Ländlicher Raum
Demografische Entwicklung als Herausforderung – Ideen und Anregungen
Marcus Mogk
Die Idee zu diesem Text basiert auf einer mehrjährigen Beschäftigung mit Herausforderungen für Industrieunternehmen und Kommunen in ländlichen Regionen Ostwestfalens. Viele ländliche Räume sind heutzutage durch zwei Ursachen geprägt, die eng miteinander verknüpft sind: Zum einen durch die über lange Zeit gesellschaftliche und politische Wahrnehmung als Passiv- und Defizitraum und zum anderen durch den demografischen Wandel mit allen Konsequenzen einer alternden Gesellschaft und regionaler Schrumpfungsprozesse. Schwierigkeiten vieler ländlicher Regionen resultieren aus diesen Ursachen: lückenhafte Daseinsvorsorge, schlechte Erreichbarkeiten im ÖPNV, unzureichende Finanzausstattung der Kommunen und – nicht zu vergessen – der Fachkräftemangel.
Kanalbauten
Der Rhein-Main-Donau-Kanal
Marcus Mogk
Eine ausführliche Beschäftigung mit dem Thema fand zu Beginn der 1980er Jahre statt, als der Rhein-Main-Donau-Kanal (im Folgenden: RMD-Kanal)
in der öffentlichen Diskussion heftig umstritten war.
Die Vielzahl der mit dem Bau angestrebten räumlichen und landschaftsökologischen Veränderungen bei gleichzeitig irreführenden Informationen
machten eine genauere Untersuchung reizvoll.
Zu den historischen Vorläufern des Kanalprojektes zählten die „Fossa Carolina“ und der „Ludwig-Donau-Main-Kanal“, auf die eingangs hingewiesen wird.
Eine weitere Beschäftigung mit dem Thema ist beabsichtigt, voraussichtlich im Jahr 2025; bis es soweit ist, werden in unregelmäßigen Abständen Bilder vom RMD-Kanal eingestellt.
Moselweinbergpfirsich
Der Rote Weinbergpfirsich von der Mosel
Marcus Mogk
Hintergrund dieser Anmerkungen zum Roten Moselweinbergpfirsich war eine zufällige Begegnung in den Weinbergen von Leutesdorf am Mittelrhein. Hier stand zu Beginn des Jahres 2020 ein rotes Schild: „90 Jahre Weinbergpfirsich in Leutesdorf. Alte Frucht – Neu entdeckt“.
Der Winzermeister Hugemann aus Leutesdorf beschreibt hier, wie seine Großmutter 1930 aus Alken an der Mosel nach Leutesdorf heiratete. Hier gefiel es ihr gut, nur eine Sache fehlte – eben der Rote Weinbergpfirsich. 1930 pflanzte die Neuvermählte den ersten Baum in Leutesdorf, wo man aufgrund der guten klimatischen Voraussetzungen – neben anderem Baumobst – bereits Aprikosen gepflanzt hatte. Der Rote Weinbergpfirsich wurde in der Familie zunächst nur für den Eigenbedarf genutzt. Später bezog der Betrieb von Verwandten an der Mosel über die Jahre hinweg zusätzlich immer auch Brand und Likör aus Moselweinbergpfirsichen für den Verkauf ab Hof.
Romantische Kulturlandschaft Mittelrhein
Marcus Mogk
„Warum ist es am Rhein so schön?“ Eine Antwort gaben vielleicht bereits die Römer, wenn sie hier auf der „richtigen“ Uferseite im Grenzland standen. Spätestens mit der Grand Tour und noch später mit dem beginnenden Tourismus in der Mitte des 19. Jh. wurden weitere Antworten gegeben und das Rheintal symbolisch „aufgeladen“ – Rheinromantik inkl. „Wein-Weib und Gesang“ vermengten sich mit nationalem Pathos. Eine Seminarveranstaltung am Geographischen Institut der Universität Bonn ging Ende 2021 diesen und anderen Bedeutungsverschiebungen nach.
