situation wird nicht besser. Angesichts knapper Kassen und Abwanderung fehlt es in manchen Dörfern bereits jetzt an vielem, was das Leben lebenswert machen könnte. Die Zuwanderung ist für Deutschland eine Notwendigkeit – ob sie auch eine Chance ist, liegt nicht zuletzt an der Möglichkeit (und der Nutzung) zur Teilhabe am öffentlichen Leben wie Bildung, Arbeit, Gesundheit.

In einem mehrjährigen Projekt, dessen Ergebnisse in einer Studie des Berlin-Instituts jetzt vorliegt, wurden Maßnahmen erarbeitet, wie Kreise und Städte Hürden zur Teilhabe verringern können. Die Studie steht unter folgendem Link zum Download bereit: BI_Teilhabe23_Online_230918.pdf (berlin-institut.org)  

Auf ca. 50 Seiten werden anhand einer Clusteranalyse die Landkreise in Deutschland nach ihren Teilhabechancen eingeordnet. Was das im Einzelnen bedeutet und welche Strategien entwickelt werden können, dies wird u.a. an sechs Beispielkreisen bzw. kreisfreien Städten verdeutlicht (LK Lippe, Altenburg-Land, Dessau-Roßlau, Neumünster, LK Wetterau, LK Rhein-Neckar). 

Übrigens: Die Ergebnisse aus den Workshops in den Jahren 2021 und 2022 gibt es auch online: Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung | Alle sollen teilhaben.

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Datum: 13.10.2023

Was: Frischer Wind für Stadtentwicklung – Studierende der TH Ostwestfalen erarbeiten Vorschläge

Quelle: Westfalen Blatt vom 06.10.2023, Download unter: Nieheim: Studierende erarbeiten Vorschläge für Innenstädte (westfalen-blatt.de)

Kurzhinweis: Im Wintersemester 2023/24 beginnt ein groß angelegtes Projekt der Städte Nieheim, Marienmünster und Schieder-Schwalenberg im Kreis Höxter mit der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe. Begonnen hat es mit der Kleinstadtakademie, einem vom BBSR fachlich begleiteten Projekt, in dem die Entwicklung von sechs deutschen Kleinstädte in drei Bundesländern untersucht wurden. Dabei waren auch Nieheim, Marienmünster und Schieder-Schwalenberg in den Kreisen Höxter und Lippe. Insbesondere der Gebäudeleerstand in den Kernstädten und deren Wiederbelebung wurde als größte Herausforderung identifiziert. Jetzt sollen diese Gebäude möglichen Investoren aktiv angeboten werden und das heißt: konkrete Planentwürfe und Vorschläge für künftige Nutzungen, aber nicht nur der Gebäude selbst, sondern auch der jeweiligen Innenstadtbereiche. Dabei wird herausgearbeitet, welche Rolle besonders markante Gebäude und Plätze bei der Stadtentwicklung spielen können. Ca. 65 Studierende der Studiengänge Architektur und Stadtplanung an der TH OWL werden im Wintersemester diesen Lösungsansatz verfolgen, durch die Innenstädte ziehen und Fragen zur Stadtgeschichte, prägnanten Gebäuden, wirtschaftlichen Situation usw. stellen. Ein erstes Treffen ist für den 11. -12. November in Nieheim vorgesehen, bei dem ein „Fahrplan“ für die Stadtentwicklung in den kommenden Jahrzehnten aufgestellt sowie Vorschläge für die Neugestaltung und Umnutzung von leerstehenden Gebäuden in prägnanter Ortslage entwickelt werden soll.

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Datum: 12.10.2023

Was: Sich „Besonders“ machen – Chancen für Ländliche Räume

Quelle: Escape-Touren im Siebengebirge, General-Anzeiger Bonn vom 09.10.2023, S. 16, Download unter: Neu: Escape-Touren in Oberdollendorf und Unkel (s4p-iapps.com) und Weinlese im nördlichsten Weinberg von NRW, Lokalzeit OWL 15.09.2023 Verfügbar bis 15.09.2025 Von Thomas Wöstmann, Download unter: Lokalzeit OWL | 15.09.2023 | ARD Mediathek

Kurzhinweis: Rätsel lösen – ein Teamevent für kleine und große Gruppen. Das bietet Tourismus Siebengebirge GmbH an. Darunter ist eine Escape-Wanderung in Königswinter-Oberdollendorf unter dem Titel „In Vino Veritas – Königswinter“. Aufgabe ist, einen Professor Sülz auf der Suche nach Forschungsunterlagen zu helfen, denn nur so können die Weinreben vor der Reblaus gerettet werden. Zwei Stunden dauert die Wanderung, die am Gut Sülz in Oberdollendorf startet. Die Teilnehmer bekommen eine SMS mit dem Code für ein Schließfach am Gut, in dem sich ein Rucksack mit allen nötigen Informationen findet. Und dann geht’s los, mitten durch die Reben. Eine zweite Escape-Wanderung in Unkel am Rhein richtet sich an fortgeschrittene Rätselfans. Beim „Fluch der Ursbachmühle“ müssen die Rätselnden in zwei Stunden einen Fluch brechen.

Um Wein geht’s auch in Höxter-Corvey. Hier aber eher um Schauen und Genuss: Am Südhang, hoch über dem Wesertal sind es gerade mal 99 Weinstöcke, die für etwa 100 Flaschen reichen, eine überschaubare Fläche. Doch haben die Höxteraner Weinbauern den Anspruch, einen edlen Tropfen herzustellen. 2022 war ein Jahrhundert-Jahrgang – mit herausragender Qualität, der 2023er Jahrgang wird wohl schwieriger. Auch wenn das Klima (noch!) nicht wieder überall zum Weinbau reicht – die alte Corveyer-Klostertradition wurde erfolgreich wieder aufgenommen. Vielleicht ein Beispiel für andere, sich ebenfalls mit bestimmten Events und Produkten interessant zu machen.
Wer noch mehr über Corvey erfahren möchte: Hier ist noch ein Link auf ein älteres „Zeitzeichen“ vom WDR:
wdrmedien-a.akamaihd.net/medp/podcast/weltweit/fsk0/20/205807/wdrzeitzeichen_2012-06-01_klostercorveygegruendetimjahr822_wdr5.mp3

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Datum: 06.10.2023

Was: Belebung der Innenstädte wird nicht leichter – ZIO kommt, aber die Konditionen ändern sich

Quelle: General-Anzeiger Bonn vom 06.10.2023, S. 19, Download unter: epaper.ga.de/webreader-v3/index.html#/1005527/18-19

Kurzhinweis: Das Ende 2023 auslaufende „Sofortprogramm Innenstadt“ wird durch ZIO ab dem 1. Januar 2024 weitergeführt: „Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren Nordrhein-Westfalen“ (ZIO). Die Konditionen verschlechtern sich jedoch für die Kommunen. Wurde die Anmietung von Geschäften mit verringerter Miete bislang noch zu 90 % gestützt, so liegt der Regelfördersatz bei ZIO nur noch bei 60 % mit der Konsequenz, dass der städtische Eigenanteil von zehn auf 40 % steigen müsste. 

Und – noch wichtiger für die Innenstädte – für die bislang geförderten Ladenlokale ist eine Weiterförderung durch das neue Programm nicht möglich. Einerseits nachvollziehbar, andererseits (so das Beispiel Königswinter), sind sich viele Inhaber nicht sicher, ob sie aus eigener Kraft bestehen können. „Sie schauen, aber kommen nicht rein“, so der Stoßseufzer einer Geschäftsfrau in der Altstadt. 

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Datum: 26.09.2023

Was: So kann ÖPNV im ländlichen Raum auch funktionieren: Holibri in Höxter

Quelle: Tagesthemen der ARD vom 25.09.2023, Minute 25:00-29:30, Download unter: (1085) tagesthemen 22:15 Uhr, 25.09.2023 – YouTube 

Kurzhinweis: In der Innenstadt von Höxter und in einigen Ortsteilen fallen seit mittlerweile über einem Jahr die bunten, elektrisch betriebenen Großraumwagen mit dem Schriftzug „Holibri“ auf. Holt ab, bringt hin – das ist die Idee, Fahrgäste ohne eigenen PKW, behinderte Personen z. B. mit Rollstuhl oder einfach alle, die auf Stadtfahrten mit ihrem eigenen Auto verzichten wollen, von einem der 1.300 (!) Haltepunkte zu einem anderen zu transportieren – zum normalen ÖPNV-Tarif! Die große Zahl der Haltestellen macht es möglich, dass in der Regel keiner weiter als 200 m von einer Einstiegs-/Ausstiegsmöglichkeit entfernt ist. Die Busse fahren „on demand“ von morgens 6.00 Uhr bis 22:00 Uhr (auch samstags und sonntags mit geänderten Zeiten). Die Buchung erfolgt per App mit Angabe der gewünschten Abfahrtzeit und dem Start- und Zielort und schon geht’s los!

Näheres gibt es unter: Startseite Holibri – Holibri – holt ab & bringt hin

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Datum: 25.09.2023

Was: Studie und Broschüre „Neu im Dorf“ – Wie der Zuzug das Leben auf dem Land verändert

Quelle: Berlin-Institut, Newsletter 284 vom 19.09.2023, Download unter: Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung | Detail

Kurzhinweis: Steigende Mieten in den Großstädten und flexiblere Arbeitsmöglichkeiten verstärken die Sehnsucht nach einem Haus im Grünen, wie es sich auch in der Wanderungsstatistik widerspiegelt. Das Zusammentreffen unterschiedlicher Lebensgewohnheiten und Erwartungen ist bei allen Chancen (Infrastruktur bleibt erhalten, Fachkräfte kommen, neues Leben zieht ein etc.)  nicht immer störungsfrei. Berlin-Institut und die Wüstenrot Stiftung haben dies nun in einer neuen Studie anhand von sechs kleinen Orten untersucht: Allmendingen im Alb-Donau-Kreis, Borgstedt im Kreis Rendsburg-Eckernförde, Großharthau im Landkreis Bautzen, Mehlmeisel im Landkreis Bayreuth, Sanitz im Landkreis Rostock und Wanfried im Werra-Meißner-Kreis.

Die Publikation von ca. 50 Seiten gibt zunächst einen Überblick über das bundesdeutsche Wanderungsgeschehen der vergangenen Jahre und informiert über die Push- und Pull-Faktoren. Beschreibungen des „So ist das auf dem Dorf“ machen einen ersten zentralen Baustein der Studie aus. Es folgen detaillierte Hinweise zu Integrationshemmnissen und zu Lösungsansätzen. Letztere werden anhand der sechs Beispieldörfer präsentiert. Wer es schnell mag: Die zehn Punkte-Zusammenfassung gibt es auf den Seiten 3-4, aber dafür ist die Studie eigentlich viel zu inhaltsreich!

Übrigens: Die Studie ist der zweite Teil einer Untersuchung der Wanderungsbewegungen in Deutschland über die vergangenen 20 Jahre.

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Datum: 25.09.2023

Was: Online-Seminar des Difu (Deutsches Institut für Urbanistik) zum Thema „Stadt – Land – Flucht“ am 07.11.2023

Quelle: Difu, Download unter: Stadt – Land – Flucht | Deutsches Institut für Urbanistik (difu.de)

Kurzhinweis: Es geht um kommunale Lösungsansätze und Strategien im Umgang mit Fluchtzuwanderung, die 2023 deutlich höher lag als im gesamten Jahr 2022. Unterkünfte für Geflüchtete sind rar und die Aufgaben und Ausgaben für Kommunen vielfältig und groß und alle müssen für die Integration Lösungen finden.

Das Online-Seminar beschäftigt sich mit Fragen nach den Erfahrungen und konkreten Maßnahmen in den Kommunen, aktuellen Aufgaben und Überforderungen, Strategien der Interessenwahrung gegenüber Bund und Ländern. 

Zielgruppen sind Führungs- und Fachpersonal aus den Bereichen Soziales, Stadtentwicklung/ Stadtplanung, Wohnen und Wirtschaft sowie Ratsmitglieder.

Zu den Kosten und zur Anmeldung s. den o.g. Link.

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Datum: 08.09.2023

Was: Das Difu (Deutsches Institut für Urbanistik) wird 50! Es gibt ein Jubiläumsheft mit u. a. aktuellen Projektvorstellungen verschiedener Städte

Quelle: Difu, Download unter: Berichte-Jubilaumsausgabe_WEB_kleiner_0.pdf (difu.de)

Kurzhinweis: In den letzten 50 Jahren hat das Difu weit über tausend Forschungsprojekte durchgeführt. Dabei ging es um Themen wie Parkraummanagement, Umweltgerechtigkeit, Stadtentwicklungsplanung, Subsidiaritätsprinzip, Smart City oder Investitionsbedarfsschätzung – oder (um es greifbarer zu machen): Wie viel Geld benötigen wir für die Instandhaltung von Straßen, ÖPNV, Schulen, Kindergärten oder Sporthallen, damit diese wichtige Infrastruktur nicht verfällt? Was gilt es mit Blick auf Klimaschutz und Klimaanpassung in den Städten zu beachten? Welche Möglichkeiten haben Kommunen, um auf die Schaffung bezahlbaren Wohnraums hinzuwirken? Wie kann die Mobilität in der Stadt gewährleistet werden, so dass sie ökonomisch machbar, ökologisch verträglich und sozial gerecht ist? Wie sollten die Vorteile von Digitalisierung und KI von Kommunen genutzt werden?