Rheinlaufkarten
Rheinpanoramen – Anmerkungen zu Illusion und Realität
Marcus Mogk
Wenn es eine Landschaft der Freizeit, vielleicht auch der Muße und Erholung im Deutschland des 19. Jahrhunderts gegeben hat, sozusagen ein ‚place to be‘, so war es das Rheintal zwischen Mainz und Köln. Damals wie heute begleiteten Panoramakarten in Form von Leporellos den Rheinreisenden, die – damals wie heute – erhebliche Unstimmigkeiten aufweisen. Handelt es sich dabei um ein Versehen?
Bis in die frühe Neuzeit war das Unterwegs-Sein fast immer mit einer realen Notwendigkeit verknüpft. Unterwegs waren vor allem Händler und Kaufleute, Pilger, Handwerker und Studenten, einige Bildungsreisende, fahrendes Volk sowie Angehörige der Oberschicht auf In-spektionsreisen. Auf einen ersten ‚Reiseboom‘ im ausgehenden 17. Jahrhundert zu den beliebten Heilbädern folgte eine zweite Reisewelle, die ‚Grand Tour‘ oder Kavalierstour. Dabei ging es weniger um Freizeit und Erholung, sondern in erster Linie darum, Erfahrungen und Eindrücke zu sammeln, um sich auf künftige Aufgaben vorzubereiten und Netzwerke zu knüpfen.
Prof. Dr. Eberhard Mayer
Biographische Skizze eines Bonner Geographieprofessors
Marcus Mogk
Eher beiläufig wurde im Sommer 2021 die Idee geboren, ehemalige Angehörige der Geographischen Institute der Universität Bonn mit ihrem Beitrag für die Geographie zu würdigen, auch wenn sie weniger im Rampenlicht der Fachwissenschaft standen als z. B. Alfred Philippson, Carl Troll, Wilhelm Lauer, um nur einige zu nennen.
Bei Eberhard Mayer, Professor am Geographischen Institut der Universität Bonn in den Jahren 1972-1998, greift eine «klassische» Würdigung mit Anmerkungen zum beruflicher Werdegang, zu Veröffentlichungen oder Einordnung in den Wissenschaftsbetrieb nicht. Seine Liste der Veröffentlichungen ist kurz, gemessen am üblichen Forschungs- und Publikationspensum eines Professors heutiger Zeit sogar erschreckend kurz. Vielmehr liegen seine Leistungen auf Gebieten, die im heutigen «Wissenschaftsbetrieb» eher geringer zählen als Drittmitteleinwerbung, Zitationen und Fachpublikationen: Eberhard Mayer waren Lehre und Kommunikation, Kooperation und Netzwerke, vor allem jedoch der fördernde Umgang mit seinen Studierenden wichtig, vielleicht sogar wichtiger als seine Reputation in einer zu Beginn seiner Bonner Jahre noch von Ordinarien geprägten Universitätswelt.
Die nach seinem Tod 2006 noch vorhandenen Archivalien wurden detailliert erfasst und bilden die Basis vor allem der Jahre bis 1972. Darüber hinaus wurden für die Bonner Jahre vor allem Informationen von Weggefährten, Kollegen und Studierenden eingeholt, die mit ihren persönlichen gemeinsamen Erlebnissen und Erfahrungen zu Wort kommen. Der Verfasser selbst studierte ebenfalls bei Eberhard Mayer in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre.
Der Text der biographischen Skizze kann hier in Teilen als Dokument heruntergeladen werden (Buchbestellung bitte über den Kontakt zum Autor). Zusätzliche Informationen können den vielen Anhängen entnommen werden, die zu einem großen Teil hier abgespeichert wurden. In den Findbüchern ist erklärt, wie und wo die umfangreichen Dokumentenfotos eingesehen werden können.