Im September 1973 nahm das Institut als Gemeinschaftseinrichtung der deutschen Städte mit Hauptsitz in Berlin und einem weiteren Standort in Köln seine Arbeit auf. Zum 50 gibt es nun ein Jubiläumsheft mit u. a. Beiträgen der „Stadtoberhäupter“ verschiedener Groß- und Mittelstädte, die über die aktuellen Projekte berichten, so aus Bonn, Köln, Mannheim, Bremen, Dresden, Eisenach und weiteren.

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Datum: 07.09.2023

Was: Fachkräftemangel im Bildungsbereich – Auswirkungen auf die gesamte Arbeitswelt  

Quelle: Böckler Impuls 12 / 2023 vom 24.08.2023, S. 7 (Hans-Böckler-Stiftung, HBSt), Download unter: Engpass Kinderbetreuung – Hans-Böckler-Stiftung (boeckler.de)

Kurzhinweis: Zehn Jahre nach Einführung des Rechtsanspruchs auf Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr fehlen zahlreiche Betreuungsplätze und die Betreuungsverhältnisse sind unzuverlässig: Nach Angabe der HBSt waren gut 57 Prozent der Eltern im Frühjahr mit Kürzungen der Betreuungszeiten oder sogar zeitweiligen Schließungen der Einrichtung aufgrund von Personalmangel konfrontiert. Daraus resultieren Alltagsprobleme, die auf den Arbeitsmarkt durchschlagen. Knapp die Hälfte der betroffenen Mütter und Väter musste aufgrund der geänderten Betreuungszeiten Urlaub nehmen oder Überstunden abbauen, um die Betreuungslücken auszugleichen. Knapp 30 Prozent mussten zeitweilig ihre Arbeitszeit reduzieren. Dies zeigt, dass der Fachkräftemangel in den Kitas wiederum den Arbeitskräftemangel in anderen Branchen vergrößert: Eltern (und hier vor allem Mütter), die nicht auf eine stabile Kinderbetreuung vertrauen können, müssen ihre Erwerbstätigkeit einschränken, anstatt sie auszubauen – so die HBSt.

Ein möglicher Verbesserungsansatz wäre erstens eine Ausbildungsoffensive für Erziehungsberufe, verbunden mit einer deutlichen Verbesserung der Personalschlüssel. Ein zweiter ist die bessere Bezahlung der Erzieherfachkräfte, um so die berufliche Attraktivität zu verbessern.

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Datum: 02.09.2023

Was: Azubi-Mangel, besonders auch in ländlichen Regionen  

Quelle: General-Anzeiger Bonn vom 01.09.2023, S. 8, Download unter: epaper.ga.de/webreader-v3/index.html#/1004183/8-9

Kurzhinweis: Der Ausbildungsmarkt hat sich vom Anbieter- zum Nachfragermarkt gedreht. Geburtenrückgang und verändertes Bewerberverhalten machen sich auf dem Ausbildungsmarkt in NRW (und nicht nur in diesem Bundesland) immer stärker bemerkbar. Der GA Bonn schreibt: „Während 2022 noch rund 102.000 Schulabgänger eine Ausbildung machen wollten, lag die Zahl 2023 nur noch bei knapp 100.000 – und das bei 109.000 zu vergebenen Plätzen. (…) Vor der Pandemie, im August 2019, gab es noch 107 Bewerber auf 100 gemeldete Lehrstellen, heute sind es 94 auf 100.

Von Ausnahmen wie dem Ruhrgebiet und dem Bergischen Land abgesehen (100 Bewerber auf 93 bzw. 96 Ausbildungsangebote), sind einige ländliche Regionen besonders stark betroffen. So Südwestfalen, wo 161 Plätze auf 100 Suchende kommen oder Ostwestfalen-Lippe mit 109 Plätzen auf 100 Suchende. Derzeit suchen noch ca. 27.000 junge Menschen einen Platz, aber knapp 33.000 Stellen sind noch offen.

Was kann getan werden? Die Schwachen unterstützen, die mit ihrer Bewerbung nicht überzeugen konnten, die Berufsvorbereitung an Schulen intensivieren, auch einmal etwas ausprobieren lassen und ggf. ohne Schande abbrechen, wenn es nicht passt, eine gute Berufsberatung und attraktive Angebote für Auszubildende schaffen, auf sich aufmerksam machen – viele Ideen sind notwendig, denn jetzt bewerben sich die Unternehmen bei den Azubis.

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Datum: 28.08.2023

Was: Von der neuen „Lust auf Land“ – Zahlen, Daten, Fakten 

Quelle: Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, Newsletter 283 vom 15.08.2023, Download unter: Landlust neu vermessen | Berlin-Institut & Wüstenrot Stiftung (neuelandlust.de)

Kurzhinweis: Nach zwei Jahrzehnten Großstadtwanderung deutet sich eine Trendwende an. Bereits vor der Pandemie bekannte sich eine klare Mehrheit der Befragten für das Leben auf dem Dorf oder in einer Kleinstadt – doch wird das auch umgesetzt? Berlin-Institut und die Wüstenrot Stiftung haben in einer Analyse das Wanderungsgeschehen der vergangenen Jahre genau unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse im überaus attraktiven interaktiven Webangebot bis auf Kommunalebene findet sich hier: www.neuelandlust.de

Für das Bundesland Hessen gibt es darüber hinaus den Verweis auf eine neuere Studie unter dem Titel „Vom Bleiben und der Rückkehr aufs Land – Wie sich das Wanderungsgeschehen in Hessen gewandelt hat“: Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung | Detail
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Datum: 28.08.2023

Was: Baukultur – was ist im Baurecht alles möglich, um städtische Regionen attraktiver zu machen? Neues Projekt gestartet 

Quelle: Deutsches Institut für Urbanistik (difu), Ankündigung im Download unter: Regulative Baukultur | Deutsches Institut für Urbanistik (difu.de)

Kurzhinweis: Gute Baukultur ist wichtig, aber herausfordernd und zumindest im Alltag kein Selbstläufer. Wie ein Mehr an Baukultur nicht nur in herausgehobenen Fällen, sondern in das alltägliche Bauwesen eingebracht werden kann, soll in einem Projekt des BBSR durch das difu untersucht werden. Inwieweit müssen gesetzliche Rahmenbedingungen erweitert werden, um Baukultur verpflichtend zu verankern? Welche Normen und Regeln in Baugesetzbuch und Bauordnungsrecht schränken die Kreativität und damit die qualitätsvolle und innovative Gestaltung der gebauten Umwelt ein? Welche baukulturellen Instrumente des Bauplanungs- und Bauordnungsrechts sind besonders geeignet und wie gehen einzelne Kommunen mit ihnen um? Um diese und weitere Fragen dreht sich das gerade begonnene Forschungsvorhaben „Regulative Baukultur“, das bis zum Sommer 2025 terminiert ist. 

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Datum: 16.08.2023

Was: Was unterscheidet den „ländlichen Raum“ vom „nicht-ländlichen Raum“ oder die Abgrenzung ein (un)möglichen Unterfangen?

Quelle: BBSR, Dokumentation 18/2023 eines Online-Workshops vom 29. April 2022, Download unter: BBSR-Online-Publikation 18/2023 (bund.de)  

Kurzhinweis: Das BBSR schreibt in dem Begleittext zur Veröffentlichung dieser 72-seitigen und überaus lesenswerten Dokumentation zu den Schwierigkeiten beim Finden sinnvoller Abgrenzungskriterien und deren Anwendung auf Regionen mit dem Ziel, sehr und weniger ländliche Räume und städtische Regionen voneinander zu scheiden: „Wenn ländliche Räume nicht per se strukturschwach sind und schrumpfen sowie nicht alle Städte durch ihre Agglomerationsvorteile wachsen, wozu braucht es dann noch die Unterteilung in Stadt und Land? Leben wir nicht längst in einer viel stärker pluralisierten Welt mit Zwischenstädten, suburbanen oder rurbanen Räumen? Wie geht die Landes- und Regionalplanung mit der herkömmlichen Stadt-Land-Dichotomie um? Wie grenzen unsere Nachbarn in Österreich und der Schweiz Stadt und Land voneinander ab?“

Diese Fragen wurden am Beispiel der beiden deutschen Differenzierungsansätze von BBSR und Thünen-Institut sowie an Beispielen aus Österreich und der Schweiz diskutiert. Ebenfalls wurde ein weiterer Ansatz auf Basis von Fernerkundungsdaten vorgestellt.

Die Vielfalt an Abgrenzungsmöglichkeiten im Verhältnis von Stadt und Land macht deutlich, dass es „den“ ländlichen Raum nicht gibt.

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Datum: 14.08.2023

Was: „Tage der Regionen“ – Veranstaltungen an verschiedenen Orten im September und Oktober, VORMERKEN!

Quelle: Bundesverband der Regionalbewegungen, regiopost Nr. 41 vom August 2023, Download unter: 41. RegioPost – Neues aus der Regionalbewegung (cleverreach.com)

Kurzhinweis: Seit 25 Jahren macht das Aktionsbündnis „Tag der Regionen“ Regionalität sichtbar und klärt Verbraucher*innen über viele gute Gründe für Regionalität auf. Die Veranstaltung hat sich seitdem zur bedeutendsten und größten Veranstaltungsplattform der Regiobranche entwickelt.
25 Jahre – ein Grund zu feiern, aber: Um regionale Wirtschaftskreisläufe und somit die Wurzeln in einer globalisierten Welt funktionsfähig zu machen und zu erhalten, braucht es nach wie vor dringend eine breite Aufmerksamkeit auf allen gesellschaftlichen und politischen Ebenen. Daher der Hinweis auf die drei Veranstaltungen:
– Die
bundesweite Hauptveranstaltung wird am 3. September in Rasdorf in Hessen im Rahmen des 2. Rhöner Schinken- und Destillationsmarktes stattfinden.
– Am 17. September lädt der Aktionstag zur bayerischen Hauptveranstaltung nach Leinburg ins Nürnberger Land ein.
– Am 3. Oktober feiert Nordrhein-Westfalen auf dem Gut Paulinenwäldchen in Aachen-Vetschau den Tag der Regionen.

Weitere interessante Informationen bekommt man über den „regiopost“ (s. oben).

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Datum: 13.08.2023

Was: „Landwärts“ – eine Tagung zum Wissenstransfer über die Beherrschung von  Veränderungsprozessen in ländlichen Räumen am 05.-06.09.2023 (ab 12.00 Uhr) in Hofgeismar

Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung vom 09.08.2023, Download unter: Landwärts | bpb.de 

Kurzhinweis: Veränderungsprozesse wie Energiewende, Migration und Integration, demographischer Wandel, Fachkräftemangel stellen die ländlichen Regionen vor große Herausforderungen. Im Fachforum „Landwärts“ sollen u.a . die Chancen politischer Bildungsarbeit bei lokalen Konflikten betrachtet werden. 

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Datum: 07.08.2023

Was: Kleinstädte und ihre weltweite Bedeutung

Quelle: BBSR-Forschung online 7/2023 mit Hinweis auf die neue Veröffentlichung IzR (Informationen zur Raumentwicklung), Heft 1/2023, Download unter: BBSR – Veröffentlichungen – Kleinstädte international (bund.de)

Kurzhinweis: Rund ein Fünftel der Bevölkerung Europas lebte 2020 in Kleinstädten. Ihre Bedeutung als Knotenpunkte für viele Funktionen der Daseinsvorsorge, für Produktion und Handel, für Bildung und Kultur, für alle Arten von Dienstleistungen ist groß, aber heterogen. Das Heft beschäftigt sich in einem Dutzend Aufsätze mit Fragen der vergleichenden Entwicklung dieses Stadttypus in Europa, Indien und den USA.

Über den Link (Wie stellen sich europäische Kleinstädte der Metropolenentwicklung? (bund.de) kann ein Aufsatz von Christophe Demazière über die Entwicklung in Frankreich als Kostprobe eingesehen werden. Er kommt u.a. zu dem Ergebnis: „Eine Kleinstadt kann davon profitieren, Teil einer Metropolregion zu sein – andererseits kann diese Integration unter Umständen ebenso schädlich sein: in Anbetracht von Verkehrsstaus, des Rückzugs lokaler Geschäfte und Dienstleistungen sowie gewisser Bevölkerungs- und Identitätsverluste. In ähnlicher Weise könnten Kleinstädte fernab von Metropolen wichtige Entwicklungspole in ihrer Region sein und ein dynamisches Wachstum
aufweisen, während andere aufgrund des Wettbewerbs mit anderen Entwicklungszentren unter Umständen nur über ein begrenztes Einzugsgebiet für Bildungs-, Kulturangebote usw. verfügen“ (S. 82).