Xylella fastidiosa pauca
Über das Sterben der Olivenbäume in Apulien
Marcus Mogk
Apulien erlebt seit beinahe zehn Jahren ein massenhaftes Absterben von Olivenbäumen, die nicht nur eine wichtige Einkommensbasis der Bevölkerung darstellen, sondern auch die Kulturlandschaft in besonderer Weise prägen. Zwischen der Südspitze Apuliens und bis nördlich Brindisi soll das Feuerbakterium (Xylella fastidiosa pauca), das vermutlich über ungeprüfte Pflanzenimporte aus Lateinamerika ins Land gekommen ist, innerhalb von zehn Jahren bereits Millionen Olivenbäume zerstört haben. Die Wasser- und Nährstoffzufuhr wird durch das Bakterium unterbrochen, der Baum stirbt. Verbreitet wird es vor allem durch kleine, saugende Heuschreckenarten, die sich mit dem Wind oder mit Autos nach Norden treiben lassen – Xylella schreitet mit einer Geschwindigkeit von ca. 10 km pro Jahr in Apulien voran. Bis heute wurde keine Gegenmittel gefunden – kranke Bäume müssen frühzeitig gefällt werden, um die Ausbreitung zu verhindern. Dies ist zumindest die vorherrschende Meinung von Wissenschaftlern. Doch so einfach ist es nicht! Wissenschaftler anderer Institute vermuten völlig andere Ursachen und können ebenfalls mit vielen alternativen und plausiblen Belegen aufwarten. Der Bericht (Download auf der Themenseite) versucht die unterschiedlichen Meinungen möglichst objektiv darzustellen. Viele Fragen scheinen offen. Deren Antworten könnten aber helfen, die großen Olivenhaine in der Küstenebene bei Ostuni und Monopoli mit ihren jahrhundertealten „Olivenpatriarchen“ zu retten.
Landwirtschaft im Wandel
Die Entwicklung von Aussiedlerhöfen 1950 – 2023
Hohenlohe als Beispielregion
Marcus Mogk
Im Zuge von Dorferneuerungsprozessen und zum Erhalt einer bäuerlichen Landwirtschaft wurden ab den 1950er Jahren besonders in Regionen mit starker Besitzzersplitterung Flurbereinigungen durchgeführt und zur Konsolidierung landwirtschaftliche Betriebe ausgesiedelt, nicht zuletzt, um die Dorfkerne von landwirtschaftlichem Lärm, Geruch und Verkehr zu entlasten und Flächen freizuziehen für Neubauten und Sanierungsmaßnahmen. Wie steht es heute, im Jahr 2023, um diese Betriebe? Haben sich die damaligen Hoffnungen erfüllt? Wie stabil konnten die Hofübergaben an die nächsten Generationen erfolgen? Wie haben sich die Höfe den wechselnden Herausforderungen des Marktes angepasst? Diesen und weiteren Fragen wird im Rahmen einer wissenschaftlichen Analyse im Laufe des Jahres 2023 nachgegangen, Ergebnisse hier veröffentlicht.
25 Jahre Bonner Geographische Gesellschaft
Marcus Mogk
Wenn es eine Landschaft der Freizeit, vielleicht auch der Muße und Erholung im Deutschland des 19. Jahrhunderts gegeben hat, sozusagen ein ‚place to be‘, so war es das Rheintal zwischen Mainz und Köln. Damals wie heute begleiteten Panoramakarten in Form von Leporellos den Rheinreisenden, die – damals wie heute – erhebliche Unstimmigkeiten aufweisen. Handelt es sich dabei um ein Versehen?
Bis in die frühe Neuzeit war das Unterwegs-Sein fast immer mit einer realen Notwendigkeit verknüpft. Unterwegs waren vor allem Händler und Kaufleute, Pilger, Handwerker und Stu-denten, einige Bildungsreisende, fahrendes Volk sowie Angehörige der Oberschicht auf In-spektionsreisen. Auf einen ersten ‚Reiseboom‘ im ausgehenden 17. Jahrhundert zu den beliebten Heilbädern folgte eine zweite Reisewelle, die ‚Grand Tour‘ oder Kavalierstour. Dabei ging es weniger um Freizeit und Erholung, sondern in erster Linie darum, Erfahrungen und Eindrücke zu sammeln, um sich auf künftige Aufgaben vorzubereiten und Netzwerke zu knüpfen.