Das gesamte Heft kann unter dem genannten Link vorbestellt werden.

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Datum: 02.08.2023

Was: Ausbildung 2023 – Licht und Schatten

Quellen: General-Anzeiger Bonn vom 02.08.2023, S. 2 (Kommentar) und Die ZEIT vom 27. Juli 2023, S. 19, Download unter: epaper.ga.de/webreader-v3/index.html#/1002999/2-3 und Auszubildende: Die Leerstelle | ZEIT Arbeit

Kurzhinweis: Bärschneider schreibt in ihrem Kommentar zum neuen Ausbildungsjahr 2023, dass in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis fast 20 % mehr junge Menschen eine handwerkliche Ausbildung begonnen haben als im Vorjahr. Mit verantwortlich für diesen Erfolg sei eine spezielle Ausbildungsbörse mit Angeboten im Handwerk. Dies reiche allerdings nach Bärschneider bei Weitem nicht aus. So müssten sich auch die Arbeitsbedingungen ändern: Farbeimer schleppen ersetze keine Malerausbildung und das Fegen von Hallen im Praktikum sei als wesentliche Tätigkeit kein Aushängeschild um einen Eindruck über eine qualifizierende Berufsausbildung zu gewinnen. Ebenso müssten die Rekrutierungsmethoden und Arbeitsangebote überdacht und den Anforderungen an die Generation Z besser angepasst werden. Flyer und Berufsmessen reichten nicht mehr; warum also nicht mal einen Werkstudenten einsetzen, der einen Tiktok-Kanal aufsetzt? Flexible Arbeitszeiten (wo möglich), berufliche Aufstiegstransparenz, aber auch Auslandsaufenthalte (z. B. über Erasmus+) könnten helfen. Und über die Azubi-Vergütung (so möchte man ergänzen) wäre auch nachzudenken. Gerade hat das Bäcker-Handwerk hier vorgelegt.

Der Artikel in der ZEIT geht der Frage nach, warum es trotz des großen Mangels an Auszubildenden gleichzeitig so viele Ungelernte gibt. Fehlende Kenntnisse über die Vielzahl der Ausbildungsberufe in Deutschland sei eine Sache, die andere seien fehlende Einstiegsqualifikationen, so die Autoren. Ursachen scheint es wohl einige zu geben und eine Lösung hieße: individuellere Betreuungsangebote. Jugendberufsagenturen und ähnliche Anlaufstellen unter dem Dach der Arbeitsagenturen sind dabei eine Möglichkeit. In Österreich gibt es z. B. seit einigen Jahren überbetriebliche Ausbildungsstellen mit angeschlossener Berufsschule und Wohnheim. Manchmal kann sich der Blick über den „Gartenzaun“ lohnen.  

Und an dieser Stelle verweise ich auch gerne noch einmal auf meine eigene Veröffentlichung, in der es u. a. viele Tipps zur Rekrutierung von Auszubildenden und Mitarbeitern gibt: Laendlicher_Raum_Broschuere_Dr_Marcus_Mogk..pdf (geomogk.de)

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Datum: 31.07.2023

Was: Willkommen in Wittenberge!

Quellen: arte-journal (TV) vom 31.07.2023, 19.20 Uhr, Download unter: Brandenburg: Neues Zuhause für digitale Nomaden – Die ganze Doku | ARTE

Kurzhinweis: Der kurze 3-Minutenbeitrag im arte-journal vom 31.07.2023 zeigt, wie eine Kleinstadt in reizvoller Lage, aber mit einem demographischen Problem (Schwund von einem Drittel der Bevölkerung), versucht, ihre Situation zu entspannen. Um allerdings das Interesse von großstädtischer Bevölkerung auf Dauer zu gewinnen, sind die verkehrliche Anbindung an eine Großstadtregion („Nabelschnur“!) und eine hervorragende digitale Ausstattung ebenso erforderlich wie moderne Coworking-Spaces und das Vorhandensein von kulturellen Kristallisationspunkten, in denen die Kommunikation untereinander und mit Teilen der „Altbewohner“ möglich wird. In Wittenberge gibt es u. a. funktional eingerichtete Wohnungen in schöner Umgebung für das Wohnen auf Zeit (und vielleicht auf Dauer). Aber: Günstige Mieten alleine reichen nicht! 

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Datum: 21.07.2023

Was: Hochqualifizierte gehen ungern in den Ländlichen Raum

Quellen: Wirtschaft im Wandel, Jg. 29 (2), 2023, Download unter: wiwa_2023-02_stadtfrust-landlust.pdf (iwh-halle.de)

Kurzhinweis: Bislang gibt es nur wenige Studien, die den Effekt des Unternehmensstandortes auf die Arbeitsplatzattraktivität untersuchen. Bei
einem experimentellen Untersuchungsdesign wurden den Teilnehmern hypothetische Stellenangebote in Städten und ländlichen Regionen vorgelegt; tägliches Pendeln sollte keine Option sein. Die Stellenangebote beinhalteten Informationen zum gezahlten Lohn, zu den Arbeitsplatzcharakteristika und einigen regionalen Merkmalen wie Vereinsleben, soziales Engagement der Einwohner, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen, Verfügbarkeit von Wohnraum, Jobaussichten für den Partner sowie die Entfernung zum nächsten Erholungs- bzw. Ballungsgebiet. Zwei Stichproben mit über 800 Beteiligten (Studierende u. Angestellte mit akad. Abschluss) aus zwei Altersgruppen (20-30 u. 30-45 Jahre) und Wohnort in Ostdeutschland nahmen teil. Die Studie basiert auf mehr als 8.000 Jobbewertungen.

Ein wichtiges Ergebnis: Unter sonst gleichen Bedingungen werden Stellenangebote von Firmen aus ländlichen Regionen als weniger attraktiv wahrgenommen, selbst wenn die regionale Attraktivität hoch ist. Diese Präferenz für urbane Räume gilt allerdings nur für Personen, die in urbanen Räumen leben und sie ist besonders unter den Studierenden ausgeprägt; Personen aus ländlichen Gebieten machen eher keine Unterschiede zwischen den Arbeitsangeboten aus Stadt und Land. 

Was kann getan werden, um die ökonomische Ungleichheit zwischen Regionen abzufedern? Unternehmen in ländlichen Räumen könnten beispielsweise eine Verbindung zu Universitäten in städtischen Regionen herstellen und regelmäßig Angebote für Studierende schaffen, um Vorurteile gegenüber ländlichen Regionen abzubauen. Sie können versuchen, die bereits im ländlichen Raum verankerten Personen zu hochqualifizierten Beschäftigten weiterzubilden und beim Schritt zum Hochschulstudium zu unterstützen. Besonders attraktiv ist auch die gezielte Ansprache von Familien über die Stärken ländlicher Räume. Nicht zuletzt könnten Unternehmen auch überlegen, in einem städtischen und einem ländlichen Gebiet präsent zu sein z. B. über eigene urbane Coworking Spaces oder städtischen Projekträumen mit Partnerunternehmen, was sich längerfristig positiv auf die Bereitschaft auswirken könnte, Arbeitsangebote auch im ländlichen Raum anzunehmen.

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Datum: 15.07.2023

Was: Frequenz in der Innenstadt halten ohne Kaufhaus – wie könnte das gelingen?

Quellen: General-Anzeiger Bonn vom 15./16.07.2023, S. 28, Download unter: epaper.ga.de/webreader-v3/index.html#/1002303/28-29

Kurzhinweis: Diese Herausforderung betrifft viele Klein- und Mittelstädte, in denen die großen Kaufhäuser bald schließen: Was soll mit den Gebäuden geschehen, welche Nachnutzungsmöglichkeiten gibt es, wie kann die Frequenz in der Innenstadt gehalten werden?

Ein Beispiel ist die Kreisstadt Siegburg, wo Galeria Karstadt-Kaufhof ca. ein Drittel der Gesamtverkaufsfläche ausmacht. Noch, denn Anfang 2024 soll das Kaufhaus schließen. Zwar kämpft man in der Stadt für den Erhalt, doch sicher ist das nicht. Verkleinert gegenüber früher wurde der Bereich schon vor Jahren: Saturn und die hauseigene Gastronomie stehen leer.

Eine Exkursion ins Ruhrgebiet u.a. mit Vertretern der städtischen Wirtschaftsförderung sollte Ideen aufzeigen. „Mixed Use“ sei wohl besonders sinnvoll, um hier das Ergebnis bereits vorwegzunehmen. Die Förderung zur Entwicklung von Umnutzungskonzepten in Höhe von fünf Millionen Euro wurde beim Land NRW bereits beantragt. Neue Nutzungskonzepte ehemaliger Warenhäuser konnte z. B. mit den „Neuen Höfe“ in Herne betrachtet werden. Nach jahrelangem Leerstand sind hier Büros, ein Fitnessstudio, Ladenlokale und eine Gastronomie mit Außenterrasse in dem Gebäudekomplex an zentraler Stelle angesiedelt. Im „MarktQuartier“ in Recklinghausen haben ein Aldi-Markt, ein Café mit Außenbereich und eine Apotheke eröffnet. Im Bau befinden sich eine Kita mit großer Dachterrasse, Büroflächen, eine Zahnarztpraxis, seniorengerechte Wohnungen mit der Möglichkeit des betreuten Wohnens und ein Hotel.

Um Wohnungen oder ein Hotel im Gebäude unterzubringen, brauche man Licht im Gebäudeinneren, etwa durch einen Lichthof; Beispiel hierfür ist der „Königshof“ in Essen. Durch ein Atrium über die Etagen eins bis fünf fällt nun Tageslicht in das vorher entkernte Gebäude. Da in vielen ehemaligen Großkaufhäusern die Mitte der Grundfläche für Rolltreppen oder Aufzüge genutzt worden sei, könnten manche Gebäude relativ einfach „aufgeschnitten“ werden, ohne dass die Grundstatik betroffen sei. Dies macht z. B. Wohnnutzung in zentraler Innenstadtlage leichter möglich, was Frequenz in der Stadt hält.

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Datum: 14.07.2023

Was: Podcasts zum Thema „Ländliche Räume in Baden-Württemberg“

Quellen: Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Download unter:

KIT – Podcast (landlebendigdenken.de)

Kurzhinweis: Die Podcast-Serie „Land.lebendig denken“ besteht aus fünf jeweils zwischen ca. 15-25 Minuten langen Expertengesprächen. In ihnen wird die Zukunft des Ländlichen Raumes in Baden-Württemberg thematisiert; es geht um Resilienz, Potenziale und Herausforderungen heute und in Zukunft. Welche Rolle spielen Klimawandel und Globalisierung, wie lässt sich eine sozial-ökologische Stabilität erreichen und wie können tiefgreifende strukturelle Veränderungen für eine bessere Zukunft für alle sorgen?

Themen der Podcasts sind:

Folge 1: Resilienz Ländlicher Räume – Konzept und Perspektive
Folge 2: Minister Hauk MdL über die Ländlichen Räume in Baden-Württemberg
Folge 3: Datenanalyse und (Klima-)Modellierung (Prof. Dr. Harald Kunstmann)
Folge 4: Aktive Regionalentwicklung für resiliente Regionen (Dr. Peter Jakubowski)
Folge 5: Wanderungsbewegungen in Ländlichen Räumen (Dr. Richard Junesch)

Nähere Hinweise zu den Themen finden sich unter dem o.g. Link. 

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Datum: 04.07.2023

Was: Homeoffice reduziert den Office-Flächenbedarf, das Beispiel Bonn (eine kurze Ergänzung zu den Co-Working-Spaces vom 02.07.23)

Quellen: General-Anzeiger Bonn vom 03.07.2023, S. 15, Download unter: epaper.ga.de/webreader-v3/index.html#/1001793/14-15

Kurzhinweis: Die Postbank beschränkt sich statt mehrerer Etagen im neuen Hochhaus am Bundeskanzlerplatz auf ein kleineres Haus. Der GA schreibt: „Homeoffice und mobiles Arbeiten verändern nicht nur den Bedarf der Postbank. Der Bonner Büromarkt gerät in Bewegung.“ So erklärt der Sprecher der Postbank: „Wir benötigen im Vergleich zu den Zeiten vor der Pandemie weniger Fläche, weil wir unseren Mitarbeitenden ein hybrides Arbeitsmodell bieten“. Die jetzt nicht genutzten Büros werden bereits durch neue Umzüge anderer Behörden belegt.

Auch die Deutsche Post DHL Group bebaut nun erst einmal nicht mehr ein 11.500 Quadratmeter großes Grundstück im Bundesviertel mit einem fünfstöckigen Komplex für 2.500 Arbeitsplätze, bestätigt aber dass dort, „wo es aufgrund der Anforderungen an die Tätigkeit möglich ist, moderne Arbeitskonzepte anbieten, welche die Möglichkeit zum ortsflexiblen Arbeiten mit Präsenzarbeitszeiten verbinden“.

Ebenso hatte Vorstandschef Höttges von der Deutschen Telekom 2022 angekündigt, die Büroflächen bundesweit halbieren zu wollen, wobei es allerdings zum zentralen Standort Bonn derzeit „nichts Konkretes zu kommunizieren“ gebe.

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Datum: 03.07.2023

Was: Mobilitätsstrategien in ländlichen Räumen 

Quellen: BBSR-Veröffentlichung, Berichte kompakt 2/2023, Download unter: Berichte KOMPAKT 02/2023 (bund.de)

Kurzhinweis: Der Bericht präsentiert auf 15 Seiten Erfolgsfaktoren für eine gelingende Mobilität jenseits des offiziellen ÖPNV in ländlichen Räumen. Während der Bericht eher die Erfolgsfaktoren resümiert (strategische, organisatorische, kommunikationsspezifische) wird es auf S. 15 sehr konkret. Hier werden die 20 Projekte in einer Karte aufgelistet; ein Klick  – und schon kann man sich sehr ausführlich über konkrete und realisierte Projekte wie den ehrenamtlichen Seniorendienst, über On-demand-Shuttle oder die WunderlinGO-App informieren und eine Menge Anregungen für die eigene Region gewinnen. Mit anderen Worten: Reinklicken lohnt sich! 

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Datum: 03.07.2023

Was: Die „15-Minuten Stadt“ 

Quelle: difu (Deutsches Institut für Urbanistik), Projektankündigung, Download unter: Die Stadt der Viertelstunde | Deutsches Institut für Urbanistik (difu.de)

Kurzhinweis: Neun Fallstudienstädte werden untersucht, um die Voraussetzungen für und die Nutzung der Möglichkeiten in der 15-Minuten-Stadt in Erfahrung zu bringen. Ziel des Leitbildes „15-Minuten-Stadt“ ist, viele Funktionen des täglichen Lebens räumlich so zu organisieren, dass sie innerhalb einer Wegezeit von bis zu 15 Minuten zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen sind. So werden neue Stadtteile mit anspruchsvollen Mobilitätskonzepten geplant und realisiert (z.B. Freiham in München, Dietenbach in Freiburg, Hamburg-Billwerder). Aber auch Konzepte der „Superblocks“ (Superbüttel in Hamburg, Kiezblock in Berlin, Supergrätzel in Wien) werden untersucht. Über Projektergebnisse wird hier berichtet (Laufzeit bis 9/2024).

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Datum: 02.07.2023

Was: „Korallenriffe“ im ländlichen Raum – wie die Provinz attraktiv werden kann 

Quelle: Der SPIEGEL, Nr. 16 vom 15.04.2023, S. 56-59, Download unter: Wie Co-Working das Landleben verändert: Stadt, Land, Job – DER SPIEGEL

Kurzhinweis: Es geht um Co-working-Spaces. Sie sind die Korallenriffe, um die sich (läuft es gut) dann weitere Funktionen ansiedeln, welche die oft entleerte Mitte der „Donaut-Kleinstädte“ mit ihren schmucken Neubausiedlungen ringsumher wieder beleben. Jedoch ohne Verkehrsanbindung, Service und vor allem ein schnelles Digitalnetz ist die Idee nicht profitabel. Am Beispiel Homberg (Efze) in Nordhessen wird deutlich, dass bei passenden Voraussetzungen Erfolge möglich sind: Von 36 Landleben-Testern sind inzwischen 11 nach Homberg umgezogen. Und es könnten noch deutlich mehr werden: Pop-up-Spaces zum Ausprobieren können sich in dauerhafte Lösungen verwandeln; an mehr als 100 Standorten in Deutschland findet man z. B. bereits CoWorkLand, eine Organisation, die Anbieter von Raum und Nutzer zusammenbringt. Ein weiterer Vorteil von Co-working-Spaces ist die Idee des „dritten Ortes“, der aber in der Nähe des Lebensmittelpunktes liegt. Denn: Homeoffice ist gut und schön, aber wer möchte seinen Job schon gerne dauerhaft alleine am Küchentisch machen. Auch manche Arbeitgeber sehen in derartigen Angeboten Vorteile beim Kampf um Fachkräfte, wenn sich auf diese Weise lange Anfahrtswege zum Büro vermeiden lassen (so hat die Firma DATEV in Nürnberg bereits fünf Co-working-Spaces rund um Nürnberg gegründet). Und was soll mit den leerstehenden Bürokomplexen in der City geschehen? Die TU Darmstadt hat bereits 2019 zu Wohnraumpotenzialen in urbanen Lagen geforscht und fand jede Menge Beispiele, wie sich Verwaltungsgebäude, Fabriken, Parkhäuser umwidmen und als Wohnraum nutzen lassen.

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Datum: 01.07.2023

Was: Von attraktiven Mittelstädten im ländlichen Raum lernen 

Quellen: WIRTSCHAFT, Magazin der IHK Arnsberg, Hellweg-Sauerland, S. 8 ff., Download unter: LE_IHK_0506_2023_internet (ihk-arnsberg.de)

Kurzhinweis: Wie können die Innenstädte von Orten mittlerer Größe attraktiv gehalten werden? Umfragen im Bereich der IHK Arnsberg in Lippstadt, Soest, Brilon, Meschede u.a. Orten verweisen darauf, wie die praktische Umsetzung des Schlagwortes „Aufenthaltsqualität“ gelingen kann: Veranstaltungen, kulturelle Erlebnisse, Grünflächen und Sitzgelegenheiten, Gastronomie und inhabergeführter Einzelhandel – um nur ein paar Stichworte zu nennen. Aber auch der Spagat zwischen Aufenthaltsqualität und PKW-Erreichbarkeit wird betrachtet und die zunehmende funktionale Diversifizierung im Citybereich.

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Datum: 28.06.2023

Was: Regional hat Vorfahrt

Quellen: Bundesverband der Regionalbewegung e.V., Download unter: Aktuelles (regionalbewegung.de) 

Kurzhinweis: Das diesjährige Bundestreffen der Regionalbewegung in Farchant (Garmisch-Partenkirchen) vom 22.-24. Juni soll hier zum Anlass genommen werden, auf den Bundesverband und seine Anliegen hinzuweisen. Regionale Produktion, Vermarktung, Transportleistung, aber auch das Bilden regionaler Wertschöpfungsketten, regionaler Finanzdienstleistungen für Investitionen dienen einer erfolgreichen und nachhaltigen Regionalentwicklung und damit stärken sie ländliche Räume. Mehr zu den Zielen, aktuellen Projekten, Partnerorganisationen etc. findet man unter dem o.g. Link.

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Datum: 27.06.2023

Was: Wer hätte nicht gerne 10 Milliarden?

Quellen: Die ZEIT Nr. 27 vom 22. Juni 2023, S. 19, Download unter: Intel in Magdeburg: Der Milliarden-Acker | ZEIT ONLINE 

Kurzhinweis: Nicht unumstritten ist das 9,9-Milliarden-Subventionsangebot an Intel. Bei Magdeburg soll Europas modernste Chipfabrik für 3.000 Mitarbeiter entstehen: ein Gesamtinvest von 17 Milliarden Euro, von denen der Staat knapp zehn Milliarden übernimmt. Die Höhe dieser Subvention (drei Millionen Euro je Arbeitsplatz) ist umstritten, übersteigt sie doch z. B. das komplette Budget des Bundesforschungsministeriums; andere rechnen aus, dass man damit auch 400 Schulen bauen oder viermal soviel für sozialen Wohnungsbau ausgeben könne. Ergänzen könnte man: Förderung der ländlichen Räume, Verbesserung des Angebotes an ÖPNV im ländlichen Raum etc. etc. Handwerker, Bauarbeiter, Planer werden in einer Größenordnung von vielleicht 10.000 Personen ebenfalls nur vorübergehend hier arbeiten und vermutlich aus anderen Regionen verlagert, wo sie dort fehlen werden. Ein weiteres permanentes Stellenwachstum für IT-Spezialisten und ähnliche Fachkräfte ist im Augenblick noch Wunschdenken. Der Präsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle (Reint E. Gropp) verweist auf Untersuchungen, nach denen Subventionen von 1 € das BIP in einer Bandbreite von minus 1,40 bis plus 1,80 € beeinflussen können – mithin ist der Mehrwert für Staat und Region nicht vorprogrammiert. Hinzu kommt, dass das Risiko einer Fehlinvestition umso größer ist, je weniger ein entsprechendes Branchennetzwerk im regionalen Umfeld existiert – und das gibt es hier eben nicht. Vielleicht noch nicht. Neben einem Beitrag zum „Aufbau Ost“ ist die Fabrik natürlich auch eine Möglichkeit, den Anschluss an die digitale Welt nicht zu verlieren und vor allem eine von Ostasien unabhängige Versorgung mit Mikrochips sicherzustellen. Es bleibt ambivalent und ein Versprechen für eine ungewisse Zukunft.  

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Datum: 26.06.2023

Was: Raus aus der Nische und rein in die Fläche: ökologisches Wohnen

Quellen: Die ZEIT Nr. 20 vom 11. Mai 2023, Download unter: Seestadt Aspern: Bitte recht klimafreundlich! | ZEIT ONLINE 

Kurzhinweis: Es sind nur 15 Kilometer bis zum Stephansdom in Wien: Auf einem ehemaligen Flugfeld entsteht der neue Stadtteil „Seestadt Aspern“ mit einer 10-Minuten-Anbindung durch die U-Bahn an Prater und Hofburg, die in ca. 20 Minuten erreicht werden. Bei zwei Millionen Einwohnern und einer schnell wachsenden Bevölkerung (Zuzug von 200.000 Menschen in den letzten zehn Jahren) ist die Seestadt bereits jetzt nach der Fertigstellung eines Drittels ihres geplanten Umfangs eine große Entlastung. 30.000 Personen, 20.000 Arbeitsplätze, Geschäfte, Restaurants sollen und das zweitgrößte Holzhaus der Welt ist schon entstanden. Über 250.000 Sensoren sorgen für eine optimale digitale Steuerung des Energiebedarfs für Heizung, Lüftung, Strom und Wasser. So können bis zu 20 % der Energie eingespart werden. Mit dem 365-Euro-Jahresticket (in Wien seit über 10 Jahren erhältlich), der Bereitstellung von E-Bikes und Lastenrädern und der Einschränkung von Parkraum für PKW (Parken nur in Hochgaragen, die weiter entfernt sind als die nächsten Haltestellen des ÖPNV zur Wohnung) wurde der öffentliche Raum den Bewohnern zurückgegeben. 

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Datum: 16.06.2023

Was: Vom Bleiben und der Rückkehr aufs Land

Quellen: Berlin Institut, Newsletter 280 vom 31. Mai 2023, Download unter: Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung | Vom Bleiben und der Rückkehr aufs Land 

Kurzhinweis: Auf Basis der Wanderungsstatistiken des Hessischen Statistischen Landesamts und der Statistischen Ämter des Bundes und der
Länder kommt das Berlin Institut im Auftrag der Staatskanzlei für das Land Hessen in einer reich mit Kartenmaterial belegten Studie von ca. 25 Seiten zu folgenden Ergebnissen (Zitat in Auszügen):

„Die aktuellen Daten zum Wanderungsgeschehen belegen einen deutlichen Wandel für ländliche Gemeinden in Hessen: Viele
Landgemeinden und Kleinstädte, die noch Ende der 2000er Jahre unter Abwanderung litten, konnten zuletzt wieder Einwohner und Einwohnerinnen durch Zuzüge hinzugewinnen. Zwischen 2019 und 2021 verzeichneten knapp drei Viertel der Landgemeinden
Wanderungsgewinne, unter den Kleinstädten ist der Anteil noch größer. (…) Das gilt von Nord- bis Südhessen, und zwar unabhängig von der
Nähe zu größeren Städten oder der sozioökonomischen Lage. Diese Entwicklung liegt nicht nur an verstärktem Zuzug, sondern auch daran, dass weniger Menschen ihre ländlichen Wohnorte verlassen. In den Jahren der Coronapandemie verzeichneten die Großstädte Hessens erstmals seit Jahrzehnten im Schnitt Wanderungsverluste.
(…) auch viele junge Erwachsene zogen nicht mehr innerhalb Deutschlands für das Studium oder den ersten Job vom Land in die
größeren Städte Hessens. Dafür tauschten zuletzt vor allem junge Familien immer häufiger ein Leben im Ballungsraum gegen ein Leben im Grünen ein.
Der vermehrte Zuzug von jungen Familien kann das Schrumpfen und Altern in Hessens Landgemeinden und Kleinstädten allerdings nicht ganz umkehren: Von den 344 hessischen Gemeinden, die zwischen 2019 und 2021 im Schnitt Wanderungsgewinne verzeichneten, ist trotzdem mehr als jede Dritte geschrumpft. Die neuen Zuziehenden können aber helfen, die Folgen des demografischen Wandels in Landgemeinden und Kleinstädten etwas abzubremsen. 

Für einen Überblick zum Wanderungsgeschehen aller Gemeinden und Städte Hessens, besuchen Sie www.hessenlink.de/wanderungen.

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Datum: 12.06.2023

Was: Attraktiv ist nicht gleich glücklich 

Quellen: